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Osnabrücks Pisot: „Mit dieser Führungsrolle kann ich mich weiterentwickeln“

Der VfL Osnabrück hat den Jahreswechsel als Tabellenführer der 3. Liga feiern dürfen. 47 Punkte hat das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz sammeln können und damit sind die Voraussetzungen prächtig, dass am Saisonende tatsächlich der Aufstieg in die Zweitklassigkeit bewerkstelligt werden kann. Einen großen Anteil an der Erfolgsserie der Niedersachsen besitzt ohne Frage David Pisot, der als Innenverteidiger sich zu einem vorbildlichen Leistungsträger entwickelt hat. Nicht ohne Grund ist er vom Fachmagazin „Kicker“ in der Hinrunde in die Rubrik „Herausragend“ aufgenommen worden, was seine enorme Ballsicherheit aber auch seine Führungsqualität verdeutlicht. Im Gespräch mit „DFB.de“ äußert er sich nun auch explizit über das Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten Karlsruher SC und nimmt ebenso Stellung zu den kommenden Aufgaben des VfL.

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Osnabrücks Pisot: „Mit dieser Führungsrolle kann ich mich weiterentwickeln“
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Der Vorsprung des VfL Osnabrück auf seinen direkten Verfolger Karlsruher SC beträgt vier Punkte. Mit einem Auswärtssieg kann der KSC bis auf einen Punkt an den Spitzenreiter heranrücken. Für den 25-jährigen Defensivmann Pisot ist die Vorfreude enorm: „Natürlich ist ein Spiel zwischen dem Tabellenersten und dem -zweiten etwas Besonderes. Unser Stadion dürfte voll sein.“

Im Hinspiel wurde ein schiedlich friedliches 1:1-Unentschieden zwischen den beiden Spitzenteams der 3. Liga ausgefochten. Der gebürtige Karlsruher hat an das Spiel in seiner Heimatstadt besondere Erinnerungen: „Das war ein merkwürdiges Spiel. Es war schwer, den Schalter umzulegen und sich total auf das Spiel zu fokussieren. Es macht einfach keinen Spaß, ohne Zuschauer zu spielen. Auch das Spiel an sich bot keine großen Höhepunkte. Aber nun ist ein ganz anderes Spiel zu erwarten. Viele Zuschauer sind dabei, wir Spieler werden hochmotiviert sein.“ Bekanntlich ist der badische Traditionsverein die Mannschaft der Stunde in der 3. Liga. Nach einem äußerst schleppenden Saisonstart wurden die letzten neun Begegnungen in der Liga gewonnen. Dies ist auch Pisot nicht verborgen geblieben: „Auch im Hinspiel hatten sie viel Qualität in der Mannschaft. Natürlich haben Sie jetzt neun Spiele in Folge gewonnen, sind sehr gut in Form. Aber in diesen Spielen sind sie nicht auf uns getroffen. Wir sind Erster und wollen den Tabellenplatz verteidigen. Niemand gewinnt gegen Osnabrück im Vorbeigehen. Es wird für Karlsruhe ein ganz schweres Spiel.“

Die Absprache zwischen Torwart und der Verteidigung ist im modernen Fußball enorm wichtig. Deshalb gewinnt auch der Torwartwechsel von Neuzugang Marcus Rickert für den verletzten Stammkeeper Manuel Riemann eine enorme Bedeutung, da die Kommunikation schon im ersten Match nach der Winterpause eine große Bedeutung einnehmen wird. Über diesen Wechsel auf der Torwartposition weiß Pisot gegenüber „DFB.de“ zu berichten: „Natürlich hat Manuel eine hervorragende Hinrunde gespielt, uns viele Punkte gerettet und hervorragend mit uns hinten heraus kombiniert. Eine gewisse Umstellung wird es sein. Aber Rickert ist ein erfahrener Torhüter, der etwas Ruhe in unser Spiel bringen kann. Er kommt in eine homogene Mannschaft und dürfte sich schnell zurechtfinden.“

Der Wintermantel hatte Deutschland in den letzten Tagen und Wochen eingenommen. Der kompromisslose Pisot ist der Meinung, dass mit den Bedingungen gelebt werden sollte, da vor allen Dingen diese nicht beeinflussbar erscheinen: „Natürlich war die Vorbereitung etwas holprig. Dass der Winter uns jetzt einen solchen Strich durch die Rechnung macht, ist ärgerlich. Aber wir müssen die Situation so annehmen.“ In diesem Zusammenhang ist selbstverständlich das Verbleiben der „Lila-Weißen“ in heimatlichen Gefilden thematisiert worden. Dadurch konnte nicht ganz so beschwerdefrei trainiert werden. Sicherlich haben auch die finanziellen Probleme eine entscheidende Rolle dabei gespielt. Pisot hat darin keinen Nachteil erkennen können: „Das denke ich nicht. Wir hatten keine Gewissheit, dass im Trainingslager geeignete Testspielgegner zur Verfügung stehen würden…“

