Bernd Hollerbach, der Übungsleiter der Kickers aus Würzburg, ärgerte sich nach der Niederlage in Erfurt über die entscheidende Szene. „Wir haben die erste Halbzeit gut begonnen, haben auch nicht viel zugelassen. Das Tor haben wir eigentlich selbst geschossen. Die Rote Karte war etwas übertrieben, aber Elfmeter und Rote Karte war Wahnsinn. Am Ende wurde es noch einmal spannend, weil Erfurt den Sack nicht zugemacht hat. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen."
Jetzt will man bei den Kickers nach dem letzten Heimsieg eine kleine Heimserie starten und vor heimischer Kulisse nachlegen. Einfach wird das allerdings nicht, wie auch die Mannschaft schon im Hinspiel, als man verlor, zu spüren bekam. „Da haben wir noch eine Rechnung offen, weil die Niederlage auch ungerecht war, weil wir gerade da, wo wir überlegen waren, das Gegentor bekommen haben. Aber das ist eine sehr gute Mannschaft. Es wird eine ganz schwere Aufgabe, bei der wir konzentriert sein müssen und keine Fehler machen dürfen.“, weiß Hollerbach um die Qualität des Bundesliganachwuchses.
Im Hinspiel gab Daghfous sein Debüt, nun ist er Stammspieler. Er könnte am kommenden Samstag für die Treffer sorgen. „Über seine Fähigkeiten brauchen wir nicht reden. Dass er ein herausragender Spieler ist, ist klar. Er kam nach seiner Verletzung schnell wieder und das spricht auch für ihn. Wir sind froh, dass wir ihn haben.“
Für den Offensivmann ist das Spiel gegen Mainz eine Reise in die Vergangenheit, denn er spielte selbst schon am Bruchweg. „Ich mache mir da keine Gedanken drüber.“, lässt es Daghfous kalt, gegen wen es geht. „Da sind viele neue Jungs dabei und es ist auch ein neuer Trainer da. Trotzdem freue ich mich. Unser Ziel ist es zu Hause einen Dreier ein zu fahren. Ein Gegner, der gegen uns spielen will hat Probleme. Wir wollen eng am Mann sein und dann ist auch Alles drin.“
Sandro Schwarz, der Trainer des 1. FSV Mainz 05 U23, freute sich über den Sieg im Duell der Nachwuchsmannschaften, auch wenn man den Start ein wenig verpennt hat. „Es war ein sehr unglücklicher Spielbeginn mit dem frühen Gegentor. Nach 10-15 Minuten hatten wir eine bessere Kontrolle, viel Ballbesitz, ohne jedoch zwingend zu werden. Zum richtigen Zeitpunkt haben wir per Standard reagiert. Das 2:1 war dennoch verdient, wir hätten es jedoch einfacher haben können. Der Gegner war aber danach sehr aktiv, wir wussten das Stuttgart sehr talentierte und individuell gute Spieler hat. Mit dem dritten Tor war es endgültig erledigt. Aus unserer Sicht ein verdienter Sieg, mit einer Top-Mentalität und einer tollen Selbstverständlichkeit, Fußball zu spielen. Dementsprechend sind wir hochzufrieden."
Und natürlich ist die Brust der Mainzer nach 2 Siegen in Folge wieder breit. „Was wir sicher aus den letzten Spielen mitnehmen, ist die Tatsache, dass wir vieles wieder intuitiv richtig machen!“, blickt Sandro Schwarz auf die beiden Siege gegen Großaspach und Stuttgart zufrieden zurück. „Wir haben zwar auch zuvor unsere Leistung aufrechterhalten – aber wie wir jetzt mit zwei Siegen und sechs Toren zurückgekommen sind, war Top! Wir haben uns mehr darauf konzentriert, eventuelle Fehler abzustellen und gleichzeitig positive Bilder zu vermitteln. Denn letztlich entscheidet sich gerade bei einer jungen Mannschaft sehr vieles im Kopf! Und die letzten Siege wirken dann natürlich positiv.“.
Den Gegner hat sich der Mainzer Übungsleiter natürlich genauer angesehen und weiß um die Qualität. „Sie präsentierten sich mit einer klaren Spielkultur und sehr, sehr guter Mentalität“, analysiert Schwarz. „Sie stehen defensiv kompakt, haben darüber hinaus auch eine hohe individuelle Qualität nach vorne und insgesamt sicher ähnliche Spielprinzipien wie wir.“
Personell muss Schwarz die schwere Auswärtsaufgabe ohne den gesperrten Saller angehen. Außerdem fehlen mit dem verletzten Klement und dem zu den Profis berufenen Alexander Hack zwei wichtige Spieler. Das ist in einer Ausbildungsmannschaft ganz normal und Tevin Ihrig oder Paddy Pflücke, um nur zwei exemplarisch zu nennen, haben in den letzten Wochen mehrfach bewiesen, dass wir auf sie zählen können.“
Auf Würzburger Seite muss Bernd Hollerbach auf den erneut gesperrten Soriano verzichten, nachdem er zuletzt immer wieder mit der gleichen Startelf auflief. „Elia ist noch ein wenig übermotiviert zu unserem Leidwesen. Es ist natürlich schade, dass er ausfällt, weil er unser gefährlichster Mann ist. Aber ich vertraue den Leuten, die da sind.“
Anpfiff in der Würzburger flyeralarm-Arena ist am kommenden Samstag, den 27. Februar 2016, um 14 Uhr.
27. Spieltag: Würzburger Kickers – 1. FSV Mainz 05 II
Die Würzburger Kickers haben es am vergangenen Wochenende verpasst, die Vorentscheidung im Kampf um den Klassenerhalt zu schaffen und unterlagen gegen den FC Rot-Weiß Erfurt mit 1:0. Der Vorsprung auf die rote Linie ist allerdings immer noch acht Punkte groß. Nun geht es gegen Mainz 05 II, die ebenfalls im gesicherten Mittelfeld stehen, zuletzt allerdings erfolgreicher waren. Der Sieger kann getrost einen Haken an das Thema Klassenerhalt machen.
Datum der Veröffentlichung: 26.02.2016 16:23 Uhr | Autor: Johann Sebastian Künzig
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Bisherige Aufeinandertreffen in der 3. Liga seit Saison 2010/11
12.09.2015 14:00 Uhr 1. FSV Mainz 05 II - Würzburger Kickers 1 - 0 (0:0)
Vergleich der Mannschaften
Würzburger Kickers
Punkte: 34
Siege: 7
Unentschieden: 13
Niederlagen: 6
Tore: 23
Gegentore: 17
Punkte: 34
Siege: 7
Unentschieden: 13
Niederlagen: 6
Tore: 23
Gegentore: 17
1. FSV Mainz 05 II
Punkte: 36
Siege: 9
Unentschieden: 9
Niederlagen: 8
Tore: 32
Gegentore: 28
Punkte: 36
Siege: 9
Unentschieden: 9
Niederlagen: 8
Tore: 32
Gegentore: 28
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