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Oliver Kreuzer ist von seinem KSC überzeugt

Der Karlsruher SC ist zweifelsfrei in der 3. Liga das Team der Stunde. Nach einem überaus holprigen Saisonstart konnte der Zweitliga-Absteiger mit einer beeindruckenden Punktejagd den Anschluss an die oberen Plätze herstellen und befindet sich derzeit mittendrin im Aufstiegskampf. Auch für KSC-Manager Oliver Kreuzer ist das erklärte Ziel die direkte Rückkehr in die Zweitklassigkeit. Als ehemaliger Spieler des FC Bayern München hat der fleißige Kreuzer das „Erfolgsgen“ fast schon ein wenig intus. Auch in seiner Zeit beim FC Basel und in seiner Funktionärslaufbahn als Manager bei Red Bull Salzburg und Sturm Graz konnte er sich mit zahlreichen Titeln dekorieren. Nun ist der Anspruch ein wenig geringer, auch wenn er nach sechs Siegen in Folge im Gespräch mit „DFB.de“ einen durchaus selbstbewussten Eindruck macht.

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Deshalb gibt er auch ganz offen zu, dass ihm die Arbeit derzeit enorm viel Freude bereitet und dies durch die laufende Erfolgsserie des KSC noch weiter verstärkt wird: „Ich gehe immer gerne zur Arbeit, aber wenn man Spiele gewinnt, macht das vieles leichter.“ Viele Experten fragen sich, wie es zu dieser plötzlichen Siegesserie kommen konnte, da zu Saisonbeginn der KSC noch viele Defizite offenbart hat. Ein wenig Realismus versucht Kreuzer zu appellieren, wenn er versucht darzulegen: „Die Leistungen der Mannschaft waren auch zu Saisonbeginn nicht so schlecht. Allerdings fehlte die erforderliche Effektivität im Angriff. Das haben wir nun in den Griff bekommen und mit den Erfolgen ist selbstverständlich auch das Selbstvertrauen gestiegen.“
Über die Gründe des eintretenden Aufschwungs sagt der umtriebige KSC-Manager: „Wir waren mit einem runderneuerten Kader und 17 Zugängen in die Saison gegangen. Da ist es ganz normal, dass es Abstimmungsprobleme gab. Wir hatten aber immer Vertrauen in das Leistungsvermögen der Mannschaft und wussten, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis ein Rad in das andere greift. Mit der nachträglichen Verpflichtung von Mittelfeldspieler Dominic Peitz konnten wir außerdem zusätzliche Stabilität auf den Platz bringen.“
Optimismus wird auch demonstriert, wenn an den Glauben an die eigene Stärke stets appelliert wird. Besonders die Pokalwettbewerbe haben nach Kreuzers Eindruck sich als entscheidender Wegbegleiter erwiesen. Und das Erfolgserlebnis zum richtigen Zeitpunkt: „Wir wurden nicht nervös, weil wir Vertrauen zur Mannschaft hatten. In den meisten Spielen haben lediglich die Tore gefehlt, um die Begegnungen für uns zu entscheiden. Keine Frage: Der Blick auf die Tabelle war nach sechs Spieltagen ohne Dreier katastrophal. Das Aha-Erlebnis haben wir uns in den beiden Pokalwettbewerben geholt. Trotz einer mittelmäßigen Leistung haben wir im Verbandspokal beim Oberligisten Neckarelz 2:0 gewonnen. Nur vier Tage später kam der Hamburger SV zum DFB-Pokalspiel und diese Begegnung ging 4:2 für uns aus. Zum richtigen Zeitpunkt war es uns gelungen, den Schalter umzulegen. Entscheidend war, stets die Ruhe zu behalten.“
