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Heidenheims Philip Heise: "Vor einigen Zweitligisten müssen wir uns nicht verstecken"

Viele Spieler des 1. FC Heidenheim haben noch nicht vergessen, was im Mai diesen Jahres gegen die Offenbacher Kickers passiert ist. Nach einem trostlosen 0:0 verpasste der FCH denkbar knapp als Drittliga-Dritter die möglichen Relegationsspiele gegen Dynamo Dresden. Gejubelt wurde stattdessen beim VfL Osnabrück, die sich diese beiden Spiele sichern konnten. Diese Enttäuschung hat sich mittlerweile in grenzenlose Motivation umwandeln können. Nach 13 Spieltagen grüßen die Kicker von der schwäbischen Alb derzeit als Tabellenführer. Mit 29 Punkten haben die Schützlinge von Trainer Frank Schmidt stattliche sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Nichtaufstiegsplatz. Im Gespräch mit "DFB.de" unterhält sich nun Heidenheims-Abwehrmann Philip Heise über interessante Themen. Dabei gewährt der 22-jährige Reinländer einen detaillierten Blick in sein Gefühlsleben und nennt Gründe für die bisherige Stärke des Aufstiegskandidaten.

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Heidenheims Philip Heise:
Foto: 1. FC Heidenheim 1846
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"Die harte Arbeit zahlt sich aus"

So macht er selbstverständlich auch kein Geheimnis daraus, dass er zurzeit den Blick auf das Tabellenbild sichtlich genießen kann, da der Lohn aller Mühen somit auch belohnt werden kann: "Es ist natürlich klasse und ein sehr schönes Gefühl, an der Tabellenspitze zu stehen. So zahlt sich die harte Arbeit aus, die wir in den Spielen leisten. In der Defensive präsentieren wir uns bislang äußerst sattelfest und vorne sind wir immer mindestens für ein Tor gut."

"Wir verteidigen als gesamte Mannschaft gut"

Hinter dem Tabellendritten SV Darmstadt 98, die erst zehn Gegentreffer kassiert haben, ist die Abwehr des FCH die stabilste in der gesamten Spielklasse. Elf Gegentore musste FCH-Keeper Sabanov erst kassieren. Diese ungeheure Defensivstärke könnte sich als ein wesentliches Erfolgsrezept der bisher so überzeugenden Spielzeit erwiesen haben. Heise ist diesbezüglich ähnlicher Meinung: "Die wenigen Gegentore sind nicht nur an der Viererkette und den defensiven Mittelfeldspielern festzumachen. Wir verteidigen als gesamte Mannschaft gut. Das fängt bereits bei den Stürmern an und endet bei unserem Torwart. Die gute Umschaltbewegung erleichtert einiges."

"Trotz des Vorsprungs dürfen wir uns nicht zu sicher sein"

Wie bereits eingangs erwähnt, wurde aucf dramatische Art und Weise der Aufstieg in der abgelaufenen Spielzeit am letzten Spieltag verpasst. In diesem Jahr möchte man unbedingt aus den begangenen Fehlern lernen. Allerdings sollte auch bei diesem gewaltigen Vorsprung stets die notwendige Demut an den Tag gelegt werden, was der Defensivspezialist einmal mehr betont: "Es ist kein Geheimnis, dass wir unbedingt aufsteigen wollen. Trotz des Vorsprungs dürfen wir uns jedoch nicht zu sicher sein. Das habe ich in der vergangenen Saison mit Preußen Münster am eigenen Leib erfahren. Damals hatten wir auch einige Zähler Vorsprung auf den vierten Platz. Doch dann hat die Mannschaft einen Knacks bekommen und wir haben die entscheidenden Punkte abgegeben." Dabei hat er sich selbst endlich den lange Zeit erhofften Stammplatz erkämpfen können. Bei seinem vorherigen Verein SC Preußen Münster war dies bekanntlich nicht der Fall. Nun hat er mit konstant starken Leistungen einen Platz in der FCH-Verteidigung erkämpft und hat sämtliche Spiele von der ersten bis zur letzten Minute absolvieren können. Einen möglichen Grund für diese erstaunlich positive Entwicklung hat er bereits erkennen können: "Ich war vor zwei Jahren als junger Spieler nach Münster gekommen und habe unter Marc Fascher meine ersten Drittliga-Erfahrungen sammeln können. Dann kam der Trainerwechsel zu Pavel Dotchev. Unter ihm bin ich nicht mehr so zum Zuge gekommen. An meiner Art und Weise habe ich nicht viel geändert."

"Als das Angebot aus Heidenheim kam, musste ich nicht lange überlegen"

Philip Heise gilt als ein extrem leistungsstarker und speziell auch motivierter Spieler, der nach dem Wechsel nach Heidenheim sich einen wichtigen Karrieresprung erhofft hat. In diesem Fall hat sich dieser Ehrgeiz auszahlen können. Seine Erwartungen, die er bei seinem Wechsel an den Verein und besonders sich selbst gestellt hat, kann er nun wie folgt beziffern: " Ganz klar: Ich wollte mehr Spielanteile. Als das Angebot aus Heidenheim kam, musste ich nicht lange überlegen und habe zugesagt. Der 1. FC Heidenheim ist ein Verein, der für jeden ambitionierten Drittliga-Spieler interessant ist."

