Geradezu vollmundig hatte Arminias-Coach Stefan Krämer von einer Reaktion seines Teams nach der äußerst bitteren 0:4-Niederlage im Münsterland gesprochen. Seine Spieler haben bei dieser Aussage wohl nicht ganz genau hingehört, denn das trostlose Unentschieden gegen den sächsischen Kontrahenten aus Chemnitz konnte nicht gerade als Wiedergutmachung für die „Schmach von Münster“ herhalten. Ein Stück weit enttäuschender war da noch der Besuch von exakt 5.871 Zuschauer, die sich in der Schüco Arena versammelt haben. Dies war die Minuskulisse für diese Spielzeit und sicherlich auch eine Konsequenz für die zuletzt so schwachen Leistungen der Ostwestfalen.
Etwas kleinlaut musste Krämer gegenüber der „Neuen Westfälischen“ nach dem Spiel zugeben: „Wir sind mit dem Ergebnis natürlich nicht zufrieden, mit der kämpferischen und läuferischen Leistung schon.“ Für den emsigen, aber trotzdem glücklosen Linksverteidiger Stephan Salger war hingegen klar: „Uns fehlte heute das Quäntchen Glück, nach der Pause haben wir mehr investiert.“ Entschädigen konnte dieses Spiel nicht wirklich. Vielmehr muss berücksichtigt werden, dass ein stärkerer Kontrahent einen klaren Erfolg in Bielefeld gelandet hätte.
Die Kreativität im Spiel der irgendwie geschockt wirkenden Arminen wurde schmerzlich vermisst. Selbstvertrauen und Sicherheit im Spielaufbau waren nicht zu erkennen. In der gefährlichen Zone vor dem Tor des CFC, gab es eine Chancenarmut auf Seiten des DSC, der sogar im Gegenteil noch einige vielversprechende Tormöglichkeiten der Chemnitzer zugelassen hat. Ein Lattenfreistoß von Gästespieler Josip Landeka war in der 21. Spielminute die beste Tormöglichkeit des gesamten Spiels.
Nach der Halbzeit wurde es zumindest etwas besser, als sich der Bielefelder Goalgetter zweimal durchsetzen konnte, es jedoch zu keiner klaren Tormöglichkeit für seine Mitspieler gereicht hat. Durch eine unnötige Aktion hat er sich vielmehr seine fünfte Gelbe Karte eingehandelt, die ihn für das kommende Auswärtsspiel am Samstag in Darmstadt pausieren lässt.
Seine Charakterstärke bewies er nach dieser Enttäuschung dennoch, als er weiter rackerte und kämpfte, ihm jedoch sichtbar die notwendige Zielstrebigkeit und Fortune in seinen Abschlussaktionen fehlte. Rund zehn Spielminuten vor Ende der Partie bereitete der ehemalige Wolfsburger eine Tormöglichkeit für den eingewechselten Pascal Testroet sehr gut vor. Testroet vergab diese jedoch.
Vor dem Spiel wurden von Trainer Krämer einige Änderungen vorgenommen. So tauchte völlig überraschend Thomas Hübener nicht einmal im Kader auf. Die Dreieroffensivreihe um Tim Jerat, Patrick Schönfeld und Sebastian Hille mussten sich mit einem Bankplatz begnügen, während Akteure wie Marcel Appiah, Johannes Rahn und Eric Agyemang eine Bewährungschance erhielten, diese jedoch nicht umfassend nutzen konnten. Auch Manuel Hornig erhielt eine Spielchance und streifte sich sogar die Kapitänsbinde über.
Doch nicht nur spieltaktische und personelle Themen waren interessant. So gab es auch von Bielefelds Geschäftsführer Marcus Uhlig eine weitere Äußerung zu den Vorfällen in der Fanszene. So hat er nach den Ereignissen von Münster erklärt: „Man muss überlegen, ob man auch aus Sicherheitsgründen zu einem Derby wie gegen Preußen demnächst ohne Zuschauer anreist.“
Nun hingegen versuchte er diese Aussage wieder ein wenig zu relativieren, indem er ins Mikrofon sprach: „Wir haben zu 99,9 Prozent wahre und gute Fans, und nächstes Jahr wollen wir natürlich mit ihnen nach Münster fahren.“
Wiedergutmachung von Arminia Bielefeld nicht geglückt
Noch immer hat die 0:4 Klatsche aus dem Derby gegen Preußen Münster in den Knochen der Bielefelder Spieler gesteckt. Dies wurde beim Heim 0:0-Unentschieden des DSC Arminia gegen den Chemnitzer FC offensichtlich. Von einer Krise wollte im Lager der Ostwestfalen dennoch keiner explizit sprechen.
Datum der Veröffentlichung: 26.09.2012 20:34 Uhr | Autor: Henning Klefisch
Teilen Sie diesen Artikel mit Ihren Freunden:
Quelle: www.nw-news.de
Vorheriger Artikel:
» Alemannia Aachen schöpft aus Heimpleite Mut
» Alemannia Aachen schöpft aus Heimpleite Mut
Nächster Artikel:
» Die Offenbacher Kickers und das Problem mit den Halbzeiten
» Die Offenbacher Kickers und das Problem mit den Halbzeiten
Diese 3. Liga News könnten Sie ebenfalls interessieren
Kommentare
Kommentar schreiben
Kommentar zu dieser News
Zu dieser News sind noch keine Kommentare vorhanden!
WhatsApp Newsletter
Täglich die neusten News zur Liga im Newsletter:
News suchen
Noch nicht die passende Infos gefunden? Durchschen Sie unsere News: