Trotzdem fordert der Trainer, dass gegen den favorisierten Tabellenvierten ein entschlossener Heimauftritt entgegengebracht werden sollte, denn das Punkten gegen Spitzenteams mutiert so ganz langsam zu einer Pflichtaufgabe für das Team aus dem Taunusstein. Auch das letzte Gastspiel beim SV Wacker Burghausen hat Keeper Michael Gurski durchweg positiv bewertet: „Mit zehn Mann noch zu null gespielt, das war eher ein gewonnener Punkt als zwei verlorene“, so die Einschätzung des Torwarts, der eine ordentliche Spielzeit bisher absolviert hat. In den letzten Spielen wurde allzu deutlich, dass die Defensive beim SVWW mehr im Fokus steht. Vollmann scheint ein Verfechter dieser Spielweise zu sein, in der auch Top-Torschütze Zlatko Janjic regelmäßig Defensivarbeit verrichten muss. Mit fünf Treffern in neun Partien hat der ehemalige Bielefelder bisher absolut überzeugen können.
Dennoch muss jedoch auch klar konstatiert werden, dass derzeit die Verletztenliste beim ehemaligen Zweitligisten auffällig lang und prominent besetzt ist. Einige potentielle Leistungsträger müssen sich mit Verletzungen herumplagen. So dient die Liste mit Spielern in allen Positionen: Torhüter Markus Kolke (geplatzte Ader im Oberschenkel), die Abwehrspieler Daniel Döringer (Muskelabriss im Oberschenkel) und Thorsten Barg (Verletzung des Sprunggelenks), der defensive Mittelfeldakteur Nils-Ole Book (Fersenverletzung) und Allrounder Marcus Mann (Haarriss im Mittelfußknochen), um das große Problem kenntlich zu machen. Wenn man dazu noch den gesperrten Verteidiger Wiemann hinzuzieht, dann hat man ein Sextett zusammen, welches nicht dabei sein kann. Dahingehend ist auch die Aussage von Peter Vollmann gegenüber dem „kicker“ zu verstehen: „Im Moment haben wir ja eine Doppelbelastung: Wir spielen gegen uns selbst und dann noch gegen einen Gegner.“
Dennoch möchte der Trainer nicht in eine Negativstimmung verfallen, wenn er sagt: „Wir müssen mit der Situation klarkommen“, so im Gespräch mit der vereinseigenen Homepage. Und er versucht Ruhe und Gelassenheit in dieser angespannten Situation zu bewahren, wenn er mit folgenden Worten zitiert wird: „Selbstverständlich hinterlassen die Ausfälle Spuren im defensiven Gesamtverbund. Aber man kann sich jetzt darüber beschweren oder nach den Lösungen suchen, um mit den vorhandenen Spielern das Spiel zu gewinnen. Und das ist meine Formel.“ Den ehrlichen Trainer zeichnet besonders aus, dass er keinesfalls „nach Ausreden suchen möchte, die uns möglicherweise später als Alibi gelten.“
Wenn ein Erfolgserlebnis gegen das Team aus Heidenheim gelingen könnte, dann dürfte dies durchaus mit einem Befreiungsschlag gleichzusetzen sein, da das Potential im Kader zweifelsfrei vorhanden ist, aber ein Sieg dieses auch freilegen würde. Deshalb die klaren Forderungen des erfahrenen Trainers: „Wir müssen mutig auftreten.“ Dies wird allerdings ohne den zuletzt mittrainierenden Andrew Sinkala passieren. Der 33-Jährige konnte im Probetraining nicht überzeugend auftreten.
Der SV Wehen Wiesbaden hofft auf den Befreiungsschlag gegen Heidenheim
Der SV Wehen Wiesbaden hat es derzeit wahrlich nicht einfach, denn man belegt mit neun Zählern nach neun Spielen den 16. Tabellenplatz und hat damit nur zwei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Die Ansprüche vor der Spielzeit waren eher mit einem möglichen Aufstiegsplatz verknüpft. Und nun muss Trainer Peter Vollmann vor dem morgigen Spiel beim 1. FC Heidenheim auf fünf Spieler verzichten.
Datum der Veröffentlichung: 20.09.2012 19:22 Uhr | Autor: Henning Klefisch
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Quelle: www.sv-wehen-wiesbaden.de
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