Trainer bei westfälischen Vereinen
Bisher hat Stratos als Trainer eher bei unterklassigen Teams wie beim SC Verl, FC Gütersloh 2000, die Hammer SpVg und dem SC Wiedenbrück 2000 gearbeitet, wo er sogar zweimal in Serie jeweils den Aufstieg packen konnte. Nach seinem Ende beim SCW hat er in Griechenland erfolgreich seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvierten können. Nun nennt er gegenüber „DFB.de“ die primären Aufgaben seiner Trainertätigkeit: „Es geht für mich aktuell darum, die Spieler mit ihren Stärken und Schwächen kennen zulernen. Ich muss sehen, welche Positionen damit abgedeckt sind und wo wir noch reagieren müssen.“
„Die Leute sollen gerne ins Stadion kommen“
Grundsätzlich zählt für jeden Absteiger immer der sofortige Wiederaufstieg. Beim abgeschlagenen Zweitliga-Letzten aus Regensburg sieht dieses Ziel doch ein klein wenig anders aus, da vor allem die Art und Weise des Spielvortrags überaus wichtig erscheint. So nennt Thomas Stratos die Zielvorgabe für die kommende Spielzeit: „Ich möchte mit meiner Mannschaft attraktiven Fußball zeigen, der den Zuschauern Freude macht. Die Leute sollen gerne ins Stadion kommen. Ein tabellarisches Ziel lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht formulieren. Erst einmal müssen wir den Kader stehen haben.“
Kaderplanung in vollem Gange
Zur momentanen Kaderplanung kann er folgendes berichten: „Einige Jungs, denen andere Angebote vorliegen, werden uns in den kommenden Tagen wohl noch verlassen. Derzeit kann ich für die neue Saison fest mit 17 Spielern planen. Bei den weiteren Zugängen müssen wir schauen, dass wir innerhalb unserer Möglichkeiten bleiben. Im Mittelfeld haben wir auf jeden Fall noch Bedarf. Gerne hätte ich auch einen großen und robusten Stürmer für das Angriffszentrum. Demnächst werden wir einige Kandidaten im Probetraining unter die Lupe nehmen.“
Stratos und die Vorfreude auf die 3. Liga
Auffällig ist gewiss auch die Tatsache, dass Stratos nur einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014 unterzeichnet hat. Der neue SSV-Coach nennt die Gründe für diese relativ kurze Vertragsdauer: „Es ist für beide Seiten eine gute Lösung. Ich habe bisher noch nie in der 3. Liga gearbeitet und der Verein muss erst einmal schauen, wen er da an Bord geholt hat.“ Zugleich drückt er seine enorme Vorfreude auf die für ihn neue Spielklasse in Worten aus: „Ich habe ein Jahr lang nur Spiele beobachtet. Darunter waren selbstverständlich viele Begegnungen der 3. Liga. Es ist aber etwas anderes, die Beobachterrolle aufzugeben und es jetzt selbst zu machen. Bange ist mir aber nicht. Denn unter dem Strich mache ich das, was ich schon vorher gemacht habe: Eine Fußballmannschaft trainieren.“
„Gut trainierte Fußballer sind nicht so verletzungsanfällig“
Bekanntlich war der gebürtige Bad Salzufler in seiner ostwestfälischen Heimat über mehrere Jahre an einem Fitness-Studio beteiligt, welches er sogar betrieben hat. Dosiertes Kraft- und Fitnesstraining ist für eine eminent wichtige Komponente für ein erfolgreiches Arbeiten, wie er „DFB.de“ verraten hat: „Meine Spieler müssen keine Marathonläufer werden. Ich lege aber viel Wert auf körperliche Fitness, auch und vor allem im Oberkörper. Außerdem sind gut trainierte Fußballer nicht so verletzungsanfällig.“
„Schmalen Grat zwischen Zielstrebigkeit und Verkrampfung nicht verlassen“
Thomas Stratos gilt als ausgeglichene Person, die freundlich und gesellschaftsfähig zu sein scheint. Er strahlt eine innere Gelassenheit aus. Allerdings kann auch er, der sonst so Gelassene, zum „Vulkan“ mutieren. Er nennt die Bedingungen dafür: „Wenn etwas nicht so funktioniert, wie ich mir das vorstelle. Ich möchte immer möglichst nah an die 100 Prozent herankommen. Es gilt dabei, den schmalen Grat zwischen Zielstrebigkeit und Verkrampfung nicht zu verlassen.“
Lieber 4:3 als ein 1:0
Vom ehemaligen Abwehrstrategen Stratos stammt auch der Spruch, dass er einen 4:3-Sieg eher bevorzugen würde, als ein 1:0-Erfolg. Dies begründet er wie folgt: „Das ist nicht ausgeschlossen. Es gibt im Fußball diese Tage, an denen man nichts trifft. Trotzdem ist es für den Zuschauer attraktiver, wenn er ins Stadion geht und eine Mannschaft erlebt, die offensiv nach vorne spielt. Ich selbst nehme mich da nicht aus. Zwar bin ich in erster Linie Trainer, in zweiter Linie aber auch Zuschauer, der eine attraktive Spielweise favorisiert.“
„Vielleicht gibt es schon bald ein Wiedersehen mit Arminia Bielefeld“
Jahrelang spielte er in der Bundesliga für den DSC Arminia Bielefeld. Bekanntlich ist der ostwestfälische Traditionsverein in die Zweitklassigkeit aufgestiegen, weshalb es zu keinem Duell mit dem SSV Jahn kommen wird. Dazu sagt er: „Ich bin nicht enttäuscht, sondern freue mich für meinen ehemaligen Verein. Für mich war früh klar, dass Arminia Bielefeld zu den stärksten Mannschaften in der abgelaufenen Drittligasaison zählt. Vielleicht gibt es aber schon bald ein Wiedersehen.“ Die Mittel für ein erfolgreiches Arbeiten nennt er ebenfalls: „Es wird für uns entscheidend sein, dass wir uns im ersten Jahr nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga positionieren. Was mit dem Verein mittel- und langfristig möglich ist, vermag ich jetzt noch nicht zu beurteilen.“
Regensburg-Trainer Stratos: „Ich möchte immer möglichst nah an die 100 Prozent herankommen“
Thomas Stratos ist derzeit wahrlich ein vielbeschäftigter Mann. Der 46-Jährige ist erst vor wenigen Tagen zum neuen Cheftrainer von Zweitliga-Absteiger SSV Jahn Regensburg ernannt worden. Der ehemalige Trainer des Regionalligisten aus Wiedenbrück verfügt jedoch über eine reichhaltige Erfahrung. So hat er insgesamt 229 Einsätze in der ersten und zweiten Bundesliga als aktiver Profi bestritten und weiß daher sehr gut mit Druck umzugehen. Die Motivation ist beim Deutsch-Griechen gewaltig, wie er im Gespräch mit „DFB.de“ deutlich gemacht hat: „Ich habe ein Jahr lang nur beobachtet. Jetzt brenne ich darauf, wieder an der Seitenlinie zu stehen.“
Datum der Veröffentlichung: 20.06.2013 15:28 Uhr | Autor: Henning Klefisch
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Quelle: dfb.de
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