g Osnabrücks Claus Costa: „Man kann in jeder Rolle etwas für die Mannschaft tun“ | 3-liga.com

Osnabrücks Claus Costa: „Man kann in jeder Rolle etwas für die Mannschaft tun“

Beim Fußball kann es sehr schnell gehen. In allen Bereichen. Spätestens seit der Tragödie um Michael Ballack weiß man, dass auch einst „Unantastbare“ sportlich innerhalb kürzester Zeit in Frage gestellt werden. Auch, wenn die Bedeutung von Claus Costa nicht ganz so ausgeprägt, wie bei Ballack gewesen ist, so fällt auf, dass der 28-Jährige beim VfL Osnabrück zuletzt einen ähnlichen Weg gehen musste. Als Spielführer war er in der letzten Spielzeit unumstritten. Nun muss er mit der harten Ersatzbank Vorlieb nehmen.

Datum der Veröffentlichung: Uhr | Autor:

Osnabrücks Claus Costa: „Man kann in jeder Rolle etwas für die Mannschaft tun“
Foto:
Teilen Sie diesen Artikel mit Ihren Freunden:
Den erfahrenen Akteur zeichnet es auch aus, dass er selbst diese Herausforderung anzunehmen weiß. So teilt er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ mit: „Ich kann damit umgehen, denn man kann in jeder Rolle etwas für die Mannschaft tun.“ Mit zwei Siegen nach zwei Spielen hat der VfL die Optimalausbeute holen können. Im zweiten Saisonspiel gegen den 1. FC Saabrücken wurde der ehemalige Düsseldorfer nur eingewechselt. Dennoch hat er sicherlich gehörig zum Sieg beigetragen, wie er darlegt: „Es ging darum, die langen Bälle der Saarbrücker zu verhindern und die Ordnung zu halten. Sicherlich konnte ich auch einige Kopfbälle holen, aber entscheidend war, dass sich die ganze Mannschaft mit Leidenschaft und Einsatz gewehrt hat. Es war knapp und ein bisschen glücklich, aber verdient. So knapp geht es eben in der 3. Liga zu.“
Die letzte Spielzeit demonstrierte Costa seine enorme Bedeutung für den niedersächsischen Drittligisten, indem er 34 Begegnungen in der Stammformation gestanden hat und als Spielführer eine enorme Wichtigkeit für das Team gehabt hat. Nun wurde er in beiden Spielen nur eingewechselt. Über eine mögliche Enttäuschung kann er folgendes erklären: „Was heißt enttäuscht? Natürlich habe ich an mich selbst den Anspruch, zur Startelf zu gehören – aber das gilt doch wohl für fast jeden. Der Spruch ist alt, aber er stimmt: Der Fußballer, der mit seiner Rolle als Ersatzmann zufrieden ist, muss wohl noch geboren werden. Und das ist ja auch richtig so, dass man damit nicht zufrieden ist. Entscheidend ist doch, wie man damit umgeht.“
Auch hat er schon versucht, sich selbst mit dieser Situation auseinander zusetzen und nicht negativ zu denken, da andernfalls seine Leistungsfähigkeit enorm darunter leiden würde. Er nennt Möglichkeiten, wie er mit dieser Situation gekonnt umgehen kann: „Ich versuche, das ohne allzu große Emotionen zu analysieren. Da muss man ja erst mal sehen, dass ich über weite Strecken der Vorbereitung verletzt war und nur in einem Testspiel zum Einsatz kommen konnte, gegen Bochum wurde ich eingewechselt. Das ist schon mal keine gute Basis. Und wenn dann die Mannschaft zweimal gewinnt und dabei gut spielt, gibt es eben auch keinen großen Grund, viel zu ändern.“
Eine Stärke von Costa ist ohne Frage das Selbstbewusstsein und die Gelassenheit, die ihm stetig anzusehen ist. Deshalb möchte er auch nicht gegen den Ist-Zustand in irgendeiner Art und Weise intervenieren, denn er weiß, dass sich auch durch öffentliche Forderungen die sportlich unbefriedigende Saison keinesfalls ändern wird: „Alles andere wäre auch sinnlos. Fußball ist ein Mannschaftssport, da muss man mit solchen Situationen umgehen. Da endet die Aufgabe jedes Einzelnen nicht auf dem Spielfeld. Man kann in jeder Rolle etwas für die Mannschaft tun. Und das fällt natürlich leichter, wenn es gut läuft.“
In der letzten Saison ist der VfL ambitioniert in die Serie gestartet und konnte nur einen Mittelfeldplatz erringen. In diesem Jahr sollte es möglichst der Aufstieg am Ende der Spielzeit sein. Deshalb gab es massive Veränderungen in den Bereichen Personal und auch Spielweise. Claus Costa hat für diese massiven Wechsel absolutes Verständnis, wenn er sagt: „Auf jeden Fall, das letzte Jahr war für alle Beteiligten unbefriedigend. Die Tabelle lügt nicht, jedenfalls nicht am Saisonende. Die Art und Weise des Fußballs ist jetzt eine völlig andere, das merkt man an den Reaktionen des Publikums. Mit sechs Punkten haben wir einen Traumstart hingelegt, aber wir dürfen nicht nachlassen und das auch nicht überbewerten.“
Der Kader hat sich enorm großen Veränderungen unterzogen. So hat es vermeintliche Stammkräfte wie ihn erwischt, während sieben Neuzugänge in der Stammformation stehen. Trotz dieser Tatsache möchte er keinen möglichen Streitpunkt zwischen diesen beiden Lagern sehen, die für ihn vielmehr eine Gemeinschaft bilden: „Da muss ich energisch widersprechen! Davon ist nichts zu spüren, im Gegenteil – ob halboffizieller Mannschaftsabend oder spontanes Grillen: Immer mischen sich neue und alte Spieler, da gibt es keine Grenze. Ganz ehrlich, es macht richtig Spaß in dieser Truppe.“
Es ist bekannt, dass Claus Costa eine Nähe zu seinem Ex-Klub Fortuna Düsseldorf pflegt. Auch deshalb gab es im Vorfeld des Wechsels von Gerrit Wegkamp zu den Fortunen auch intensive Gespräche zwischen den beiden nun ehemaligen Teamkollegen. Gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ schildert er diese Situation: „Der Gerrit ist ein kluger, bescheidener Junge, der weiß auch so, was auf ihn zukommt. Klar habe ich ihm ein bisschen was erzählt über Düsseldorf, und ich verfolge auch, wie er sich dort macht. Wie sich das anhört, bestätigt er dort den guten Eindruck, den wir in Osnabrück von ihm gewonnen haben. Aber das hatte ich auch nicht anders erwartet.“

Quelle: noz.de

Diese 3. Liga News könnten Sie ebenfalls interessieren


Kommentare

Kommentar schreiben

(nicht öffentlich)

Kommentar zu dieser News

Zu dieser News sind noch keine Kommentare vorhanden!

WhatsApp Newsletter

Täglich die neusten News zur Liga im Newsletter:

zur Anmeldung

News suchen

Noch nicht die passende Infos gefunden? Durchschen Sie unsere News:

Suchbegriff: