Dabei hätte die Partie auch ganz anders verlaufen können. Doch ZFC-Spieler Daniel Ferl vergab nach einer Ecke aus knapp acht Metern freistehend (8.).
Erfurt reagierte und konnte nach 13 gespielten Minuten die erste eigene gute Möglichkeit verbuchen. Nach einem Eckball von Kapitän Nils Pfingsten-Reddig zwang Jens Möckel den Meuselwitzer Schlussmann Norman Teichmann zu einer Glanzparade, der das Spielgerät noch an die Latte befördern konnte.
Anschließend verflachte die Begegnung, Erfurt war nicht in der Lage, die Abwehr des aktuell viertplatzierten der Regionalliga Nordost in Verlegenheit zu bringen. Von einem Klassenunterschied war nichts zu sehen.
Doppelschlag vor der Halbzeitpause
Der Knackpunkt des Spiels dann in der 38. Spielminute. Auf Seiten der Gastgeber musste Daniel Ferl verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Für ihn kam Sebastian Latowski. Die Defensive der Meuselwitzer wurde durch diesen Spielertausch umgestellt. Eben jene taktische Veränderung wussten die rot-weißen geschickt auszunutzen: Nach einem Pass von Kevin Möhwald in die Schnittstelle der Verteidigung, scheiterte Aykut Öztürk zunächst, doch der Abpraller landete vor den Füßen des einschussbereiten Smail Morabit.
Zwei Minuten vor Schluss der ersten Hälfte hatten die Hausherren die große Gelegenheit sich mit einem Treffer für die kämpferisch gute Leistung zu belohnen und den Ausgleich zu erzielen. Nach einem Fehler im Spielaufbau von Pfingsten-Reddig, verzog Latowski allein auf Torhüter Andreas Sponsel zulaufend aus rund 16 Metern nur knapp.
Besser machten es da die Erfurter: Morten Nielsen, der nach seiner ausgeheilten Verletzung wieder für Mijo Tunjic in die Startformation gerückt war, erzielte das 2:0 für die Gäste. Nach Vorarbeit von Öztürk vollstreckte der Däne mit dem linken Fuß sehenswert ins lange Eck. Die erste Halbzeit wurde nach dem Tor nicht einmal mehr angepfiffen.
So lagen die Erfurter dank hoher Effektivität vor dem Tor mit 2:0 vorne, ohne dass ein Klassenunterschied deutlich wurde.
Öztürk mit der Entscheidung
Zu Beginn der zweiten Hälfte konnten die Zipsendorfer die Begegnung noch ausgeglichen gestalten, mit zunehmender Spieldauer verließen die Meuselwitzer allerdings ihre Kräfte und der Glaube an die erneute Pokal-Sensation. Erfurt störte früh und ließ den Gastgebern kaum Platz zur Entfaltung .
Nach 65 gespielten Minuten hatte Marco Engelhardt gleich zwei Mal die Möglichkeit das Spiel zu entscheiden. Zunächst scheiterte er an Teichmann, den Nachschuss setzte er trotz eines völlig freien Tores mit seinem schwächeren rechten Fuß an den Pfosten.
Im direkten Gegenzug schoss ZFC-Spieler Michael Rudolph aus 16 Metern nur an die Latte des Erfurter Gehäuses. Sponsel wäre wohl machtlos gewesen.
Auch danach kam es zu weiteren guten Chancen für die Gäste, aber Öztürk (67.), Morabit (71.) und Pfingsten-Reddig (89.) scheiterten an Keeper Teichmann oder ihren Nerven.
Für die endgültige Erlösung sorgte Öztürk in Minute 89: Nach Steilpass auf die Erfurter Nummer zehn setzte er sich etwas glücklich gegen einen Abwehrspieler durch und verwandelte überlegt zum 3:0 aus Sicht der Gäste. Die Freude bei den Erfurter Anhängern war groß, konnte man ein Ausscheiden wie im letzten Jahr an Ort und Stelle dieses Mal verhindern.
Im Finale wartet auf den RWE nun ein Sechst- (SpVgg Siebleben 06) oder Siebtligist (Schott Jena).
Erfurt erreicht das Thüringer Landespokal-Finale
Dank dreier Tore von Smail Morabit, Morten Nielsen und Aykut Öztürk konnte sich der FC Rot-Weiß Erfurt gegen den ZFC Meuselwitz durchsetzen und zog am Mittwochabend in das Finale des Thüringer Landespokals ein.
Datum der Veröffentlichung: 25.04.2013 12:54 Uhr | Autor: Christoph Lesk
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