Letztlich stellte sich jedoch heraus, dass vor allem die Unsicherheit über mögliche Testspielgegner den Verein von einem Trainingslager abgeraten hat, wie auch der Innenverteidiger erkannt hat: „Es wäre fatal gewesen, ohne Zusage ins Trainingslager zu fahren und vielleicht nur ein Testspiel bestreiten zu können. Ohnehin glaube ich nicht, dass das Training daheim von Nachteil ist. Wir haben unter den gleichen winterlichen Bedingungen trainiert, die wir vermutlich auch beim Spiel gegen den Karlsruher SC haben werden.“

Mit seinen eingangs erwähnten Leistungen in der bisherigen Spielzeit hat Pisot seinen Anspruch als Führungsspieler absolut untermauern können. Gern hilft er auch dem erst 22-jährigen Partner in der Innenverteidigung, Timo Beermann, und zeigt ihm, wie er sich in bestimmten Situationen zu verhalten hat. Diesen Anspruch untermauert er mit Leistung und Charakterstärke, wie er „DFB.de“ anvertraut hat: „Ich versuche immer, meinen Mannschaftskollegen zu helfen und Anweisungen zu geben. Ganz unabhängig davon, ob das nun ein Innenverteidiger, Außenverteidiger oder Mittelfeldspieler ist. Mit dieser Führungsrolle kann ich mich weiterentwickeln.“

In den letzten Wochen vor der Winterpause verging kein Tag, an dem es keine Schlagzeilen über die Finanzprobleme des VfL Osnabrück gegeben hat. Das Gerücht der drohenden Insolvenz hielt sich wochenlang in der Stadt und so gab es eine Gemeinschaftsaktion, die die Bindung zum Verein eindrucksvoll demonstriert hat. Glücklicherweise ist nun wieder etwas Ruhe eingekehrt, weshalb auch das Team sportlich starke Leistungen demonstrieren konnte und vor allem auch als Team zueinander gefunden hat: „Natürlich ist das wichtig. Andererseits hat das Trainerteam diese Themen von der Mannschaft immer ferngehalten. Selbst als niemand wusste, ob es mit dem VfL überhaupt weitergehen wird. Genau das ist der Grund dafür, dass wir eine echte Einheit geworden sind und in den letzten Wochen stark gespielt haben.“ Trotz der bekannten Situation, dass es in der 2. Bundesliga deutlich höhere Einnahmen zu erwarten gibt als in der 3. Liga hat Pisot keinen übermäßigen Druck erkannt, mit dem sich die Mannschaft auszusetzen hat. Dies bekräftigt er: „Nein. Ich konzentriere mich auf meine Leistung auf dem Platz. Alles andere, also den wirtschaftlichen Part, können wir ohnehin nicht beeinflussen. Ich bin grundsätzlich ein positiv denkender Mensch und mache mir wenig Gedanken darüber, was schlimmstenfalls passieren könnte.“ Auch den Aufstieg möchte er nicht allzu intensiv thematisieren, wie er „DFB.de“ deutlich macht: „Für unsere Herbstmeisterschaft können wir uns nichts kaufen. Es wäre falsch, jetzt vom Aufstieg zu sprechen. Das ist noch ein langer Weg. Auch wenn es sich blöd anhört: Wir denken von Spiel zu Spiel. Vom Aufstieg sprechen wir nicht. Wir wollen einfach so weit wie möglich oben stehen.“

Pisot hat eine bewegte Karriere hinter sich. Sportlich bringt er ein großes Potential mit. Allerdings hat er im Jahr 2007 nur ein Bundesligaspiel für den VfB Stuttgart absolvieren können, wo er fußballerisch groß geworden ist. Über die Gründe für dieses einzigartige Erlebnis in der Bundesliga weiß er folgendes zu berichten: „Ich stieß von der zweiten Mannschaft zu den Profis, als das Team eine schlechte Phase hatte. Es gab viele Verletzte. Ich hatte zwar viel Potenzial, war aber noch zu jung. Es ist schwierig gewesen, in eine Mannschaft zu kommen, in der es nicht gut läuft.“ Dennoch möchte der ehemalige, deutsche Juniorennationalspieler keineswegs von der Bundesliga träumen, sondern vielmehr sich auf die Gegenwart mit dem VfL Osnabrück konzentrieren: „Mein Ziel ist es, mit dem VfL eine gute Rückrunde zu spielen. Alles andere kann ich nicht voraussagen. Sicherlich ist es für jeden Fußballer ein Traum, in der Bundesliga zu spielen. Aber ich bin kein Träumer, der in der Zukunft lebt. Ich denke nur an das Jetzt und Heute.“ Einen weiteren Vorteil hat er ebenso schon erkennen können, denn vor wenigen Tagen ist Pisot Vater geworden: „Alles in allem hat sich mein Leben positiv verändert. Es gibt nichts Schöneres, als sein Baby im Arm zu halten.“

Quelle: dfb.de

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