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Kenneth Kronholm im Exklusiv-Interview

Zwei Mal in Folge wurde Kenneth Kronholm zum besten Torwart der 3. Liga gewählt. Mit dem SV Elversberg stieg der Schlussmann 2014 ab, mit Holstein Kiel 2015 beinahe auf. In der Relegation stand er im Tor, als die Störche gegen 1860 München in letzter Sekunde den Aufstieg in die 2. Bundesliga verpassten. Wenige Wochen später folgte der nächste Schock: Kreuzbandriss im Training und eine Saison ohne Einsatz. Jetzt ist der 30-Jährige zurück, hat die Vorbereitung komplett absolviert und kämpft mit Robin Zentner um den Platz zwischen den Pfosten. Im Exklusiv-Interview mit 3-Liga.com spricht „Kenny“, der in den USA geboren wurde, über die Vorbereitung, den Konkurrenzkampf im Tor und das geile Gefühl auf dem Platz.

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Kenneth Kronholm im Exklusiv-Interview
Foto: Endlich wieder auf dem Platz. Kenneth Kronholm beim Testspiel gegen Schalke 04 (1:2). (Marius Heyden)
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3-Liga.com: Vielen Dank, dass Sie sich kurz vor dem Saisonstart Zeit für uns nehmen. Am Samstag kommt mit dem FSV Frankfurt gleich ein Aufstiegskandidat nach Kiel. Ist Ihre Mannschaft bereit für den Zweitliga-Absteiger?

Kronholm: Ja, absolut. Wir haben eine super Vorbereitung gespielt. Grade wieder beim Trainingsspiel zum Anfang der Woche, wie da der Ball wieder läuft - das ist schön da zuzuschauen von meiner Position hinten. Frankfurt ist sicherlich kein einfacher Gegner. Die haben eine komplett neue Mannschaft zusammengestellt und da muss man auch erst mal gucken, wie sie in die Runde kommen. Wir haben sie jetzt am ersten Spieltag und wenn wir unser Ding durchziehen, hat jede Mannschaft Probleme.

3-Liga.com: Sie haben letztes Jahr verletzungsbedingt nur zuschauen können. Sicher kein gutes Gefühl. Sind Sie nach einem Jahr Pause anders ins Training und die Testspiele gegangen?

Kronholm: Das war sicherlich was anderes nach so einer langen Verletzung. Ich war zum ersten mal mit so lange Zeit weg vom Fenster und da ist das immer was besonderes, die Sachen, die man sonst tagtäglich macht, wieder zu machen. Sei es das erste Freundschaftsspiel, sei es das erste Training gewesen. Ich habe alles aufgesaugt und freue mich riesig, dass ich nahezu schmerzfrei durch die Vorbereitung gekommen bin. Das ist jetzt erst mal ein schönes Gefühl.

3-Liga.com: Wie ist die Vorbereitung bislang aus Ihrer Sicht verlaufen? Sind Sie schon wieder bei 100 Prozent?

Kronholm: Ich denke, dass die Vorbereitung normal verlaufen ist, so wie eine Vorbereitung eben läuft. Am Anfang versucht man sich zu finden, dass die ganzen Abläufe wieder drin sind. Am Ende merkt man dann „Ja, funktioniert wieder alles ganz gut, ich bin fit. Kann jetzt langsam losgehen mit dem Liga-Alltag“. Bei mir war es halt noch ein bisschen extremer durch die lange Verletzung, aber ich bin fit und habe einen guten Laktatwert. Alles läuft von Tag zu Tag flüssiger.

3-Liga.com: Der Verein hat Robin Zentner für ein weiteres Jahr vom FSV Mainz ausgeliehen. Im Moment sicher Ihr stärkster Konkurrent. Wie beurteilen Sie den Konkurrenzkampf mit dem 21-Jährigen? Motivation oder Hemmschuh?

