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SpVgg Unterhaching: Kolossales Chaos in der Vorstadtidylle

Bei der SpVgg Unterhaching wirkt alles sehr beschaulich. Dorfidylle im Hachinger Sportpark. Kaum Hektik, viel Ruhe und Abgeschiedenheit. Es gibt manch einen Journalisten, der würde hier gerne Urlaub vom stressigen Alltag verbringen. Doch der Schein trügt, denn bei der lokalen Spielvereinigung herrscht derzeit das blanke Chaos. Spieler verlassen fluchtartig den Verein, auch Trainer Heiko Herrlich hat Abschied genommen. Grund dafür sind die großen finanziellen Sorgen beim Münchner Vorstadtverein. Hier ein kleiner Überblick über die prekäre Situation beim ehemaligen Bundesligisten.

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SpVgg Unterhaching: Kolossales Chaos in der Vorstadtidylle
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Die Lizenz für die kommende Drittliga-Saison ist noch längst nicht fix und auch der Kader macht derzeit nicht gerade einen vertrauenswürdigen Eindruck. Die Gründe für diese suboptimale Situation liegen einige Jahre zurück, als der damalige Manager-Novize Francisco Copado einen teuren Kader zusammengestellt hat, der viel kostete aber wenig Ertrag einbrachte. Nun muss der kleine Verein an den finanziellen Konsequenzen immer noch arg leiden, denn die Gelder sprudeln nicht und die Sponsoren halten sich merklich zurück, wenn es darum geht der SpVgg zu helfen.

Deshalb spricht Sportdirektor Manfred Schwabl auch Klartext, wenn er sagt: „Wir müssen uns finanziell nach der Decke strecken und bauen ganz auf das Nachwuchskonzept.“ Was anderes bleibt auch gar nicht übrig, denn Neuzugänge kann man sich schlichtweg nicht leisten. Deshalb wird aus der Not eine Jugend gemacht und der Mannschaftsetat beträgt gerade einmal 800.000 Euro. Mit diesem Mini-Etat soll der Klassenerhalt geschafft werden. Ein waghalsiges Unterfangen. Allerdings macht auch der bayrische Kontrahent aus Regensburg Mut, der auch mit dem geringsten Etat der gesamten Spielklasse sensationell den Weg in die 2. Bundesliga gefunden hat.

In der nächsten Spielzeit wird Heiko Herrlich hingegen nicht mehr auf der Trainerbank im Münchner Süden sitzen. Der ehemalige Profi hatte häufig seine persönliche Unzufriedenheit über die prekäre Situation geäußert, sprach sogar von einem „Gewurschtel“ und wird Richtung Heimat ziehen. Dennoch endete diese Tätigkeit nicht im Streit. Schwabl liefert die Begründung: „Heiko Herrlich kehrt aus familiären Gründen nach Dortmund zurück.“

Man scheint gelernt zu haben an der Isar. Während in der Vergangenheit prominente Übungsleiter wie Werner Lorant, Heiko Herrlich, Andy Brehme oder auch Klaus Augenthaler aktiv gewesen sind, setzt man in diesen Tagen auf die kleine Lösung. So wird Claus Schromm der neue Cheftrainer und wird dabei von Manuel Baum assistiert. Der ehemalige Herrlich-Assistent Baum wird der neue Teamchef. Schwabl erklärt die neue „Doppelspitze“: „Wir haben jetzt wie Leverkusen eine gleichberechtigte Doppelspitze.“

Schromm ist beileibe kein Unbekannter in Haching, denn bis zum Jahr 2003 war der gelernte Sportlehrer im Nachwuchsbereich der Rot-Blauen aktiv, bevor er zum Nachbarn 1860 München gewechselt ist. Schromm gilt als perfekter Ausbilder für Talente, denn unter seinen Fittichen konnten die Bender-Zwillinge, Gebhart und Mlapa sich prächtig entwickeln. Der erfahrene Trainer war zuletzt beim Bayerischen Fußball-Verband aktiv. Man hört aus ihm die Vorfreude heraus, wenn er erklärt: „Ich freue mich riesig über die Rückkehr zu meinem Verein.“ Bis zum Jahr 2015 ist sein Vertrag datiert.

Bodenständigkeit ist eines der Leitmotive des 42-Jährigen: „Wir streben ein familiäres und soziales Miteinander an, Talente aus der Region und viele Spieler von den Hachinger Bundesliga-Junioren werden in den Kader übernommen.“ Schwabl macht einmal mehr deutlich, dass es keinen Ausverkauf geben wird, auch wenn mit Tunjic, Ziegler, Hefele und Vitzthm nun auch Stegmayer den Weg aus Unterhaching gefunden hat. Der erfahrene Defensivspieler wechselt zum Ligakonkurrenten Darmstadt 98. Vielmehr versucht Schwabl in diesen Tagen Optimismus an den Tag zu legen, wenn er sagt: „Es gibt positive Signale. Jetzt hat unser Kapitän Stefan Riederer den Vertrag verlängert, andere werden in den nächsten Tagen folgen.“

Dennoch konnte der ehemalige deutsche Nationalspieler auch nicht glaubhaft erklären, wie die klaffende Finanzlücke von 300.000 Euro geschlossen werden soll. Dies muss zur Gewährung der Lizenz möglichst zeitig passieren. Es wird immer mehr gemunkelt, dass sie mit Bürgschaften von Präsidiumsmitgliedern und Gönnern passieren wird. Dadurch soll der drohende Sturz in die viertklassige Regionalliga Süd verhindert werden.

Quelle: kicker.de

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