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Die 3. Liga wird zum Brennpunkt

Nach den Abstiegen von Energie Cottbus und Dynamo Dresden sind nun zwei weitere Vereine aus den neuen Bundesländern in der 3. Liga. Dass die Anhänger dieser Vereine gewaltbereit, besonders untereinander sind, versetzt die Polizei in Alarmstellung. Gewaltekszesse in der neuen "DDR-Oberliga", wie die 3. Liga von focus.de mehr als unpassend bezeichnet wurde, sollen unbedingt verhindert werden.

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Die 3. Liga wird zum Brennpunkt
Foto: Patrick Franck
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Während sich die Fans auf die kommende Saison der 3. Liga freuen, da es viele Derbys geben wird, ist die Polizei in Alarmbereitschaft. Alleine das 20 Meter lange Banner der Fans Dynamo Dresdens beim Spiel gegen Arminia Bielefeld sein ein Beweis der Gewaltbereitschaft. "Ihr habt eine Stunde, um unsere Stadt zu verlassen!“, hieß es. An wen diese Drohung gerichtet war, ist und bleibt unbekannt.

Auch der Fan-Betreuer Dynamos war entsetzt. "Das ist eine Katastrophe! Irgendjemand muss das Plakat unbemerkt reingeschmuggelt haben!“, erläuterte Thomas Neubert in der „Bild“-Zeitung. "Wir hätten das niemals genehmigt.“

Für Rainer Wendt von der Deutschen Polizeigewerkschaft ist die Situation gefährlich. "Das ist alles andere als spaßig. Hinter diesem Transparent steckt eine enorme kriminelle Energie, zu nötigen und Gewalt auszuüben. In der kommenden Drittliga-Saison kann man die Uhr danach stellen, dass etwas passiert.“

Neben den sechs feststehenden Vereinen Cottbus, Dresden, Erfurt, Halle, Chemnitz und Rostock könnte auch noch Neustrelitz aus der Regionalliga folgen. Leipzig hingegen hat die Lizenz zur 2. Bundesliga bereits erhalten. "Wir haben schon spaßeshalber gesagt: Jetzt müsste noch Magdeburg aufsteigen, dann haben wir die DDR-Oberliga fast wieder komplett“, sagt Ralph Kühne zu FOCUS Online.

Für den Mann, der als Manager beim Halleschen FC tätig ist, ist der Abstieg von Dresden und Cottbus eine Aufwertung für die 3. Liga. "Das wird eine spannende Saison. Für die 3. Liga ist der Abstieg von Dresden und Cottbus eine deutliche Aufwertung. Wir freuen uns darauf. Dresden hat ja zuletzt gezeigt, dass es Probleme mit seinen Fans hat. Gerade wenn gewaltbereite Anhänger in Regionen mit schwacher Infrastruktur - wie zum Beispiel Neustrelitz - fahren, kann es Ärger geben."

Bei den Einsatzkräften der Polizei hingegen ist die Freude nicht so groß. "Der Frust bei den Polizisten ist ohnehin schon groß, weil sie so häufig zu Hochsicherheitsspielen fahren müssen“, sagt Rainer Wendt. „Meine Kollegen haben keine Lust, an jedem Wochenende hunderte Kilometer zurückzulegen, um diese Verrückten in Schach zu halten. Auf uns warten viele brisante Spiele – vor allem im Osten und Nord-Osten der Republik. In der 3. Liga ist mitunter mehr Polizei im Einsatz als in der 1. und 2. Bundesliga. Im Vergleich zu den Einsätzen bei Fußballspielen sind die Demos am 1. Mai kleinere Lappalien. Der Frust bei unseren Beamten ist riesengroß, bundesweit sind wohl über 1000 Polizisten nur noch für Fußball zuständig. Wenn gewaltbereite Fans verschiedener Vereine auf Reisen gehen, muss man genau aufpassen, wo sie aufeinandertreffen könnten. Das bedeutet, dass die Polizei nicht nur in den gastgebenden Städten präsent sein muss, sondern auch auf irgendwelchen Bahnhöfen fernab des Spielortes. Wir können davon ausgehen, dass sich das Gewaltpotenzial durch die Zweitliga-Absteiger erhöht.“

Und Wendt forderte auf Focus Online schärfere Sanktionen. "Dann müssen eben diejenigen Vereine, die die Sicherheit von friedlichen Fans nicht garantieren können, keine Lizenz mehr erhalten. Dann ist eben Feierabend, wenn sie es nicht auf die Reihe bekommen. Im Osten wird die Polizei kaputt gespart und wenn es brennt, sollen die anderen Bundesländer löschen.“

Für Spielleiter Hemmler ist die Entziehung der Lizenz allerdings kein Thema. "Wir müssen spielen lassen, die Vereine haben sich sportlich qualifiziert und haben das Recht dazu. Die Zentrale Informationsstelle der Polizei wird mir beim Spielplan viele Vorgaben machen - aber wir kriegen das schon irgendwie hin.“

Der größte aktuelle Sorgenfall ist Hansa Rostock. Insgesamt ging das Gericht in 17 Fällen gegen Fans der Kogge vor. "Während der Halbzeitpause des Spiels gegen Leipzig hatten von der Südtribüne ausgehend Zuschauerausschreitungen begonnen, die etwa 45 Minuten andauerten. So überwanden zahlreiche Personen Absperrungen eines Rolltores und Freiflächen des Zuschauerbereiches und bewarfen Gästeanhänger mit Farbeiern und Steinen. Weitere Zuschauer rannten die Treppen hinunter und griffen Polizisten und Ordner an.“

"Dass die Wege nach Dresden und Cottbus kürzer sind, ist auch wirtschaftlich von Vorteil für uns!“, freute sich Hansa-Sprecher Lorenz Kubitz gegenüber FOCUS Online. "Auch von der emotionalen Seite sind Ost-Derbys für die Fans natürlich schöner und intensiver als Spiele gegen andere Mannschaften. Unsere Erfahrung zeigt, dass Partien gegen Halle, Leipzig oder Erfurt von besonderem Interesse sind. Wir freuen uns auf Fußball-Feste in vollen Stadien.“

In den Westclubs freut man sich auch über die namhaften Zugänge, die das Medieninteresse und somit auch den Wert der 3. Liga ankurbeln werden. "Die Ost-Vereine und ihre zahlreichen Fans sind in unserem Sportpark herzlich willkommen“, sagte Manfred Schwabl, der Sportdirektor der Spielvereinigung Unterhaching. "Ich wünsche mir aber natürlich auch, dass die Clubs die Gewalt in den Griff kriegen“.

Quelle: focus.de

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