Die Konkurrenz im Aufstiegskampf wird beträchtlich sein. Neben dem „Bermuda-Dreieck“ bestehend aus den Vereinen Osnabrück, Bielefeld und Münster mischen auch Teams wie die Spielvereinigung Unterhaching heftig im Aufstiegskampf mit. Der erfahrene Kreuzer verrät, welche Mittel vonnöten sein werden, damit tatsächlich das Ziel in die Tat umgesetzt werden kann: „Es ist leicht gesagt: Wenn es weiter so gut läuft und wir unsere Spiele gewinnen, steigen wir auf. So einfach ist es aber nun einmal doch nicht. Defensiv läuft es prima. Nicht umsonst stellen wir die mit elf Gegentreffern sicherste Abwehr der Liga. Insgesamt gönnen wir uns während einer Partie aber noch zu viele Pausen. Immer wieder gibt es noch Phasen, in denen wir abschalten. Wir müssen noch dominanter auftreten und konstant in unseren Leistungen werden. Es gibt in allen Bereichen Luft nach oben. Wenn einer glaubt, es ginge nun auch mit zehn Prozent weniger Einsatz, dann kann es schnell wieder in die andere Richtung gehen. Wir tun gut daran, auf dem Boden zu bleiben.“
Bekanntlich hat der KSC enorme Verbindlichkeiten, die sich nur in der 2. Bundesliga vernünftig abtragen lassen. Die Einnahmesituation ist in der 3. Liga nicht so lukrativ, dass sich solch ein prominenter Kader finanzieren lässt. Hinzu kommen die angehäuften Verbindlichkeiten, die durch Planungsfehler in der Vergangenheit entstanden sind. Deshalb demonstriert auch Manager Kreuzer klar und deutlich die Notwendigkeit des Aufstiegs: „Aus wirtschaftlicher Sicht müssen wir wieder in die 2. Liga. Der Verein hat Verbindlichkeiten. Die Konsolidierung ist nur in der 2. Liga möglich. Umfeld und Organisation beim KSC haben sich im Vergleich zur 2. Liga nicht großartig geändert.“ Geradezu selbstredend ist der Einzug in die dritte DFB-Pokalrunde ein enormer Erfolg für den badischen Traditionsverein gewesen. Auf finanzieller und auf wirtschaftlicher Ebene, wie der 47-Jährige ausdrücklich unterstreicht: „Sportlich haben uns das 4:2 gegen den HSV und das 1:0 gegen den MSV Duisburg einen großen Schub gegeben. Auch wirtschaftlich tut es dem Verein gut.“
Wer fleißig seine Aufgaben im DFB-Pokal löst, der wird auch mit dem notwendigen Losglück beglückt, welches am 18. Dezember für ein Heimspiel im Achtelfinale gegen den Bundesligisten SC Freiburg sorgt. Eine gute Einnahmequelle wird erwartet: „Der Vorverkauf für dieses badische Duell läuft hervorragend. Wir rechnen mit einem vollen Stadion. Dieses Bonus-Spiel hat sich die Mannschaft erarbeitet und verdient. Es ist ein Höhepunkt zum Abschluss des Jahres. An einem guten Tag ist für uns alles möglich. Das haben wir besonders gegen den HSV gezeigt.“
Beim Karlsruher SC hat er seine ersten fußballerischen Gehversuche im Profifußball unternommen. Deshalb ist die Beziehung zum badischen Traditionsverein besonders stark ausgeprägt. Dies macht er auch deutlich, wenn er über die Begeisterung für diese Tätigkeit spricht: „Kurz gesagt: Es ist der KSC, für den ich arbeite. Ich bin vor 14 Monaten hierher gekommen, war kurz zuvor als Sportdirektor von Sturm Graz in Österreich Meister geworden. Mein Ziel war es aber immer, nach Deutschland zurückzukehren. Als dann der Anruf aus Karlsruhe kam, musste ich nicht lange überlegen. Beim KSC hatte meine Karriere einst begonnen und der Klub ist für mich eine Herzensangelegenheit. Leider mussten wir gleich in meinem ersten Jahr absteigen. Das war ein harter Schlag, für den ich auch einen Teil der Verantwortung trage.“
