Ergebnis: 2 - 1 (0:0)
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Sven Köhler, das Pendant Zornigers auf Seiten des Halleschen FC, tat es seinem Gegenüber nach dem 0:2 gegen Rot-Weiß Erfurt gleich und ließ Baude für Brügmann von Beginn an auflaufen.
Beide Mannschaften begegneten sich von Beginn an auf Augenhöhe und versteckten sich keineswegs. Doch bereits nach sechs Minuten fiel der vermeintliche Führungstreffer für die Hausherren. Poulsen hatte eine hohe Hereingabe verlängert. Er fand Frahn, der allerdings im Abseits stand. Der Schiedsrichterassistent hatte die Fahne nicht gehoben und so dachten alles, es gehe weiter und so verwandelte Frahn gewohnt eiskalt. Erst als die Tormusik lief und alle jubelten, nahm der Schiedsrichter den Treffer zum argwohn des Publikums, mit Ausnahme der 5.000 Gästefans, zurück.
Und es ging weiterhin hin und her, Halle kam nach einer guten Viertelstunde vermehrt über die Außenbahnen, was die Hausherren vor größere Probleme stellte. Nach 17 Minuten gab es einen Eckstoß für den tapfer aufspielenden HFC. Bertram schlenzte diesen an den kurzen Pfosten, wo Kojola zu viel Platz hatte und den Ball per Kopf in die lange Ecke befördern wollte. Doch anstatt ins Tor flog das Kunstleder nur gegen den Pfosten.
Es blieb ein Mittelfeldgeplänkel auf hohem Niveau, doch nach gut 20 Minuten häuften sich nun Ungenauigkeiten wie Fehlpässe und kleine, technische Fehler auf beiden Seiten. Das keine Torchancen aufkamen, lag ganz einfach daran, dass beide Kontrahenten in der Defensive konzentriert und stark agierten und die Räume sehr eng hielten. Erst nach 37 Minuten gab es mal wieder einen Torschuss. Halle hatte einen Freistoß aus dem Halbfeld zugesprochen bekommen, den Sören Bertram direkt verwandeln wollte. Allerdings war Erik Domaschke, der Mann zwischen den Pfosten des Tores des ambitionierten Aufsteigers aus Leipzig, zur Stelle und konnte die Situation bereinigen.
Nur eine Zeigerumdrehung später wurde wieder der HFC gefährlich. Dieses mal bekam Tony Schmidt den Ball an der Strafraumgrenze auf der rechten Seite. Er versuchte sich mit einem strammen Flachschuss, der nur haarscharf am kurzen Pfosten vorbei ins Toraus rauschte.
Im Gegenzug waren wieder die Gastgeber vor dem Tor. Nach einer Ecke von Kaiser hatte sich Hoheneder im Strafraumzentrum hochgeschraubt und köpfte, allerdings viel zu hoch angesetzt und über die Querlatte des Tores der Gäste aus Halle.
Nach dem Seitenwechsel war der Ball nach nur zwei Minuten erneut im Netz der Hallenser. Erneut war es Frahn, doch erneut stand er, dieses Mal sehr deutlich, im Abseits und nahm die Entscheidung hin.
Leipzig kam deutlich besser aus der Kabine und konnte die Oberhand bekommen. Und in der 51. Minute wurden die Sachsen dann auch schon belohnt. Müller war bis zur Grundlinie durchgeganen und brachte die Hereingabe halbhoch an den kurzen Pfosten, wo Kojola noch per Kopf klärte, allerdings genau vor die Füße von Dominik Kaiser. Trocken hämmerte dieser das Ding zum 1:0 unter den Querbalken.
Nach dem Treffer zogen sich die Bullen sofort zurück und überließen den geschockten Gästen die Initiative. Die versuchten es nach wie vor über die Außenbahnen, mussten nun allerdings natürlich deutlich mehr investieren. Nach 64 Minuten hatte der frisch eingewechselte, wieder genesene Offensivakteur Pierre Merkel den Ausgleich auf dem Fuß. Furuholm war auf der rechten Seite durchgebrochen, Domaschke eilte heraus und wollte sich auf den Ball stürzen, doch der Fine legte quer auf Merkel, der nur noch hätte einschieben müssen. Zum Leidwesen der angereisten Gästefans traf dieser aber nur einen Gegenspieler.
Im direkten Gegenzug packte Leipzig noch einen drauf. Poulsen war auf der linken Seite in den Strafraum geschickt worden. Er ließ Baude stehen, umkurvte Pierre Kleinheider, den Mann zwischen den Pfosten des Tores des Halleschen FC, und schob zum 2:0 ein.
Nun war ein wenig die Luft aus dem Derby raus, da Leipzig sich komplett hinten rein stellte und Halle demotiviert schien. Trotzdem versuchte die Köhlertruppe alles Mögliche, um sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Die Gastgeber blieben jedoch durch Konter gefährlich. Andre Luge, der kürzlich eingewechselt worden war, bekam am rechten Strafraum-Eck den Ball und hatte einen kurzen Moment zu viel Platz. Sofort packte er den Hammer aus, verfehlte sein Ziel jedoch knapp.
Halle bekam auf die gute gestaffelte Hintermannschaft RBLs einfach keinen richtigen Zugriff und so verpufften alle Angriffsversuche nahezu gefahrlos. Doch fünf Minuten vor dem Ablauf der regulären Spielzeit wurde es noch einmal richtig hektisch. Poulsen hatte Tony Schmidt im eigenen Strafraum zu Fall gebracht und der Schiedsrichter deutete sofort auf den Punkt. Sören Bertram übernahm die Verantwortung und jagte das Runde schlitohrig flach in die Mitte des Tores zum 2:1 Anschlusstreffer, da sich Domaschke für die rechte Ecke entschieden hatte.
Halle mobilisierte nun noch einmal alle vorhandenen Reserven, doch sehr abgezockt und locker schaukelten die Aufsteiger aus Sachsen den Vorsprung über die Zeit. Mit fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang drei überwintert der Neuling nun auf dem zweiten Platz. Halle hingegen muss Weihnachten auf Rang 18 verbringen und sich endgültig damit abfinden, dass man sich mittendrin im Abstiegskampf befindet.