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Sunmaker beendet Sponsorenoffensive in der 3. Liga

Vor zwei Jahren war das Logo des Glücksspielanbieters Sunmaker noch auf den Trikots von sieben Teams zu sehen. Inzwischen sind die meisten Verträge ausgelaufen. In der Saison 2021/22 wirbt lediglich noch der Hallesche FC mit dem Sportwettenanbieter auf der Brust. Beim SV Wehen Wiesbaden ist das Logo noch auf dem Ärmel zu sehen.

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Sunmaker beendet Sponsorenoffensive in der 3. Liga
Foto: Frank Scheuring
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Sunmaker ist eine Marke der PlayCherry Limited mit Sitz in Malta, die ihre Wurzeln aber in Schweden hat. Ende der 2010er Jahre startete Sunmaker eine Werbeoffensive im Sponsoring, die die Marke bekannter machen sollte. Ziel war es, in die Phalanx der großen Sportwettenanbieter wie Tipico oder BWIN einzudringen. Das ist nicht gelungen.

Sunmaker noch ohne deutsche Lizenz für Sportwetten

Mit Stand 01.08.2021 besitzt Sunmaker noch immer keine deutsche Lizenz für Sportwetten. Auf der Webseite heißt es, dass derzeit Wartungsarbeiten durchgeführt werden. Aktuell sind also keine Sportwetten möglich. Interessant ist allerdings, dass Neukunden bei der Registrierung gefragt werden, ob sie in den Sportwetten Only Modus schalten möchten, um von Einzahlungen bis zu 30.000 Euro monatlich zu profitieren.
Das entspricht nicht den Regeln des neuen deutschen Glücksspielstaatsvertrags und war bisher nur möglich bei einer Spielbank ohne deutsche Lizenz möglich. Diese Glücksspielseiten halten sich nicht an die vorgeschriebenen Regeln in Deutschland und bieten neben Sportwetten auch in Deutschland verbotene Jackpot Spiele, Tischspiele und Live Dealer Spiele an.

Belässt es Sunmaker bei der MGA-Lizenz aus Malta?

Ob das Unternehmen keine deutsche Lizenz erhalten hat oder der Lizensierungsprozess nur noch nicht abgeschlossen ist, ist derzeit nicht bekannt. Eine Übersicht aller in Deutschland lizensierten Sportwettenanbieter bietet die Seite des Regierungspräsidiums Darmstadt nach Aufruf der pdf-Datei „White List Sportwetten“. Fakt ist, dass die Glücksspielseite von Sunmaker ab dem 15. Oktober 2020 alle erforderlichen Regeln für eine deutsche Lizenz umgesetzt hatte. Dazu gehörten unter anderen ein monatliches Einzahlungslimit von 1.000 Euro pro Monat. Trotzdem können Fußballbegeisterte zurzeit keine Wetten auf der Webseite abschließen.
Experten spekulieren, dass Sunmaker in Zukunft weiter mit seiner EU-Lizenz der Malta Gaming Authority operiert und sich auf die Dienstleistungsfreiheit innerhalb der Europäischen Union beruft. Das ist eine gängige Praxis vieler Glücksspielseiten, um die deutschen Beschränkungen zu umgehen. Dann würde es auch einen Sinn ergeben, den Vertrag mit dem Halleschen FC um ein weiteres Jahr zu verlängern, wie kürzlich geschehen. Der Drittligist soll sogar noch etwas mehr Geld für das Logo auf der Brust kassieren. Bisher lag dieser bei 300.000 Euro im Jahr.

Partnerschaft mit fünf Drittligateams beendet

Dass Halle als einziger Trikotsponsor übriggeblieben ist, könnte allerdings auch ein Hinweis darauf sein, dass die vielen Werbepartnerschaften nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben. Unter den zehn größten Sportwettenanbietern in Deutschland taucht der Name Sunmaker immer noch nicht auf. Tipico, Bwin, Bet365, Interwetten und bet-at-home sind in diesem Ranking die Top-Namen.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick darüber, wer Sunmaker als Trikotsponsor bei den Vereinen ersetzt, die im letzten Jahr noch mit dem Logo mit der Sonne auf der Brust spielten.

