Statistiken zum Spiel finden Sie weiter unten!
Nun entschloss er sich, sich voll auf den Fußballlehrerlehrgang zu konzentrieren. Mittlerweile hat man bei den 94ern einen Nachfolger vorgestellt, Uwe Rapolder soll das Ruder herum reißen.
Sportdirektor Koukoutrigas resümierte noch einmal die letzten Spiele. "Die letzten sieben Niederlagen waren teils unglücklich, teils haben wir nicht gut gespielt!". Nun wurde der Druck auf den Schultern von Rüdiger Rehm immer größer, hinzu kam die Ausbildung zum Fußballlehrer, die zusätzlich an den Reserven des 35 Jahre alten Trainers sog. Schnell wurde klar, dass es so nicht weiter geht. Der Vertrag zwischen dem Trainer und der SG ruht.
Rapoler wurde schnell überzeugt. "Ich habe gemerkt, dass ich noch auf dem Platz zu Hause bin“, erzählte der 56-Jährige, der erstmals seit 2011 wieder eine Mannschaft trainiert. "Ich habe die Energie und bin voll motiviert, der SG zu helfen. Es ging nicht um das finanzielle, es ist eine Herzensangelegenheit, ein Freundschaftsdienst. Jeder weiß, dass ich seit vielen Jahren der Familie Ferber und diesem Verein freundschaftlich verbunden bin! Ein Kapitel in dieser einmaligen Erfolgsgeschichte ist in Gefahr."
Und Rapolder steckte hohe Ziele. Nicht der Nichtabstieg, sondern das gesicherte Mittelfeld soll her. "Wir wollen die SG ins gesicherte Mittelfeld bringen und nicht bis zum Schluss zittern. Das wird aber keine leichte Aufgabe, das muss Allen klar sein. Der Druck ist hoch, weil ich niemanden enttäuschen will. Ich wäre der glücklichste Mensch, wenn wir das hinbekommen."
Das Verhältniß zu Rehm sei gut. "Rüdiger hat sich bei mir bedankt, dass ich das mache!", so Rappolder. , verrät er. "Was die Organisation angeht, gibt es nicht viel zu ändern. Das Grundsystem hat gepasst – was mir etwas abging, war die letzte Aggressivität, der letzte Glauben an den Sieg. Wir müssen schauen, ob in der Winterpause vielleicht nachgebessert werden muss – aber das ist heute kein Thema.“
Die Amtsziet ist befristet, doch darin sieht der neue Mann an der Seitenlinie kein Problem. "Trainer auf Abruf, keine Autorität – vergessen sie es. Wenn ich auf dem Platz stehe, dann habe ich Autorität.“
Und auf die erste Aufgabe gegen die Zweitbesetzung des FSV Mainz 05 ging er nur kurz, aber unmissverständlich ein. "Es müssen drei Punkte her. Wie wir das machen, ist zweitrangig.“
In Mainz ist das Ziel allerdings das Gleiche, wie Martin Schmidt betont. "Am Freitag ist verlieren verboten, wir gehen das Spiel genauso an wie letzte Woche gegen Regensburg und spielen auch in Großaspach auf Sieg."
Das Aspach punktgleich mit dem zuletzt besiegten SSV Jahn Regensburg steht, ist dem Schweizer nicht entgangen, sagt aber Nichts aus. Zudem blickte er noch einmal auf das Spiel gegen die Oberpfälzer zurück. "Normalerweise geht das 0:0 aus. Aber wir hatten die besseren Chancen und die gefährlicheren Aktionen auf unserer Seite. Gegen einen direkten Gegner haben wir Nichts her zu schenken und ein Sieg gegen Mainz kann etwas Luft für die nächsten Runden bringen. Die Richtung stimmt und das ist kein Zufallsprodukt. Es war auch ein Lernprozess, zu sehen: Du gewinnst die Spiele auch hinten und der Erfolg muss manchmal auf Kosten der Schönheit und des Offensivspektakels gehen."
Und dass die Qualität der 3. Liga stetig zunimmt hat man auch am DFB-Pokal unter der Woche gesehen und auch in Mainz weiß man darum. "Die 3. Liga hat insgesamt immens an Qualität und Professionalität zugelegt, und spielt auch in Sachen Fitness sichtbar auf einem Niveau mit der Bundesliga. In der Regionalliga war es auch mal möglich, ein Spiel wieder zu drehen. Wenn du jetzt gegen Rostock oder Dresden hinten liegst, ist das verdammt schwer. Insofern hat uns die Liga nach der Aufstiegseuphorie inzwischen auf den Boden zurückgeholt."
Dass Uwe Rapolder jetzt den kommenden Gegner übernommen hat, macht die Vorbereitung für die jungen Wilden aus dem Bruchwegstadion schwierig. "Wir haben uns viele Spiele angesehen, aber Uwe Rapolder ist ein alter Haudegen! Der Trainerwechsel macht das Spiel spezieller für uns, die Analysen der bisherigen Spielanlage weniger aussagekräftig und kann natürlich bei der Mannschaft nochmal einiges befeuern."
Und personell wurde der Mainzer Trainer ebenfalls ein wenig gebeutelt. Robin Zentner und Tobias Schilk fallen nun länger aus. Außerdem haben Klement und Reinhardt Probleme mit dem Hüftbeuger. Michael Falkenmayer hat sich zudem eine mindestens 4 Monate lange Verletzungspause eingehandelt, da er sich einen Adduktorenabriss in der Leiste zugezogen hat. "Falke ist ein immens wichtiger Spieler für uns, auf dem Platz wie in der Kabine!". Dafür gibt es durch Bene Saller, Patrick Pflücke und Todor Nedelev wieder Verstärkung aus dem Profikader.
Auf Seiten der Aspacher hat Uwe Rapolder bei seinem Debüt einige der zuletzt verletzten Spieler wieder zur Verfügung. Besonders die Rückkehr von Michele Rizzi ist immens wichtig für die Mannschaft. Über die Startaufstellung behielt der Neu-Coach Stillschweigen.
Anpfiff in der Großaspacher mechatronik-Arena ist am kommenden Freitag, den 31. Oktober 2014, um 19 Uhr.