Ergebnis: 2 - 1
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Georgi Donkov, der Cheftrainer Burghausens, dessen Entlassung immer lauter durch die Anhänger gefordert wird, nahm zwei Änderungen an seiner ersten Elf im Vergleich zur 1:3 Heimniederlage gegen den Tabellenführer aus Wiesbaden vor und schickte Moser und Schröck für Taffertshofer und Müller von Beginn an ins Rennen. Spielgestalter Youssef Mokhtari und Abwehrroutinier Darlington Omodiagbe musste in Burghausen bleiben. Georgi Donkov sprach dem 35 Jahre alten Verteidiger sogar beim Verbandspokalspiel gegen Kastl die Drittligatauglichkeit ab und in seinen Augen sei Youssef Mokhtari noch zwei bis drei Monate davon entfernt, wieder das Fitnesslevel zu erreichen, auf welchem er der Mannschaft eine Hilfe sein könnte.
Burghausen begann verhalten, versuchte den Störchen kaum Platz zu lassen. Allerdings brachte dies herzlich wenig, da Kiel immer wieder mit schnellen Kombinationen auf der Außenbahn durchkam.
Holstein konnte dann in der 13. Minute völlig verdient in Führung gehen. Nach einem schnellen Spielzug von Marlon Krause über Ex-Burghauser Rafael Kazior legte dieser den Ball maßgerecht auf Marc Heider, der komplett freistehend nur noch zum 1:0 einschieben musste.
Auch in der Folge blieben die Aufsteiger drückend überlegen. Burghausen konnte sich kein einziges Mal aus der Umklammerung befreien und sich zumeist nur durch Fouls retten. Einen Freistoß nach Foul von Burghausens Drum an Tim Danneberg brachte dann Kazior von der rechten Seite weit in den Strafraum, wo Fabian Wetter mit dem Kopf in die Mitte zu Casper Johansen ablegte. Der buchsierte das Leder dann in der 23. Minute wuchtig zum 2:0 in die Maschen des Burghauser Tores.
Und wie spielfreudig und einfallsreich die Hausherren hier waren, zeigte sich in der 28. Minute. Erneut gab es einen Freistoß, diesmal aus aussichtsreicher Position. Kazior und Wetter standen bereit. Als der Ball bereits frei gegeben war, schnürte sich Wetter noch die Schuhe und überraschend feuerte Kazior den Ball auf das gegnerische Tor, verpasste dieses allerdings haarscharf.
Wie aus dem Nichts und völlig unverdient konnte sich der Tabellenletzte dann wieder, zumindest vom Ergebnis her, wieder in die Partie bringen. Nach einem schnell ausgeführten Einwurf hatte die komplette Hintermannschaft des KSV geschlafen und so war Ahmet Kulabas frei vor dem Tor aufgetaucht. Wuchtig schoss er den Ball an Maximilian Riedmüller, den Mann zwischen den Pfosten des Kieler Tores, vorbei in die Maschen zum 1:2.
Kiel hatte ein wenig an dem überraschenden Anschlusstreffer zu knabbern, gab jedoch die Spielkontrolle nicht aus der Hand. Casper Johansen versuchte sich in der 35. Minute mit einem Schuss aus der 2. Reihe, doch Stephan Loboué, der Keeper der Salzachstädter, war zur Stelle und lenkte die Kugel über die Querlatte.
Drei Zeigerumdrehungen später hätte Heider dann den alten Vorsprung wieder herstellen müssen. Nach einem erneuten schnellen und passgenauen Angriff über Kazior und Hermann, brachte Letzterer den Ball scharf auf den lauernden Stürmer, der das Leder nur knapp am Pfosten vorbei ins Toraus lenkte.
Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel wurde dann Burghausen offensiver, doch es mangelte einfach an Kreativität. Vom Treffer abgesehen, markierte Kapitän Marco Holz in der 41. Minute die beste Burghauser Chance. Einen Schuß aus der zweiten Reihe setzte er ca. acht Meter neben das Tor der Hausherren.
Kiel ging absolut verdient mit der Führung in die Kabine. Nach der Pause versuchte sich Burghausen in der Offensive, doch die erste Chance hatten die Gastgeber. Nach 50 Minuten brach Heider auf der Außenbahn durch und ging bis zur Grundlinie, Johansen verpasste dann in der Mitte die scharfe Flanke nur haarscharf.
Kiel, dass in der Offensive deutlich stärker war als die Gäste, hatte nur drei Minuten später durch Marlon Krause die nächste gute Aktion, doch der Schuss des Mittelfeldspielers jagte knapp über die Querlatte.
Nach einer Stunde schien den Störchen ein wenig die Kondition aus zu gehen, da Burghausen die Partie ausgeglichen gestalten konnte und den KSV nahezu in die eigene Hälfte drängte. Und tatsächlich bot sich den bisher enttäuschenden Gästen nach 66 Minuten die erste gute Chance. Simosis setzte sich außen durch und zog in den Strafraum. Er wollte den Ball auf Kulabas lupfen, brachte diesen auch tatsächlich an Riedmüller vorbei, doch bevor der klein gewachsene Offensivakteur der Oberbayern in den leeren Kasten einnicken konnte, schaffte es Hauke Wahl den Ball noch zu klären.
Kiel hatte Burghausen wieder ins Spiel kommen lassen und geriet nun mächtig ins Rudern. In der 73. Minute wäre dann beinahe der Ausgleich gefallen. Nach einem langen Freistoß von der Mittellinie segelte der Ball an Freund und Feind vorbei und landete beim Innenverteidiger Wackers, der allerdings 5 Meter vor dem Tor völlig frei überrascht schien und den Ball wieder vom Tor weg abprallen ließ.
Burghausen zeigte jedoch immer wieder Unstimmigkeiten. Viele unnötige Fehlpässe und auch technische Fehler bremsten das Team aus der Grenzstadt zu Österreich immer wieder aus. 5 Minuten vor dem Abpfiff hätte Rafael Kazior dann beinahe den entscheidenden Treffer erzielt. Von der linken Strafraumecke wollte er per Kunstschuss den Ball mit links in die lange Ecke zirkeln, doch das Spielgerät verpasste das Lattenkreuz knapp.
Ein wirkliches Aufbäumen kam dann nicht mehr von den Gästen, bei welchen einmal mehr deutlich wurde, dass in der Offensive die Durchschlagskraft fehlt. Kiel schaffte den 4. Sieg im 6. Spiel und bleibt weiterhin ungeschlagen. Die Mannschaft von Karsten Neitzel schafft sogar den Sprung an Leipzig vorbei auf den 2. Tabellenplatz.