"Frank Schmidt ist für mich enorm wichtig"

Während in der vergangenen Saison der mittlerweile entlassene Münster-Coach Pavel Dotchev nicht oder nur wenig auf Heise gesetzt hat, sieht dies nun deutlich anders aus. Der Heidenheimer-Coach ist sichtlich angetan von den Fähigkeiten des zweikampf- und laufstarken Defensivspezialisten, der das notwendige Vertrauen bereits frühzeitig spüren konnte. Dies konnte Heise auch so bestätigen: "Frank Schmidt ist für mich enorm wichtig. Er setzte von Beginn an dauerhaft auf mich. Auch wenn ich - wie zu Saisonbeginn - mal eine schlechte Phase erwische, tauscht er nicht gleich aus, sondern vertraut auf meine Fähigkeiten. Das schafft Selbstvertrauen."

"In Heidenheim geht es noch professioneller zu als in Münster"

Die Unterschiede zu seinen vorherigen Stationen beziffert Heise nun wie folgt: "In Heidenheim geht es noch professioneller zu als in Münster. Die Bedingungen hier sind zweitligareif. Natürlich ist es alles nicht so groß wie beispielsweise bei Fortuna Düsseldorf, doch vor einigen Zweitligisten müssen wir uns nicht verstecken." Der gebürtige Rheinländer hat vor seinem Wechsel nach Süddeutschland ausschließlich bei Vereinen aus dem Westen der Republik gespielt. Er kann gegenüber "DFB.de" glaubhaft versichern, dass die Umstellung nicht allzu gravierend gewesen ist: " Nein, denn ich fühle mich hier pudelwohl. Meine Freundin ist mit mir nach Heidenheim gezogen und auch die sportliche Entwicklung hat die Umstellung vom Münsterland auf die Schwäbische Alb vereinfacht." Und er nennt Gründe, warum er sich in Heidenheim so wohlfühlt: "Es ist sehr idyllisch. Wir wohnen direkt im Heidenheimer Zentrum. Es ist ein kleines Städtchen, in dem nahezu jeder jeden kennt und ich auch ab und zu angesprochen werde. Aber das macht mir nichts aus. Heidenheim gefällt mir wirklich gut."

"Es gibt keine Grüppchenbildung innerhalb der Mannschaft"

Dazu kommt die Tatsache, dass die mannschaftliche Geschlossenheit eine echte Tugend ist. So kann sich Heise nur lobend über die Stimmung innerhalb des Teams äußern: "Generell sind wir ein verschworener Haufen. Es gibt keine Gruppenbildung innerhalb der Mannschaft. Selbstverständlich war die Stimmung in den Wochen, in denen es nicht so gut lief und unsere Heimserie mit dem 0:2 gegen RB Leipzig gerissen war, ein wenig angespannt. Durch den 2:1-Auswärtssieg bei Rot-Weiß Erfurt sind wir wieder gelöster."

"Ich sehe keinen Grund mich zu verändern, wenn ich meine Spielanteile bekomme"

Bis zum 30. Juni 2015 ist der Vertrag von Philip Heise beim 1. FC Heidenheim noch datiert. Er möchte sich über mögliche Zukunftsplanungen noch keine allzu konkreten Gedanken machen. Vielmehr macht er einmal mehr deutlich, dass der schnellstmögliche Aufstieg in die 2. Bundesliga ein ganz wesentliches Ziel darstellen wird: "Ich möchte mit dem 1. FC Heidenheim in die 2. Bundesliga aufsteigen. An alles andere verschwende ich derzeit keinen Gedanken. Ich sehe keinen Grund, mich zu verändern, wenn wir als Mannschaft weiterhin erfolgreich sind und ich meine Spielanteile bekomme."

"Mir sind Tore nicht so wichtig"

Dafür könnten ganz gewiss auch Tore von ihm hilfreich sein. seinen letzten Treffer hat er im August 2012 für seinen Ex-Verein SC Preußen Münster gegen den FC Hansa Rostock erzielen können. Heise stellt klar, dass seine Priorität auf anderen Aufgaben liegt: "Mir sind Tore nicht so wichtig. Ich kann mich ebenso über eine Flanke, die zum Tor führt, freuen. Ich vermisse einen eigenen Treffer deshalb nicht sonderlich. Der Erfolg der Mannschaft steht für mich im Vordergrund. Optimal wäre es aber schon, wenn ich einen Treffer erziele und wir dann auch gewinnen."

"Das zeigt, wie groß die Verbundenheit mit dem Verein ist"

In der Kleinstadt herrscht eine enorme Euphorie, denn 8300 Zuschauer kommen im Durchschnitt zu den Heimspielen in die Voith-Arena, die insgesamt über ein Fassungsvermögen von 10.000 Zuschauern verfügt. Heise hat diese Unterstützung auch nicht vergessen, wenn er sagt: "Es ist schon eine Super-Sache, dass in einer Stadt, die gerade einmal knapp 45.000 Einwohner hat, jedes zweite Wochenende fast ein Füntel ins Stadion kommt. Das zeigt, wie groß die Verbundenheit mit dem Verein ist."

Quelle: dfb.de

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