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RB Leipzig: Trainer Zorniger zeigt Bescheidenheit und Realismus

Der Countdown läuft für den Drittliga-Aufsteiger RB Leipzig. Es sind nur noch sechs Wochen bis zum Saisonende. Als Tabellenzweiter mit 14 Punkten Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz haben die Schützlinge von Trainer Alexander Zorniger eine exzellente Perspektive, um den direkten Durchmarsch in die 2. Fußball-Bundesliga schaffen zu können. Am Samstag steht für Leipzig nun das hochinteressante Sachsen-Derby gegen den Chemnitzer FC auf dem Programm. Nun wird es in den kommenden Wochen darauf ankommen, dass der direkte Aufstiegsplatz zwei nicht an den SV Darmstadt 98 noch verloren wird, die mit drei Punkten Abstand auf dem Relegationsplatz lauern.

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RB Leipzig: Trainer Zorniger zeigt Bescheidenheit und Realismus
Foto: RB Leipzig
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Zorniger sieht keine gewaltigen Vorteile durch mehr Finanzvolumen

Über die derzeitige Tabellensituation scheint Zorniger mächtig stolz zu sein, denn er kann die Leistungen realistisch einschätzen, wenn er im Gespräch mit der „Bild-Zeitung“ erklärt: „Klar – vom Erfolg her können wir mehr als zufrieden sein.“ Experten und Fußballfans sind bundesweit der Meinung, dass ein direkter Durchmarsch der Bullen aufgrund der enormen Wirtschaftskraft keine Normalität darstellt. Diese Meinung pflegt auch Zorniger, der sich dies wie folgt erklären kann: „Nein, denn die Möglichkeiten haben andere auch schon gehabt, okay, vielleicht nicht in dem Maße. Aber wenn du Top-Bedingungen hast, machen Top-Top-Bedingungen auch nicht mehr den Unterschied aus. Ein Mehr an Geld bedeutet einen breiteren Kader. Aber letztlich stehen auch nur elf Spieler auf dem Platz.“

Auch Relegation wäre für Zorniger kein Problem

Bei dieser überaus engen Tabellenkonstellation könnte bei einer Niederlage auch das Abrutschen auf Relegationsplatz im Bereich des Möglichen sein. Für Zorniger würden zwei Spiele gegen den Drittletzten der 2. Fußball-Bundesliga absolut keine Enttäuschung darstellen, wie er vehement zum Ausdruck bringen kann: „Nein! Wenn wir es auf diesem Weg schaffen, wäre das auch in Ordnung.“

Zorniger lobt Sturmführer Frahn ausdrücklich

Sehr beeindruckend ist auch die Tatsache, dass Spielführer Daniel Frahn schon 14 Saisontreffer erzielen konnte und damit auch eine Spielklasse höher seine großartige Klasse unter Beweis stellen konnte. Für Zorniger stellt sein Sturmführer eine verlässliche Größe dar, weil seine Treffsicherheit eine ganz wesentliche Komponente darstellen kann: „Solange ich hier Trainer bin, ist Frahni für mich unbestritten in der Mannschaft. Erstens stimmt seine Birne und er macht einfach in jeder Liga seine Tore.“

Sturmalternativen hinter Frahn und Poulsen fehlen

Es ist allerdings auch kein Geheimnis, dass nach Frahn und dem engagierten, wuchtigen Dänen Yussuf Poulsen die Zahl an Alternativen sichtlich fehlt. Zorniger stellt klar, dass Morys und Thomalla zukünftig mehr Eigenwerbung betreiben sollen, damit der Konkurrenzkampf im Sturm noch größer werden kann: „Da erwarte ich mehr. Einige müssen sich schon selber fragen, ob das ihr Anspruch ist. Wer sich hier Woche für Woche gut bettet, der muss auch früh aufstehen.“

Coltorti kehrt als Stammkeeper zurück

Die Defensive von Rasenballsport gehörte speziell in den letzten Partien zu einer der stärksten Abwehrreihen in der gesamten dritten Spielklasse. Einen ganz gewichtigen Anteil daran hat sicherlich auch Ersatzkeeper Benjamin Bellot, der mit starken Leistungen und Paraden auf sich aufmerksam machen konnte. Zukünftig soll er jedoch wieder als Nummer zwei im RBL-Gehäuse fungieren, wenn Stammkeeper Fabio Coltorti wieder genesen sein wird. Über den Gesundheitsverlauf des ehemaligen Schweizer-Nationalkeepers kann Zorniger folgendes sagen: „Er ist im normalen Trainingsbetrieb, wir müssen mal sehen wie er eine ganze Trainingswoche wegsteckt.“

„Für mich zählt auch, dass die Leute aus dem Stadion gehen und sich freuen“

Wenn es nicht zum Aufstieg von RB Leipzig am Ende dieser Saison kommen sollte, wird RB Leipzig in der nächsten Spielzeit einen neuen Anlauf für den Aufstieg unternehmen. Nicht nur der sportliche Erfolg, sondern auch die Außenwirkung ist für Zorniger ein ganz wesentlicher Aspekt bei der Beurteilung der Arbeit in Leipzig: „Eine Abmeldung ist keine Alternative. Es geht ja auch nicht nur darum: Aufsteigen heißt erfolgreich, nicht Aufsteigen heißt nicht erfolgreich. Für mich zählt auch, dass die Leute aus dem Stadion gehen und sich freuen, dass sie da waren. Zumindest die, die bereit sind sich zu freuen. Nicht wie meine `Kumpels´, die Internet-Nationaltrainer.“

Andre Luge steht nun in der Pflicht

Zugleich weiß Zorniger auch, dass die taktische Variante bei RB Leipzig für einige Kicker nicht ganz leicht verständlich ist. Zorniger nennt die Komponenten, die für eine erfolgreiche Integration wichtig sein werden: „Du musst in jeder Situation wissen, dass du grundsätzlich nach vorne verteidigst. Dafür braucht es Spielintelligenz und Handlungsschnelligkeit.“ Ein Spieler, der diese Spielphilosophie noch nicht vollends begriffen hat, ist Andre Luge, der vor Saisonbeginn vom Regionalligisten FSV Zwickau in die Messestadt gewechselt ist. Zorniger hat folgende Meinung zum technisch starken Mittelfeldspieler: „Das liegt einzig und alleine an ihm. Wenn ein Spieler nicht merkt, was für eine Chance er hat, dann ist es so. Ich rede noch mit ihm, und solange das noch so ist, kann er sich noch Hoffnungen machen.“

Bei Transfers enge Absprache mit Sportchef Rangnick

Auffallend ist die Harmonie in der sportlichen Leitung bei RB Leipzig. Über die Entscheidungsgewalt zwischen Sportchef Ralf Rangnick und Zorniger erklärt der Trainer folgendes: „Es wird kein Spieler verpflichtet, den Ralf oder ich nicht gemeinsam gut finden. Der grundsätzliche Vorschlag kommt in acht von zehn Fällen von ihm, weil er das Scouting unter sich hat.“

Bessere Außenwirkung von RB Leipzig

Sehr erfreulich ist definitiv die gute Entwicklung in der Außendarstellung des Vereins. Nachdem der Klub jahrelang massiv von Medien und Fans kritisiert worden ist, gibt es seit einigen Wochen eine Tendenz, die das Arbeiten bei RB Leipzig deutlich positiver darstellen kann. Darüber zeigt sich der ehemalige Trainer der SG Sonnenhof-Großaspach sehr erfreut: „Das lässt mich immer wieder ans Gute im Menschen glauben. Viel Zuspruch kommt auch von Kids, da merkt man schon, welche Generation wir gerade ansprechen. Der Deutsche freut sich ja eigentlich in sich rein. Und wenn ich dann beim Fahrradfahren jemanden treffe, der die Hand vom Lenker nimmt und strahlend winkt –dann ist das eine Bestätigung für die Arbeit von uns allen. Wir haben eine Mannschaft, mit der sich viele in der Stadt identifizieren.“ Seit einigen Spielzeiten kickt bereits Timo Röttger für RBL und hat sich den Ruf eines Publikumslieblings erarbeiten können. Über die Möglichkeit eines weiteren Verbleibs kann Zorniger nun folgendes sagen: „Das kann ich nicht sagen, genauso wie bei Tim Sebastian. Weder 99 Prozent, noch 50 Prozent. Im Moment fokussieren wir uns nur auf jedes einzelne Spiel. Das werden wir dann sehen, wenn wir irgendwas erreicht haben.“

Gute Entwicklung bei Thiago Rockenbach

Unklar ist derzeit noch die Zukunft von Mittelfeldspieler Thiago Rockenbach, der über enorme technische Möglichkeiten verfügt und seit Januar an Hertha BSC II ausgeliehen worden ist. Er hat wieder deutlich mehr Spielzeit und hat neues Selbstbewusstsein tanken können, was auch sein Trainer erkannt hat: „Er ist ausgeliehen, kommt im Sommer zurück. An seiner Gesamtsituation hat sich nichts geändert. Aber es freut mich, dass er in Berlin wieder Spaß am Kicken hat.“

Zuletzt nur wenig Verstärkung von der Ersatzbank

Ein echtes Problem ist zuletzt gewesen, dass von der Reservebank nur wenig echte Verstärkung gekommen ist. Dieses Problem hat auch Alexander Zorniger so erkennen können, wie er der „Bild-Zeitung“ gegenüber berichtet: „Das stimmt. Es wird mit entscheidend sein, welchen Schwung wir von der Bank auf den Platz kriegen können. Letztes Jahr war das ein wichtiger Faktor. Ich erwarte, dass die Spieler, die zuletzt weniger gespielt haben, in den nächsten Wochen wieder zeigen, warum sie bei uns sind.“

Quelle: bild.de

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