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Duisburgs Kampf um den Aufstieg

Der Titelkampf der 3. Liga ist spannend wie schon lange nicht mehr. Kurz nach dem Osterwochenende und nach 33 Spieltagen führt der MSV Duisburg mit knappen 5 Punkten vor Jahn Regensburg, die sich in einer starken Rückrunde auf den 2. Tabellenplatz gekämpft haben.

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Duisburgs Kampf um den Aufstieg
Foto: osnapix
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Doch die Teams der Plätze 2 bis 7 trennen gerade mal vier Zähler, sodass jeder von ihnen noch realistische Aufstiegschancen hat. Und sie alle jagen einen MSV, der im Schlussspurt zu wackeln scheint; die Mission Aufstieg steht damit auf Messers Schneide. Schaffen die Zebras in dieser Saison den verdienten Aufstieg in die 2. Liga?

Der MSV Duisburg hat schon viele Höhen und Tiefen gesehen. Dem Team, welches sogar mal international gespielt hat, fehlt es in den letzten Jahrzehnten ganz klar an Konstanz. Gegründet wurde der Verein bereits im Jahre 1902. Bei solch einer langen Historie ist es natürlich schwierig, konstant erstklassig zu spielen. Doch seit 1962 lief alles bei dem Team an der Wedau glatt, so war der Meidericher SV Gründungsmitglied der Fußball Bundesliga. Hier gab es über fast 20 Jahre ein konstantes Hoch, in dem der MSV ganz oben in der Bundesliga verweilte und sogar im Jahre 1964 Vizemeister wurde; der Abstieg kam allerdings schneller, als es den Fans lieb gewesen ist und brachte den Verein 1982 erstmals in die 2. Liga. Aufgeben war aber nichts für den MSV Duisburg und so schafften sie es zehn Jahre später zurück in die Bundesliga, jedoch nur für eine Saison, bevor der erneute Absturz in die 2. Liga folgte.

Danach kam es immer öfter zu sich abwechselnden Auf- und Abstiegen, denn bereits in der nächsten Saison 1994 stiegen die Duisburger wieder auf. Ein dritter Abstieg aus der Bundesliga folgte erneut zwei Jahre später, bis sie Ende der 90er Jahre eine kleine Erfolgswelle ritten und sogar international vertreten waren. Doch dem Team fehlte es letztlich an der benötigten Klasse, die Saison 1999/2000 besiegelte den erneuten Abstieg in die 2. Bundesliga als Tabellenletzter. In den nächsten Jahren gelang sogar noch zwei Mal der Aufstieg zurück in die Erstklassigkeit, doch erneut jeweils nur für eine Saison. Im Jahre 2012 folgte dann der finanzielle Super-GAU, es war sogar von Insolvenz die Rede. Zum Glück war das aber noch nicht das Ende der Zebras aus Duisburg.

Weil nicht nachgewiesen werden konnte, dass der Verein finanziell leistungsfähig genug für die 2. Bundesliga war, folgte der Lizenzentzug im Jahre 2013. Rücktritte und Demonstrationen waren die Folge, bis immerhin die Spielberechtigung für die 3. Liga zur Saison 2014 vergeben wurde. Doch von diesem Fiasko haben sich die Zebras bis heute nicht vollständig erholt. Am Ende der Saison 2014/2015 kam es erneut zu einem kurzen Hoch und der MSV konnte zurück in die 2. Liga aufsteigen, der Abstieg folgte allerdings prompt in der nächsten Spielzeit. Sieht man sich Statistiken an, dann wird deutlich, dass diese einzelnen Höhenflüge nicht sehr ins Gewicht fallen und der MSV Duisburg aktuell völlig zurecht in der 3. Liga spielt. Dem Traditionsverein fehlt hier eindeutig ein wirklicher Plan, eine handfeste Strategie, um sich langfristig zweitklassig festzusetzen.

Durch die Erfahrungen aus der Vergangenheit und der derzeitigen Tendenz lässt sich leicht auf die Zukunft um den MSV Duisburg schließen. Zwar befinden sie sich an der Spitze der 3. Liga, doch sie sind nicht dafür bekannt vom Glück verfolgt zu sein und werden von der Presse sogar als Fußball-Minimalisten bezeichnet. Klar ist: Der MSV Duisburg ist schwach im Abschluss und profitiert maßgeblich von einer sehr schwachen 3. Liga.

Zusätzlich zu ihren alten Dämonen verfolgen sie auch immer wieder neue Schreckgespenster. Der MSV Duisburg wurde erneut vom DFB Sportgericht zu einer Geldstrafe verurteilt, die besonders für die sowieso nicht liquiden Duisburger bitter ist. Die Strafe hat allerdings nicht die Mannschaft zu verantworten, sondern die Zuschauer. Zahlen muss trotzdem der Verein und zwar 3.000 Euro, weil Zuschauer mal wieder Pyrotechnik gezündet haben und ein Fan ein Feuerzeug auf das Spielfeld geworfen hat. Darüber hinaus wurde der Ordnungsdienst als unzureichend eingestuft und auch das muss über kostspielige Qualifizierungsmaßnahmen behoben werden. All diese Dinge wirken zwar nicht direkt auf das Spiel, jedoch demotivieren sie sicherlich. Eine weitere große Demotivation ist außerdem die stets leere Kasse; Das Verweilen in der 3. Liga bedeutet für den Verein viel mehr Schulden. Für das Team rund um Ilja Gruev steigt damit der Erfolgsdruck weiter.

Im Moment ist noch alles gut für den MSV, doch zurücklehnen sollte sich die Mannschaft keinesfalls. Auch der Trainer sieht eine Gefahr darin, dass das Team sich auf der Spitzenplatzierung ausruht und nicht mehr alles daransetzt, in die 2. Liga aufzusteigen. Die letzte Enttäuschung liegt nicht lang zurück, denn das Spiel gegen Hansa Rostock verlief alles andere als zufriedenstellend, auch wenn seitdem wieder ein Sieg zu Buche steht. Trotzdem scheinen viele Fußball-Fans gleichermaßen das Vertrauen in die Zebras zu verlieren, gegen den Hallescher FC hat der digitale Wett-Anbieter BetStars so die Heimmannschaft bereits als Favoriten gelistet. Kein gutes Zeichen für die Duisburger.. Wenn der Aufstieg wirklich erfolgen soll, muss das Heimspiel gegen den FSV Frankfurt am 22. April einfach gewonnen werden.

Alles in allem hält der MSV Duisburg noch seinen guten Platz in der 3. Liga. Es wäre gelogen zu sagen, sie hätten keinen Ehrgeiz. Doch die letzten Jahre voller Bemühungen weiter voranzukommen, haben gezeigt, wozu diese Mannschaft fähig ist und wo es noch hapert. Zweifelsohne haben die Duisburger mit vielen Problemen zu kämpfen. Mit all diesen Gedanken im Hinterkopf, fällt es sicher schwer sich ausschließlich auf das nächste Spiel zu konzentrieren. Es steht vieles auf dem Spiel für den MSV Duisburg. Womöglich schaffen sie es, ihre Spitzenplatzierung in der 3. Liga zu halten. Es bleibt abzuwarten, ob die Konstanz rechtzeitig Einzug halten wird oder ob das große Zittern an der Wedau bis zum letzten Spiel anhält.

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