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Karlsruhe-Spieler Stoll: „Wir haben eine Topqualität im Kader“

Nach 29 Partien hat der Karlsruher SC einen Punktestand von 60, was bedeutet, dass der Zweitliga-Absteiger mehr als zwei Zähler pro Spiel im Durchschnitt holt. Eine durchaus stolze Bilanz für ein Team, welches einen sehr schwachen Saisonstart hingelegt hat. Doch Trainer Markus Kauczinski schaffte es mit akribischer Arbeit den badischen Traditionsverein an die Spitze der 3. Liga zu führen. Mitverantwortlich war mit Martin Stoll auch ein Eigengewächs, auch wenn er von Verletzungsproblemen nicht gänzlich verschont geblieben ist. Im Hinspiel gegen RW Erfurt hat er sich einen schmerzhaften wie langwierigen Mittelfußbruch zugezogen. Deshalb sind auch erst acht Saisonspiele für ihn protokolliert. Im letzten Auswärtsspiel bei Wacker Burghausen gab er ein kurzes Comeback. Nun nennt er im Gespräch mit den „ka-news.de“ seine Ambitionen und beschreibt seine Gefühle während der langen Verletzungspause.

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Karlsruhe-Spieler Stoll: „Wir haben eine Topqualität im Kader“
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Fast ein halbes Jahr Pause musste Stoll einlegen, um wieder für den KSC in einem Meisterschaftsspiel auflaufen zu können. Über dieses Gefühl kann er folgendes preisgeben: „Ich habe mich riesig gefreut, dass ich wieder mal im Trikot auf den Platz laufen durfte. Das ist das, worauf ich hingearbeitet habe und was mein Ziel ist - wieder zu spielen. Ich will der Mannschaft nach der langen Leidenszeit helfen. Diese Verletzungs- und Wartezeit machte wirklich überhaupt keinen Spaß.“ Den Ball zu berühren, ist für einen leidenschaftlichen Fußballer bekanntlich das höchste der Gefühle. Stoll bildet dabei bekanntlich keine Ausnahme und erinnert sich an eine Situation in Burghausen, wo er eine leibhaftige Begegnung mit dem Spielgerät erleben durfte: „Kurz vor Schluss, als es in unserem Strafraum brannte, konnte ich den Ball herausschlagen.“ Auch erinnert er sich an die Worte, die ihm Trainer Kauczinski kurz vor seiner Einwechslung mitgeteilt hat: „Er wollte in der Schlussphase einen etwas größeren Spieler vor der Abwehr platzieren.“
Beim nächsten Heimspiel des KSC im Derby gegen die Stuttgarter Kickers wird Dominic Peitz gesperrt zuschauen müssen. Eine Option würde sich durchaus für ihn ergeben, wie er den „ka-news“ verraten hat: „Schön wäre es. Aber wenn man es nüchtern sieht, wäre Silvano Varnhagen der erste Ersatzkandidat. Silvano hatte lange dort den Stammplatz. Nichtsdestotrotz wäre es schön, wenn mich der Trainer auch auf der Sechserposition sehen würde, denn die habe ich in der Jugend gelernt. Ich wäre bereit, egal wo - aber der Trainer entscheidet.“ Mit 30 Jahren gehört Stoll schon zu den Routiniers im Kader des Karlsruher SC. Einen Vorteil im Umgang mit dieser längeren Verletzungspause wegen seines Alters hat er nicht ausfindig machen können: „In manchen Situationen kann man auf den gemachten Erfahrungsschatz zurückzugreifen. Aber: Größtenteils ist es das Gleiche wie mit 18 Jahren. Dieses halbe Jahr war für mich so frustrierend wie in jüngeren Jahren. Wenn man zuschauen muss und nicht spielen kann, ist das immer eine frustrierende Geschichte.“ Auch die Tatsache, dass er trotz Verletzungsanfälligkeit anfangs dem Kader nicht angehört hat, war für seine Gattin nicht unbedingt ein Segen, wie er aufklärt: „Ja, das war am Anfang schon eine harte Nuss für mich, als ich wieder zurückkam. Da spürte meine Frau meine schlechte Laune...“
Allerdings hat der clevere Stoll dafür auch absolutes Verständnis, da Daniel Gordon und auch Jan Mauersberger bis dahin auch eine extrem starke Innenverteidigung gebildet haben. Deshalb zeigt er auch absolutes Verständnis für diese getroffene Entscheidung. Gleichzeitig macht er jedoch auch deutlich, dass er absolut bereit für eine neue Spielchance ist: „Die beiden machen einen richtig guten Job - daher spiele ich auch nicht. Zudem sehe ich: 19 Spiele ohne Niederlage, nur 18 Gegentore - das spricht alles nicht dafür zu wechseln. Aber: Ich bin bereit, ich warte auf meine Chance!“

Die letzten Partien hat er von der Ersatzbank aus beobachten müssen. Leistungsmäßig hat der KSC ein überragendes Potential und ist vom Potential her vielen anderen Teams in der Liga überlegen. In einigen Spielabschnitten jedoch agierte der ehemalige Bundesligist passiv und fahrlässig und schien ein Bündnis mit der Glücksgöttin Fortuna eingegangen zu sein. Dies hat auch Stoll erkannt, der jedoch explizit keine Überheblichkeit im Spiel seines Teams erkannt haben mag: „Überheblichkeit wohl nicht. Aber: Wenn man von Erfolg zu Erfolg eilt, dann kann sich - ohne dass man es will - schon eine gewisse Zufriedenheit breit machen. Da kann es passieren, dass man manchmal unbewusst den einen oder anderen Schritt weniger macht. So könnte es in den letzten ein, zwei Spielen gewesen sein. Vielleicht denkt man unterbewusst, dass man nicht mehr den ganz großen Aufwand betreiben muss. Und das könnte sich an der einen oder anderen Stelle auf unser Spiel niedergeschlagen haben.“ Eine Gefahr für den Aufstieg mag er wiederum auch nicht sehen. Dafür nennt er auch plausible Gründe: „Das wiederum glaube ich nicht. Aus zwei Gründen: Unser Trainerteam wird dem entgegensteuern und das Augenmerk darauf legen, dass die Konzentration hoch bleibt und jeder 100 Prozent beisteuert. Und: Wir haben einfach eine Topqualität im Kader.“ Wenn der Karlsruher SC am Ende dieser Saison tatsächlich den Aufstieg noch verpassen sollte, dann würde das auch in mentaler Hinsicht einen enormen Schlag bedeuten. Davon ist jedoch nicht auszugehen, denn die Qualität und die Motivation der KSC-Spieler scheint dafür zu ausgeprägt zu sein.

Quelle: ka-news.de

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