VereinTrikotsponsor 2020/21Trikotsponsor 2021/22
1. FC MagdeburgSunmakerHumanas (Seniorenpflege)
VfL OsnabrückSunmaker (2. Liga)SOTech (Möbeltechnik B2B)
FSV ZwickauSunmakerO.Group (Kundenbetreuung)
FC Hansa RostockSunmaker (3. Liga)APEX Group (2. Liga) (Energielieferant)
SC PaderbornSunmaker (2. Liga)BREMER (Bauunternehmen)


In der Saison 2019/20 war das Logo von Sunmaker auch auf den Trikots vom FC Carl Zeiss Jena und Preußen Münster zu sehen. Diese Partnerschaft wurde aber nach dem Abstieg in jener Saison beendet.

Halle hat nicht den lukrativsten Trikotsponsor

Mit geschätzten 400.000 Euro pro Jahr liegt Halle beim Trikotsponsoring im Mittelfeld der Drittligavereine. Deutlich mehr Geld kassieren andere Vereine. Spitzenreiter in diesem Segment ist wie auch schon in der Vorsaison 1860 München. Die Münchner können jährlich 2,3 Millionen Euro im Etat einplanen. Das Geld kommt von Trikotsponsor „Die Bayrische“ (Versicherungen, 1,8 Mio.), Ärmelsponsor Bet3000 (Wettanbieter, 0,2 Mio.) und Ausrüster Nike (0,3 Mio.).
Über insgesamt 1,7 Millionen Euro dürfen sich Wehen Wiesbaden und der 1. FC Kaiserslautern freuen. Auch Dynamo Dresden kommt noch über die Millionenmarke.

VereinTrikotÄrmelAusrüster
Wehen WiesbadenBRITA (1,3 Mio €)Sunmaker (0,15 Mio. €)Capelli (0,25 Mio. €)
1.FC K lauternAllgäuer Latschenkiefer (0,8 Mio. €)Lacalut (0,2 Mio. €)Nike (0,7 Mio. €)
Dynamo DresdenAll-inkl.com (0,75 Mio. €)Umbro (0,3 Mio. €)


Vereine werben mit der neu erlaubten Rückseite des Trikots

Den Vereinen der 3. Liga ist es ab dieser Saison erlaubt, auch die Trikot-Rückseite als Werbefläche zu benutzen. Der DFB-Spielausschuss hatte dafür im Februar grünes Licht gegeben und den ausdrücklichen Wunsch der Klubs erfüllt. Der Spielausschuss hat damit nach dem finanziell schwierigen Vorjahr aufgrund der Corona-Pandemie ein Zeichen gesetzt.
Allerdings müssen für die neue Werbefläche klare Vorgaben eingehalten werden:

  • Ort: unter der Spielernummer mit einem Mindestabstand von zwei Zentimetern
  • Art: freigestellt und ohne Hintergrund auf dem Trikot
  • Merkmale: einfarbig in der Farbe der Rückennummer sowie des Spielernamens
  • Größe: maximal 200 Quadratzentimeter
  • Höhe: maximal 7,5 Zentimeter


Alle Vereine haben leider noch keinen Werbepartner dafür gefunden. Als einer der ersten Klubs vermeldete der MSV Duisburg den Vollzug. Auf ihren Trikots wird der Schriftzug „KROHNE“ zu sehen sein. Krohne Messtechnik ist ein Unternehmen aus Duisburg. Der neue Rückensponsor des Halleschen FC heißt „Hofmann Personal“. Eine Tochter von Hauptsponsor Die Bayrische wird auf dem Rücken der Trikots von 1860 München zu sehen sein (Pangea Life). Das internationale E-Commerce Unternehmen tectake wirbt zur neuen Saison auf dem Rücken der Kickers aus Würzburg.

Wertverlust bei Brust- und Ärmelsponsor?

Dass der Wert der etablierten und gut verkauften Werbeflächen Brust und Ärmel sinken könnte, ist aber auch die Sorge einiger Marketingverantwortlichen der Klubs. Hier müssen die Vereine sensibel gegenüber ihren Bestandspartnern sein. „Wenn es auf Ärmel, Rücken und Brust drei verschiedene Partner gibt, ist schwer vorherzusehen, wie sich das auswirkt“, ließ beispielsweise der Geschäftsführer von Viktoria Köln, Bock, verlauten.
Wehen Wiesbaden wirbt zum Beispiel mit den drei Partnern BRITA (Brust), Sunmaker (Ärmel) und Quickpaid (Rücken). Da die Rückenfläche größer als die Werbefläche auf dem Ärmel ist, könnte sich Sunmaker fragen, ob die 150.000 Euro im Jahr noch ihren Preis wert sind, da das Alleinstellungsmerkmal neben dem Brustsponsor nicht mehr gegeben ist. Hier wird die Zukunft zeigen, wie sich die Einnahmen für die einzelnen Werbeflächen entwickeln werden.

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