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Offenbach spaltet sich selbst

Vor wenigen Wochen noch da war die Zielsetzung bei den Kickers aus Offenbach klar definiert worden. Der Aufstieg in die zweite Bundesliga sollte es bitte sein. In den Kreis der Erlauchten, in den die Hessen nach eigenem Anspruch mindestens hingehören. Nach vielen sieglosen Spielen im bisherigen Kalenderjahr schien es, als sollten sich die Kickers von ihren ambitionierten Saisonzielen möglichst schnell verabschieden. Doch nun weht ein neuer Hoffnungsschimmer rund um den Bieberer Berg.

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Grund für die aufkeimende Hoffnung ist ein 3:0 Sieg gegen den VfL Osnabrück, der jedoch souveräner aussieht, als er tatsächlich auch war. Die spielerischen Probleme vor allem im Offensivbereich waren frappierend, der 1:0-Führungstreffer eine Art Dosenöffner auf dem Weg zu einem wichtigen Heimsieg. Dies konnte auch Kickers-Trainer Arie van Lent bestätigen, der ehrlich konstatierte: „Das 1:0 war wie eine Erlösung.“ Der ehemalige Bundesliga-Stürmer zeigte einmal mehr ein gutes Händchen bei Personalentscheidungen, als er Thomas Rathgeber einwechselte, der zum Matchwinner mutierte.
Der lange verletzte bundesligaerfahrene Rathgeber zeigte großen Optimismus in den Aussagen nach dem Spiel: „Wir schauen nur nach oben“, so seine offizielle Marschroute vor dem Duell beim Tabellen-Zweiten aus Aalen. Van Lent versucht ein wenig auf die Euphoriebremse zu treten. Vielmehr ist er froh, dass nach dem zweiten Sieg im sechsten Spiel 2012 die Kritik im Umfeld etwas gedämpft wurde. Stets stellte sich der Ex-Profi schützend vor seine Spieler: „Es tut mir weh, wenn nach einer Niederlage in fünf Spielen miese Stimmung aufkommt. Das hat die Mannschaft nicht verdient.“
Dabei war auch zu beachten, dass der Schlussspurt mit drei Toren in den letzten zehn Minuten die Begeisterung rund um das umgebaute Stadion bei knapp 6.000 Fans noch weiter geschürt hat. Diese Begeisterung schlug jedoch im wahrsten Sinne des Wortes schnell in Hass und Wut um, denn auf der Waldemar-Klein-Tribüne gab es wüste Prügeleien innerhalb der Fans. Die euphorisierten OFC-Kicker trauten ihren Augen nicht. Die erfahrenen Sead Mehic, Kai Hesse und Nicolas Feldhahn versuchten zu schlichten, sprachen mit den aggressiven Anhängern. Den übrigen Spielern waren die körperlichen Streitigkeiten der Fans jedoch scheinbar egal und sie verschwanden Richtung Kabine.
Der Grund für die massiven Handgreiflichkeiten war das Zeigen eines Plakats, auf dem „Vorstand raus“ stand. Matthias Schmidt, seinerseits Fanbeauftragter der Offenbacher Kickers schildert die Situation aus seiner Sicht: „Mit diesem Plakat waren offenbar nicht alle im Block einverstanden. Ein Fan hat dann angeblich das Plakat heruntergerissen. Von Tritten und Schlägen war ebenfalls die Rede, wobei die Rangelei schnell beendet war und sich dann auch wieder alles beruhigt hatte.“
Der Hintergrund für die teils massiven Proteste einiger Fans war unweigerlich die Jahreshauptversammlung. Dort wurden von Geschäftsführer Thomas Kalt rote Zahlen präsentiert. Das Fass zum Überlaufen brachte jedoch die Aussage von Dinkel, der meint, dass seine Besuche bei Fanklubs unnütz seien. Dies war auch der Anlass für das Verteilen von Handzetteln durch einen Teil der Fans, die sich vom Verein nicht genug geachtet gefühlt sahen. Schmidt war extrem irritiert über die Aussagen von Dinkel, trotzdem sagte er in aller Deutlichkeit dass er alle Fanklubs angeschrieben und ein Treffen mit Dinkel angeboten habe. Er betonte jedoch auch zugleich: „Gemeldet haben sich nur ganz wenige.“
Auch die allgemeine Stimmung im OFC-Lager beschreibt er derzeit als „allgemein sehr bescheiden.“ „Nach drei Jahren im Mittelmaß und Diskussionen um die finanzielle Situation hat auch das neue Stadion noch nicht die erhoffte Euphorie ausgelöst. Der kalkulierte Zuschauerschnitt von 7.000 pro Heimspiel wird wohl nicht zu erreichen sein. Stattdessen werden inzwischen immer mehr kritische Stimmen laut. Es gebe, so Schmidt, schon die ganze Zeit zwei Lager - pro und contra Vereinsführung. „Mit zunehmendem sportlichem Erfolg würde die Kritik zwar wieder etwas verstummen, aber für eine bestimmte Gruppe wird das immer ein Thema bleiben.“

Quelle: op-online.de

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