Danach führte ihn sein Weg zum deutschen Vorzeigeverein FC Bayern München, wo er in der Managerbranche ein ganz besonderes Vorbild gewinnen konnte: „Das war eindeutig Uli Hoeneß. Er ist für mich der Top-Manager schlechthin. Uli Hoeneß würde für den FC Bayern München sein letztes Hemd geben. Er verlangt viel von seinen Mitarbeitern und Spielern. Wenn jemand alles für den Verein gibt, bekommt er aber auch viel von Uli Hoeneß zurück. Ich versuche, es in Karlsruhe ganz ähnlich zu machen.“
Der Karlsruher SC ist ein chronisch ambitionierter Traditionsverein, der es sich vom Prestige aber auch von der Wirtschaftlichkeit auf Dauer nicht leisten kann, in der Drittklassigkeit zu verharren. Dies macht Oliver Kreuzer im Gespräch mit „DFB.de“ auch deutlich: „Ich möchte mit dem KSC in zwei bis vier Jahren mindestens in der 2. Liga sehen: Konsolidiert und in einem modernen Stadion. Der Klub benötigt eine neue Arena, um konkurrenzfähig zu bleiben. Pläne gibt es bereits. Umbau oder Neubau an einem anderen Standort stehen zur Debatte. Es geht nicht nur darum, den Verein auf schnellstem Weg in die 2. Liga zu bekommen, sondern auch um eine nachhaltige Entwicklung. Ein wichtiger Baustein ist dabei auch unsere gute Nachwuchsarbeit.“
Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Weggang des Karlsruher Spielgestalters Hakan Calhanoglu zum Hamburger SV besonders schwer treffen wird. Der talentierteste KSC-Spieler wird zweifelsfrei eine enorme Lücke hinterlassen, die jedoch auch wieder geschlossen werden muss. Über die möglichen Alternativen berichtet Kreuzer: „Es ist schwer, so einen Spieler zu ersetzen. Mit seinen 18 Jahren ist er schon sehr weit. Hakan Calhanoglu wird die Saison bei uns noch zu Ende spielen und dann zum Hamburger SV wechseln. Sollte es noch so einen Spieler im Raum Karlsruhe geben, dürfte er schon bei uns im Jugendbereich kicken. Wenn ich einen Spieler mit den Qualitäten von Calhanoglu holen müsste, würde ich ihn nicht kriegen, weil er zu teuer wäre. Wir haben aber auch schon Partien ohne Calhanoglu gewonnen. Unter dem Strich ist kein Spieler unersetzlich.“
In der anstehenden Winterpause sind nach derzeitigem Stand offenbar keine Transfers geplant. Eine Variable stellt jedoch Dennis Kempe dar, für den möglicherweise ein Ersatzmann verpflichtet werden muss: „Zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Wir müssen allerdings schauen, wie sich die Knieverletzung bei Dennis Kempe entwickelt. Sollte er operiert werden müssen und länger ausfallen, hätten wir auf der linken Seite noch einmal Bedarf.“
Die Augen sind nun auf das kommende Baden-Württembergderby gegen den 1. FC Heidenheim gerichtet, wo am kommenden Samstag mit einem Heimsieg sowohl punktetechnisch als auch prestigemäßig ein enormer Bonus erspielt werden kann. Den kommenden Gegner, der sich ebenfalls noch Aufstiegshoffnungen macht, bewertet Kreuzer als leistungsstark und schwer zu bespielen: „Heidenheim verfügt über eine gewachsene Mannschaft, die schon über einen längeren Zeitraum zusammen spielt. Der FCH hat deutlich gemacht, dass er im Aufstiegskampf mitmischen will. Nun bietet sich für uns die Chance, einen direkten Konkurrenten mit einem Sieg auf sechs Zähler zu distanzieren. Das ist unser Ziel.“

Quelle: dfb.de

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