Am 01. Oktober des Jahres 1903 entschlossen 7 junge Männer aus Nowawes, deren Interesse in die Richtung Kraftsport, Ringen und Gewichtheben ging, den Sportclub Jugendkraft 1903 zu gründen. Nur zwei Jahre später gründeten separat fußballinteressierte Arbeiter aus Nowawes einen Fußballclub, Fortuna 05. Die Fortuna nahm dann auch am organisierten Spielbetrieb teil und am 15 Februar 1919 fand die Fusion beider Vereine zum SV Nowawes 03 statt. Der Verein wurde daraufhin in der Kreisliga Berlin-Brandenburg eingeordnet welche damals die zweithöchste Spielklasse darstellte.
Zur Saison 1928/29 trainierte eine Person den SV Nowawes, die später eine der bedeutendsten Trainerfiguren des deutschen Fußballs werden sollte. Sepp Herberger bekleidete damals das Amt des Cheftrainers.
1931 musste der Verein dann den Abstieg in die Kreisklasse hinnehmen, doch darauf folgte zwischen 1933 und 1935 der Durchmarsch in die höchste deutsche Spielklasse, die Gauliga Berlin-Brandenburg. Als Neuling in der Gauligenebene belegte die Mannschaft in der Saison 1935/36 Rang 8 von 10 teilnehmenden Vereinen.
Der sportliche Höhepunkt geschah dann 1937, als Nowawes den Gaufestsieg einfahren konnte. Im Finale wurde damals der FV Cottbus mit 7:1 abgefertigt.
1938 wurde Nowawes mit der Villenkolonie Neubabelsberg zur Stadt Babelsberg vereint. Dies hatte ebenfalls eine Umbenennung des Vereines zu Folge. Nur 17 Monate darauf, Babelsberg hatte bereits wieder die Stadtrechte verloren und wurde in Potsdam eingemeindet, gab es die nächste sportliche Fusion. Von da an nannten sich die Nulldreier vereint mit den Sportfreunden Potsdam Sportvereinigung Potsdam 03. Weiterhin in der Gauliga aktiv, folgte nach dem Abstieg 1938 der Wiederaufstieg 1943 in die höchste Klasse. Die darauffolgenden Spielklassen wurden auf Rang 3 und 4 abgeschlossen.
BSG Motor Babelsberg
1946 wurde auch dieser, wie alle bürgerlichen Vereine aufgelöst. 1949 kam es dann zur Gründung der ersten Betriebssportgemeinschaften. Diese wurden bekanntermaßen von Trägerbetrieben gestützt. In Babelsberg gründete sich die BSG Karl Marx Babelsberg als Nachfolger der SpVgg 03. Träger der BSG war der ortsansässige VEB Karl Marx Babelsberg. 1950 folgte die Unterstellung unter die zentrale Vereinigung Motor. Diesem gehörten dann alle BSG des Maschinen- und Fahrzeugbau an. Daraufhin wurde der Verein in BSG Motor Babelsberg umbenannt. Die Babelsberger Fußballmannschaft war allerdings in den 50er Jahren unterklassig angesiedelt.
1961 gründete sich der SC Potsdam. Dieser sollte auch wie die anderen neu gegründeten Sportklubs in Neubrandenburg und Frankfurt an der Oder der fortführenden Leistungssteigerung des Sports in der Deutschen Demokratischen Republik dienen. Standbein des SC wurde dann die Fußballmannschaft des BSG Rotation Babelsberg. Diese wurde als Sektion Fußball übernommen. Allerdings kam alles anders als gedacht. Die Männermannschaft stagnierte in der zweitklassigen DDR-Liga, was zu Folge hatte, dass die Fußballsektion bereits im Januar 1966 wieder aufgelöst wurde. Diese wurde dann in die BSG Motor Babelsberg eingegliedert. Diese konnte dadurch den Platz in der DDR-Liga einnehmen. Die Mannschaft spielte dann auch bis auf die Abgänge des Verteidigers Konrad und des Stürmers Harald Betke, beide zog es zum FC Union Berlin, in gewohnter Formation unverändert weiter und belegte am Ende den 11. Platz.
Motor konnte weitere zweieinhalb Jahre in der DDR-Liga verweilen, ehe der Abstieg mit nur 4 Siegen als abgeschlagener Tabellenletzter im Jahre 1968 in die Bezirksliga Potsdam feststand. In den 70er Jahren entwickelte sich Potsdam zu einer Fahrstuhlmannschaft zwischen DDR-Liga und Bezirksliga. Nachdem 1981 der erneute Aufstieg in die DDR-Liga gelang, blieb Babelsberg dank der treffsicherer Angreifer Axel Brademann und Jörg Nachtigall 9 Jahre lang ohne Abstieg mit einigen guten Ergebnissen. 1982 und 1984 gelangen sogar 2 zweite Plätze. 1984 erreichte Motor Babelsberg auch das Achtelfinale des DDR-Pokals, wo man allerdings gegen den Oberligisten Wismut Aue nur bedingt die Stirn bieten konnte und mit 4:2 verlor. 1989 folgte allerdings erneut der Abstieg in die Bezirksliga. Diese Saison schloss Babelsberg auf dem vorletzten Rang ab.
SV Babelsberg 03 seit 1991
Im Dezember 1991 folgte die Abspaltung der Fußballabteilung aus dem SV Motor Babelsberg und daraus entstand der SV Babelsberg 03. 1993 folgte der Meistertitel in der Landesliga Brandenburg und man stieg dadurch in die Verbandsliga auf. Es konnte auch dort überzeugt werden und nach 2 Vizemeisterschaften gelang Babelsberg dann in der Saison 1995/96 der Gewinn der Brandenburgischen Fußballmeisterschaft und der Aufstieg in die Oberliga. Auch in der Oberliga ließ sich der SVB nicht aufhalten und marschierte durch in die Regionalliga Nordost.
1999 konnte auch der Gewinn des Brandenburgischen Landespokals gegen Stahl Eisenhüttenstadt. Dies bedeutete die Teilnahme am DFB-Pokal in der Folgesaison. Nachdem Babelsberg in der ersten Runde ein Freilos gezogen hatte, folgte in Runde 2 eine Sensation. Der SVB konnte den heutigen Ligakonkurrenten SpVgg Unterhaching mit einem 1:0 aus dem Wettbewerb eliminieren. Unter dem Trainer und ehemaligen Aktiven Hermann Andreev erreichte 03 auch die Qualifikation für die zweigleisige Regionalliga die 1999/00 eingeführt wurde und es konnte erneut der Landespokal gewonnen werden.
In die Saison 2000/01 startete Babelsberg als Kandidat für den Abstieg. Doch es kam ganz anders. Der SVB konnte überraschend in die 2. Bundesliga aufsteigen. Dort gelang ein guter Start der allerdings von einem absoluten Einbruch gefolgt war. Am Ende stand Babelsberg 03 auf dem letzten Tabellenplatz und stieg wieder ab. Im April 2003 beantragte man dann in Babelsberg die Insolvenz und war somit erster Absteiger aus der Regionalliga.
Brandenburgisches Landespokalfinale 2009 und Einzug in Liga 3
Durch die Insolvenz folgte dann der Abstieg aus der Regionalliga in die Oberliga Nordost. Zweimal wurde man dann Vizemeister hinter Hertha BSC Berlin und dem MSV Neuruppin und verpasste daher die Relegationsspiele zum Aufstieg zurück in die Regionalliga. Im 3. Jahr wurde der Aufstieg ebenfalls nicht geschafft. Dies war der katastrophalen Rückrunde geschuldet. In der Rückrundentabelle belegte 03 sogar nur einen Abstiegsplatz. Am Ende war Babelsberg hinter Neuruppin und dem FC Union Berlin nur auf Rang drei.
Allerdings gelang in dieser Saison etwas Positives. Durch den Gewinn des Landespokal, in welchem man im Finale den MSV Neuruppin mit 2:1 besiegen konnte, qualifizierten sich die 03er wieder einmal für den DFB-Pokal 2006/07, wo man im ersten Spiel überraschend den FC Hansa Rostock mit 2:1 besiegen konnte. In der zweiten Runde stand allerdings das Aus, als man dem VfB Stuttgart mit 2:4 unterlag.
Am 20. Mai 2007 konnte man dann den lange ersehnten Wiederaufstieg in die Regionalliga mit einem 4:0 Sieg beim BFC Preußen klar machen und auch die Qualifikation für den DFB-Pokal gelang durch den 3:2 Erfolg über den Ludwigsfelder FC im Verbandspokalfinale. Allerdings geriet man in der 1. Runde des höchsten deutschen Vereinspokals gegen den MSV Duisburg mit 4:0 unter die Räder.
