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Stuttgart-Manager Bobic übt scharfe Kritik an Abwerbeversuche von RB Leipzig

Eine ausgeprägte Freundschaft zwischen dem VfB Stuttgart und RB Leipzig scheint sich derzeit eher nicht zu entwickeln. Nun gibt es einen Streit um eine Offerte des Regionalligisten für zwei Zwölfjährige, die in der U13 des VfB Stuttgart spielen. So hat RBL den beiden Spielern das Angebot unterbreitet, dass sie in den Herbstferien beim Drittliga-Spitzenteam mittrainieren dürfen. Stuttgarts-Manager Fredi Bobic zeigt sich ob dieser Offerte alles andere als erfreut und teilt dies medial auch mit.

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Stuttgart-Manager Bobic übt scharfe Kritik an Abwerbeversuche von RB Leipzig
Foto: RB Leipzig
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„Unverantwortlich Kinder aus ihrer gewohnten Umgebung zu reißen“

Gegenüber der „Bild-Zeitung“ weiß der 42-jährige Ex-Profi nun zu berichten: „Es geht um Zwölfjährige, die hier abgeworben werden sollen.“ Bobic ist Fußballfachmann genug, um zu wissen, dass hinter diesem Angebot doch weitaus mehr steckt, als ein bloßes Hineinschnuppern in den Ferien. So weiß Bobic etwa zu berichten: „Es ist absolut unverantwortlich, Kinder in diesem Alter ohne Not aus ihrer gewohnten Umgebung zu reißen." Aus diesem Grund hat sich der VfB Stuttgart auch dazu entschieden diese Offerte abzulehnen.

Frieder Schrof als Entdecker von einigen Nationalspielern

Ein ganz gewichtiger Grund könnte zweifelsfrei auch sein, dass seit Jahresbeginn Frieder Schrof als Jugendleiter bei Rasen Ballsport Leipzig fungiert. Dieser Schrof ist es auch gewesen, der zuvor mehr als drei Jahrzehnte beim VfB Stuttgart in der Nachwuchsabteilung eine führende Position übernommen hat. Seine Referenz kann sich durchaus sehen lassen, denn er machte aus Spielern wie Kevin Kuranyi, Sami Khedira, Christian Gentner, Andreas Beck oder Mario Gomez gestandene Bundesliga-Profis und Nationalspieler. Nun ist er dem Angebot von RB-Sportdirektor Ralf Rangnick erlegen, der den „Talentescout“ Schrof noch aus gemeinsamen Tagen beim VfB Stuttgart her kennt. Zudem ist mit Thomas Albeck der ehemalige Leiter des Stuttgarter Nachwuchszentrums in die sächsische Metropole gewechselt.

„30 Jahre im Verein scheinen ihm nichts mehr zu bedeuten“

Für den ehemaligen VfB Stuttgart-Spieler Bobic ist es sehr enttäuschend, dass auch eine Kommunikation mit einem langjährigen Wegbegleiter nicht den erhofften Erfolg gebracht hat: „Wir haben versucht, im Guten mit Frieder Schrof über die Vorkommnisse zu reden. Schließlich war er hier 30 Jahre im Verein, ist mit allen Ehren verabschiedet worden. Aber das scheint ihm nichts mehr zu bedeuten. Das ist aus unserer Sicht mehr als bedauerlich.“

„Absurd, etwas anderes zu behaupten“

An diesen Worten wird nur allzu schnell deutlich, dass Fredi Bobic mächtig Sauer auf Schrof ist. Dieser hat die harten Worte des ehemaligen Nationalspielers verstande und setzt den verbalen Konter, wenn er sagt: „Es ist haarsträubend zu glauben, dass wir bereits in dieser Altersklasse Talente abwerben wollen. Vielmehr war es so, dass die beiden Jungs in den Herbstferien ihren ehemaligen Trainer besuchen wollten. Sie fragten auch an, ob sie in dieser Woche mal mittrainieren dürften. Das wäre im Grunde kein Problem, wenn der VfB Stuttgart sein Einverständnis gibt. Der lehnte das jedoch ab, und damit war das Thema auch erledigt. Absurd, etwas anderes zu behaupten."

Ost-Vereine überlegen Boykott gegen RB Leipzig

Sowohl bei den traditionellen Fans wegen des kommerzorientierten Verhaltens als auch bei den anderen Vereinen wegen des egoistischen Köderns von vielversprechenden Talenten besitzt RBL keinen allzu guten Ruf. So haben sich die Ost-Vereine wie Erzgebirge Aue, Energie Cottbus, Carl-Zeiss Jena oder Dynamo Dresden schon mehrfach öffentlich darüber beschwert, dass solch ein Verhalten auf Dauer nicht tolerierbar sein würde. Diese Vereine haben sich nun auch darüber Gedanken gemacht, dass ein Boykott gegen die Leipziger im Jugendbereich stattfinden wird.

FC Barcelona verpflichtet sogar sechs bis Zehnjährige

Nach neuesten Regelungen durch den DFB festgelegt dürfen erst Spieler ab der U16 in Jugendakademien aufgenommen werden. Dort werden sie dann an einer der „jeweiligen Akademie angegliederten Eliteschule des Sports unterrichtet.“ Wenn diese Auflagen erfüllt sind, gibt es auch die Möglichkeit, dass auch Transfers von Kindern möglich sind. Europäische Top-Vereine wie zum Beispiel der FC Barcelona haben auch keinerlei Skrupel sogar sechs bis zehnjährige Spieler zu verpflichten. In Deutschland hat man sich allgemein darauf festgelegt, dass bis zum 15. Lebensjahr eine Ausbildung in der Heimat die beste Möglichkeit erscheinen mag.

„Mich macht dieses Heuchlerische wütend“

Fredi Bobic spricht auch die andere Möglichkeit an, dass sogar Eltern zusammen mit ihren Kindern aus dem gewohnten Umfeld entrissen werden. So kann er gegenüber „fussball.de“ dazu berichten: „Was mich wütend macht, ist dieses Heuchlerische. Da wird dann von Philosophie gesprochen und darüber, dass die Kinder und Eltern von sich aus nach Leipzig wollen, weil sie das Nachwuchskonzept so gut finden – 500 Kilometer weg von ihrer Heimat. Wer soll denn so etwas glauben?"

Quelle: fussball.de, bild.de

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Kommentar von Volker am 30.10.2013 um 12:04 Uhr:

Ich kann die Äußerungen von F. Bobic nachvollziehen und befürworte sie auch. Nur der DFB ist der Geldgier unterlegen und befürwortet insgeheim diese Machenschaften, die aber auch von vielen Clubs abgelehnt werden. Der DFB sollte sich der Aufgabe von gerechter Verteilung der Gelder der unteren Ligen konzentrieren. MfG

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