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Wehen Wiesbaden: Vom Aufstiegs-Favoriten zum Mittelmaß

Die Hessen erlebten in der vergangenen Saison ein einziges Desaster. Auch von dieser Saison hätten sich wohl alle Verantwortlichen mehr erhofft.

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Wehen Wiesbaden: Vom Aufstiegs-Favoriten zum Mittelmaß
Foto: SV Wehen Wiesbaden
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Ginge es nach dem Papier, würde der SV Wehen Wiesbaden wohl schon in der 2. Bundesliga kicken. Nach dem vierten Rang in der dritten Liga 2010/2011, als man nur einen Punkt hinter Dynamo Dresden und der Chance auf ein Relegationsspiel um den Einzug in die zweithöchste deutsche Spielklasse stand, ging man als klarer Favorit auf den Aufstieg in die Folge-Spielzeit. Mit namenhaften Neuzugängen wie Nico Herzig, Thorsten Burghardt, Pascal Bieler oder Marco Christ verstärkten sich die Rot-Schwarzen und auch die Ambitionen im Klub waren hoch. Geschäftsführer Wolfgang Gräf gab für die kommenden beiden Saisons das klare Ziel Aufstieg aus.

Desolate Spielzeit als Aufstiegs-Favorit

Doch Gräf ist nicht der erste Verantwortliche eines Vereins, der erkennen muss, dass Fußball nicht auf dem Papier gespielt wird. Sondern auf dem Platz. Wehen Wiesbaden erlebte wohl die größte sportliche Enttäuschung seit dem Abstieg 2009 aus der zweiten Liga, belegte nach der Vorrunde einen schwachen 15. Platz. Als auch nach der Winterpause keine Besserung zu sehen war, entließ man Trainer Gino Lettieri, der nach dem guten vierten Rang im Vorjahr noch gefeiert worden war.

Auch unter Lettiereis Nachfolger Peter Vollmann lief daraufhin nicht besser, am Ende musste der einstige Aufstiegskandidat um den Klassenerhalt kämpfen und konnte sich mit dem 16. Rang noch glücklich schätzen.

Erwartungen herabgeschraubt

Der Vorstand schenkte dem neuen Trainer auch für die Spielzeit 2012/2013 das Vertrauen, vom Aufstieg wagte im vergangenen Sommer aber niemand mehr zu sprechen.

„Wir werden nach sechs Spieltagen ein erstes Fazit ziehen und dann vielleicht schon sehen können, wohin unser Weg führt“, kommentierte Vollmann damals die Aussichten für die Saison. Sein Team hatte er ordentlich umstrukturiert: Insgesamt zwölf Spieler mussten den Verein verlassen. Die meisten davon hatten in der Vorsaison eine untergeordnete Rolle in der ersten Mannschaft gespielt. In Michael Wiemann, Robert Müller, Dominik Strohengel, Maciej Zieba und Jeff Gyasi investierte man zudem in Spieler, die sich schnell in der ersten Elf etablierten.

Weg führt nach unten

Trotz dem sportlich unglücklichen Jahr war die Erwartungshaltung der Fans natürlich extrem hoch. Nach einem furiosen Auftaktsieg gegen Erfurt schien es auch zunächst danach auszusehen, als ob man in dieser Saison oben mitspielen könne. Doch nach 14 sieglosen Spielen, die darauf folgten, war spätestens am 6. Spieltag schon klar, dass man auch in diesem Jahr keine große Rolle um den Aufstieg spielen würde. Insgesamt 13 Mal trennte man sich Remis vom Gegner und ist damit auf bestem Wege, den Unentschieden-Rekord von Wacker Burghausen (18 Remis 2011/2012) zu überbieten. Die Siege blieben dagegen aus, nur drei „Dreier“ gelangen den Wehener in der Hinrunde. Über den 14. Tabellenplatz kann dementsprechend niemand so wirklich zufrieden sein.

Neues Personal angekommen, folgen Transfers?

Mit nur drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge und einem aussichtlosen Rang im Hinblick auf die Aufstiegszone wird es für Wehen Wiesbaden also erneut ein ungewollter Kampf um den Abstieg. Derzeit befindet sich die Mannschaft im Trainingslager in Andalusien, wo Peter Vollmann sich mit der Arbeit seiner Akteure zufrieden zeigte und den Spielern am Freitagnachmittag frei gab. In einem Testspiel gegen eine junge Auswahl des spanischen Zweitligisten Recreativo Huelva gab es ein vielversprechenden 4:0. Am Samstag folgt ein abschließendes Testspiel gegen Union Berlin.

Personell gab es zunächst einmal Neuerungen im Mitarbeiterstab: Im Dezember wurde die neue Position als Sportdirektor geschaffen, die Michael Fechtenbeiner bekleiden soll. Der 52-Jährige bringt eine Menge Erfahrung mit und arbeitete schon bei verschiedenen Regionalligisten als Trainer. Zuletzt war er sogar als Scout für Celtic Glasgow tätig. Zudem holte man Christian Hock zurück in den Verein. Der Aufstiegstrainer von 2007 wird fortan als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums fungieren.

Um das seit Jahren festgesetzte Ziel, den Aufstieg in die zweite Liga und die dortige Etablierung, endlich zu erfüllen, wird man aber wohl spätestens im Sommer wieder finanzielle Risiken eingehen und auf dem Spieler-Transfermarkt zuschlagen müssen. Ansonsten droht auf lange Sicht das Mittelmaß in der dritten Liga.

Quelle: svwehen-wiesbaden.de

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