Für die Liga hatte man den 10. Tabellenplatz als Ziel ausgegeben. Dieser wäre gleichbedeutend mit der Qualifikation für die in der darauffolgenden Saison eingeführten 3. Liga gewesen. Zu Beginn sah es auch dank kämpferischen und überzeugenden Leistungen gut aus mit der Qualifikation, doch durch 6 Spiele aus welchen der SVB nur 3 Punkte erspielen konnte entließ man am 2. Oktober das Trainergespann, welches aus Rene Tretschok und Ratislav Hodul bestand. Nachfolger wurde Dietmar Demuth, der zuvor beim FC Sankt Pauli und Eintracht Braunschweig Erfahrungen gesammelt hatte. Co-Trainer wurde mit Jens Härtel ein ehemaliger Aktiver bei den 03ern.
Doch auch das neue Trainergespann schaffte es nicht, den Verein in die 3. Liga zu führen. Babelsberg musste daraufhin in der nächsten Saison in der viertklassigen Regionalliga antreten. Mit dem ausgegebenen Ziel, einen Rang im oberen Tabellendrittel zu landen startete man in die Saison und konnte dies auch mit dem 3. Platz erreichen. Lange Zeit spielte man sogar um den Aufstieg in die dritte Liga mit, allerdings sicherte sich diesen am letzten Spieltag Holstein Kiel.
In der Saison 2009/10 gab man dann den Aufstieg in Liga 3 als Ziel aus. Nachdem bereits Herbstmeister geworden war, konnte man den Platz an der Sonne bis zum Saisonende verteidigen und stand bereits zwei Spieltage vor Ende als Meister der Regionalliga Nord fest. Somit war man auch in die 3. Liga aufgestiegen. Kurios war, dass die Zweitbesetzung des SVB im Brandenburgischen Landespokal überraschend im Finale den Oberligisten Brandenburger SC Süd 05 in die Knie zwingen konnte und damit für den DFB-Pokal qualifiziert war. Da das Teilnahmerecht aber für den gesamten Verein galt, trat die Erstbesetzung im Pokal 2011 an.
Mit großen Anstrengungen konnte Babelsberg dann auch die Lizenzbedingungen der 3. Liga erfüllen. Die wurde erst durch viele Fanspenden und einer Bürgschaft der Stadt Potsdam erfüllt werden. Erst 13 Minuten vor dem Fristablauf gingen die Unterlagen zur Lizenz beim Deutschen Fußballbund ein.
Anfang Mai 2012 wurde der Erfolgscoach Dietmar Demuth wegen Differenzen mit dem Vereinsvorstand entlassen und durch Christian Benbennek ersetzt.
Am 18. Dezember 2012 erklärten neben das Aufsichtsratsmitglied Ralf Schöfski, dem Vorstandsvorsitzende Thomas Bastian auch der Schatzmeister Henrik Woithe und der Fanbeauftragte Jens Lüscher den Rücktritt ihrer Ämter aus persönlichen Gründen.
Die Hinrunde der Saison 2012/13 konnte recht erfolgreich, jedoch als Minimalist der Liga bestritten werden. Vor der Winterpause standen die Filmstädter auf dem 13 Tabellenplatz, hatten aber eine der schwächsten Offensiven der Liga. Christian Benbennek sagte auf einer Pressekonferenz nach einem knappen Sieg: „Ein Sieg mit 2 Toren Unterschied wäre vielleicht einmal besser für die Nerven.“ Babelsberg strich die meisten Siege mit nur einem Tor Unterschied ein und hatte mit nur 17 Treffern aus 22 Spielen die wenigsten Treffer selbst erzielt.
Das Karl-Liebknecht-Stadion
Geschichte
In Babelsberger Parks wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts der Fußball ausgeübt. 1924 legten dann die Mitglieder des SV Concordia Nowawes einen Sportplatz genau da an, wo heute das Stadion steht, damals als Sportplatz an der Priesterstraße.
Das Sportgelände wurde dann am Ende des 2. Weltkrieges durch die Bombenangriffe schwer beschädigt und beinahe zerstört. Allerdings konnten die erheblichsten Schäden schnell, bis zum Jahr 1947, beseitig werden. Durch die Qualifikation der Babelsberger BSG für die DDR-Oberliga wurden weitere Sanierungs- und Ausbauarbeiten an der mittlere unter dem Namen „Karl-Liebknecht-Sportplatz“ bekannten Sportstätte fällig und nötig.
Nach dem Abstieg Rotations aus der Oberliga im Jahre 1958 und einer Reihe von Umstrukturierungen im Bereich des Babelsberger Fußballs war dann zeitweise weder Erst- noch Zweitligafußball zu sehen.
Anfang der 70er Jahre wurde dann eine Initiative zum Bau eines Stadions gebildet. Dieser Bau sollte dann auch in den Jahren 1974/75 realisiert werden. Das neue Karl-Liebknecht-Stadion wurde dann mit einem Spiel der DDR-Olympiaauswahl gegen die BSG Motor Babelsberg eingeweiht. Das Spiel fand am 10. Juli 1976 statt.
