Es muss auch konstatiert werden, dass allein schon die Tatsache, dass er auf dem Spielfeld stehen darf für ihn etwas ganz Besonderes darstellt. Der kopfballstarke Innenverteidiger, der seine Stärken im direkten Zweikampf genießt und als Verteidiger der „alten Schule“ gilt, hat zuletzt wahrlich keine einfache Zeit durchmachen müssen, nachdem beim SV Darmstadt 98 sein Vertrag ausgelaufen ist. Der Kontrakt mit dem Publikumsliebling ist nicht verlängert worden, sodass der Deutsch-Kroate, der immerhin auf eine stolze Anzahl von 59 Zweitligaspiele für Wehen-Wiesbaden verweisen kann, gänzlich ohne Arbeitgeber da gestanden hat. Gegenüber dem „Wiesbadener Kurier“ versucht der sympathische 29-Jährige diese schwere Situation in Worte zu fassen: „Ich hatte mehrere Angebote auch aus dem Ausland, aber das hat alles nicht gepasst“, offenbart er mögliche Angebote von ausländischen Vereinen. Um nicht völlig aus dem Training zu kommen und sich als vermittlungstauglich zu präsentieren, hat er sich eine Wohnung in Stuttgart genommen und hat „bei dem einen oder anderen Verein in der Nachbarschaft mittrainiert.“ Dies ist durchaus der beste Beweis dafür, dass die Motivation bei ihm enorm ist und es den Ehrgeizling geradezu angestachelt hat, dass er sein Können nicht auf dem Spielfeld demonstrieren konnte. Seine Mühen wurden letztlich belohnt, denn Ende Oktober gab es die Offerte für ein Probetraining bei Rot-Weiß Erfurt, die dringend einen großen Verteidiger benötigten. Der 195 cm große Abwehrrecke konnte beim 1:1 im Heimspiel gegen den SV Babelsberg 03 endlich seine Saisonpremiere erleben, als er in der 86. Spielminute eingewechselt worden ist. Den Auswärtssieg der Thüringer bei seinem Ex-Verein Darmstadt musste Kopilas von der Ersatzbank aus betrachten, ehe er beim 1:1-Unentschieden gegen den FC Hansa Rostock sein Startelfdebüt geben konnte.
Ehrlich muss auch eingeräumt werden, dass die Alternativen für einen vereinslosen Drittligaprofi nicht überzählig sind und so musste er sich mit dem Angebot aus Erfurt anfreunden, auch wenn sein erster Eindruck von den Gegebenheiten vor Ort sehr positiv gewesen sind. Vorerst ist geklärt worden, dass er ein Gastspiel bis zum Saisonende in der thüringischen Landeshauptstadt erleben wird. Nach einem schwachen Saisonstart ist das Team von Trainer Alois Schwartz nun auf dem besten Weg, dass der Klassenerhalt geschafft werden kann.
Beim Gegner aus Wiesbaden hat sich die Personalsituation deutlich verbessert, denn auf Innenverteidiger Michael Wiemann, konnte Peter Vollmann wieder zurückgreifen. Der Cheftrainer des SV Wehen Wiesbaden musste beim letzten Auswärtsspiel beim Karlsruher SC wegen einer starken Fußprellung auf den routinierten Wiemann verzichten. Wegen starker Schmerzen musste er nach rund einer Stunde ausgewechselt werden. Da dieser nun jedoch das komplette Trainingsprogramm absolvieren konnte, wird er im Auswärtsspiel beim FC Rot-Weiß Erfurt auch mit von der Partie sein.
RW Erfurt: Wiedersehensfreude bei Marko Kopilas
Für den SV Wehen- Wiesbaden kommt es am kommenden Samstag zu einem eminent wichtigen Heimspiel im Abstiegskampf, wenn es zum Tabellennachbar Rot-Weiß Erfurt gehen wird. Verlieren verboten. Für RWE-Abwehrspieler Marko Kopilas wird das Spiel beim hessischen Drittligisten jedoch eine ganz besondere Bedeutung besitzen, da er „fünf sehr schöne Jahre in Wiesbaden erlebt“ habe, und auch ehrlich einräumt, dass er sich an diese Zeit sehr gerne zurückerinnere. Sicherlich ist jedoch auch die Tatsache, dass bis auf das SVWW-Urgestein Thorsten Barg kein Akteur aus dem jetzigen Wiesbadener Kader mit Kopilas zusammengespielt hat. Im Jahr 2009 ist der Kroate zu den Offenbacher Kickers gewechselt.
Datum der Veröffentlichung: 29.11.2012 19:18 Uhr | Autor: Henning Klefisch
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Quelle: wiesbadener-kurier.de
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