Kronholm: Motivation. Zunächst mal verstehen wir uns ja gut. Das ist ja auch nicht immer Gang und Gäbe auf der Torhüterposition, wie wir alle drei das tun – zusammen mit Bernd Schipmann. Aber es ist auf jeden Fall Motivation. Man will immer besser sein als der andere, das liegt in der Natur des Menschen. Man versucht natürlich jedes Training und jede Torschusseinheit einfach besser zu sein. Das klappt nicht immer, weil alle gut sind. Aber das beflügelt auf jeden Fall.

3-Liga.com: Was hat Trainer Karsten Neitzel zu Ihnen gesagt und haben Sie Einzelgespräche zu dem Thema „Nummer Eins“ geführt?

Kronholm: Nein, die Entscheidung des Trainers, wer dann im Endeffekt anfängt im Tor, wird uns erst vor oder nach dem Abschlusstraining am Donnerstag mitgeteilt. Man hofft, dass man selber im Tor steht, aber ich mache mir da eigentlich keine großen Gedanken. Ich versuche im Training immer gut zu sein und mich immer zu verbessern. Natürlich will man dann einfach 90 Minuten spielen am Wochenende.

3-Liga.com: Die letzte Saison der Kieler verlief durchwachsen. Was ist mit der Mannschaft in dieser Spielzeit drin?

Kronholm: Eigentlich will ich dazu gar nichts sagen. Ich bin eher der Typ, der sagt, „Wir wollen am Samstag unser Spiel gewinnen“ und nicht darüber redet, was in ein paar Wochen ist. Aber ich habe ein extrem positives und gutes Gefühl, von dem, was ich im Training und den Tests gesehen habe. Die Mannschaft hat sich schnell gefunden. Wir haben Spaß in der Kabine und das ist extrem wichtig. Wenn wir das über die Saison halten können, dass wir uns alle so verstehen, wie wir uns jetzt verstehen, dann werden wir mit Sicherheit auch viel Spaß am Wochenende haben.

3-Liga.com: Ist die 3. Liga stärker oder schwächer geworden?

Kronholm: Das ist eine gute Frage. Man kann Mannschaften wie den FSV Frankfurt, die komplett neu zusammengemischt wurden, noch nicht einschätzen. Als Zweitliga-Absteiger müssten die oben mitspielen und haben intern natürlich den Druck von den Zuschauern. Aber sicherlich sind jetzt mit dem MSV Duisburg wieder sehr spannende Mannschaften dabei, die sich kaum verändert haben. Die 3. Liga war schon immer sehr, sehr ausgeglichen und ich denke, das wird auch dieses Jahr wieder so sein.

3-Liga.com: Wie sehen Ihre persönlichen Ziele aus?

Kronholm: Ich will einfach wieder ein geiles Gefühl auf dem Platz haben. So ein Gefühl wie ich es in den letzten zwei Jahren, in denen ich spielen konnte, gehabt habe. Da hatte ich immer das Gefühl, egal was passiert, der Ball geht eh nicht rein. Oder auch am Fuß habe ich immer eine Lösung parat. Das ist schwierig, sich dahin zu trainieren, dass man das Gefühl wieder hat. Aber ich bin auf einem guten Weg dahin und denke, dass ich daran wieder anknüpfen kann. Dann will man natürlich in erster Linie mit Holstein Kiel Erfolg haben.

3-Liga.com: Mit dem FSV Frankfurt kommt zum Saisonstart einer Ihrer Ex-Vereine nach Kiel. Ein besonderes Spiel für Sie?

Kronholm: Nein, ich habe ja einige Ex-Vereine. Aber wir hatten ja jetzt auch einen sehr interessanten Gegner wie Schalke 04 hier zur Generalprobe. Als ich 18 oder 19 Jahre alt war und so ein Spiel anstand, auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel ist, dachte ich: „Geil. Hier Schalke 04 oder der HSV“. Aber mittlerweile denke ich, ob da jetzt Huntelaar, Anton Fink, oder sonst wer vor mir steht interessiert mich eigentlich nicht. Mir kommt es nur darauf an, was der Mensch mit dem Ball am Fuß macht. Ob da jetzt der FSV Frankfurt im Trikot steckt oder Schalke 04, ist mir eigentlich egal.

3-Liga.com: Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die anstehende Saison.

Das Interview führte 3-Liga.com-Reporter Marius Heyden.

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