Die Kapazität des „Karli“ betrug damals 15.000. Nur ein einziges Mal wurde die volle Kapazität auch ausgenutzt. Der offizielle Zuschauerrekord wurde beim Weltmeisterschaftsqualifikationsspiel zwischen der DDR und Malta im Jahre 1977 aufgestellt.
Über die Jahre hinweg wurden auf Grund von Auflagen die Maximalauslastungen immer weiter reduziert. Am 9. Juni 2001 wurden dann erstmals wieder alle verfügbaren Karten für ein Spiel verkauft, als Babelsberg in der Regionalliga auf die Fortuna Düsseldorf traf. Damals fanden 14.700 Zuschauer den Weg ins Stadion.
2001 erfolgte eine erneute Sanierung des Stadions und 2002 wurde eine in Deutschland einzigartige Flutlichtanlage installiert. Dies wurde dafür gemacht, dass das Stadion bundesligatauglich wurde. Die Flutlichtmasten konnten nach Ende des Spieles eingeklappt werden, um so die Sichtachse des Flatowturmes auf die Stadt nicht zu behindern, da der Babelsberger Park, der an das Stadion angrenzt, zum Weltkulturerbe gehört.
Dieser Umbau reduzierte die Zuschauerzahl erneut auf 9.254 mögliche Zuschauer. Dieser Wert stieg allerdings durch eine neue Auszählung der Plätze wieder auf 10.499 erhöht werden. Weiter wurden mehrere Kassenhäuschen hintereinander verbaut.
Im Jahr 2007 wurde dann durch die Stadt Potsdam überprüft, ob man im Rahmen der DFB-Bewerbung um die Frauen-WM 2011 im Stadtteil Potsdam Süd einen Stadionneubau durchführen könnte, ob dieser finanzierbar und durchsetzbar wäre. Dies rief die Babelsberger Anhänger auf die Bildfläche, die gegen das Projekt mit der Aktion „Pro Karli“ gegen den Neubau und den Erhalt der angestammten Spielstätte kämpften.
Da ein Neubau die Stadt Potsdam rund 20 Millionen Euro mehr gekostet hätte, wurde in einer Studie für den Erhalt des Karl-Liebknecht-Stadions plädiert. Der Neubau wurde dann nach der Ablehnung durch Oberbürgermeister Jann Jakobs komplett ausgeschlossen.
Nutzung und besondere Spiele
Das Stadion diente seit der Einweihung dem SV Babelsberg 03 und dessen Vorgängervereine als Heimstadion. Das Stadion wurde überwiegend als Fußballspielaustragungsort genutzt. Der zweite Heimverein ist der 1. FFC Turbine Potsdam.
Auch internationale Vergleiche wurden im „Karli“ ausgetragen. Neben dem Spiel der DDR und Malta fand auch das Olympiaqualifikationsspiel der DDR gegen Norwegen, welches vor 8.500 Zuschauern mit 1:0 gewonnen wurde, sowie 1985 ein weiteres WM-Qualispiel der ostdeutschen 11 gegen Luxemburg, 3:1 vor 9.000 Menschen, und ein Spiel der deutschen Frauennationalmannschaft gegen die CSSR am 9. Mai 1990 statt. Dieses lockte allerdings nur 800 Fans ins Karl-Liebknecht-Stadion-
Auch die bundesdeutsche Nationalelf der Frauen bestritt ebenfalls 2 Partien im Karl-Liebknecht-Stadion, am 13. April 1995 ging es gegen die Mannschaft Polens, die mit 8:0 abgefertigt wurde und im März 2003 wurde Schottland im Rahmen der Qualifikation zur Europameisterschaft 2005 mit 5:0 vor 4.783 abgefertigt.
Neue Sanierungen
Im Jahre 2009 wurde bekannt, dass das Stadion 2010 und 2011 mi Fördermitteln saniert werden sollte, um weiterhin dem Anspruch der DFB-Spielklassen zu genügen und dies auch längerfristig zu sichern. Eventuell ist für den Hauptplatz eine Rasenheizung in Erwägung gezogen.
Es werden Gehwege wetterfest gemacht, Sanitäreinrichtungen errichtet oder saniert und die Tribüne soll erhöht und überdacht werden.
Im Oktober 2010 trat ein defekt bei den ausfahrbaren Masten des Flutlichtes auf, der die vorbeugende Erneuerung der gesamten Anlage hervor ruft und erforderlich mach