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Darmstadts-Stroh-Engel warnt: „Wir dürfen nicht größenwahnsinnig werden“

Die große Überraschungsmannschaft in der diesjährigen Drittliga-Spielzeit ist bisher zweifelsfrei der SV Darmstadt 98. Die Südhessen stehen derzeit auf Relegationsplatz drei nach Ende der Hinrunde. 35 Punkte in 21 Partien sind eine sehr gute Ausbeute. Sicherlich muss realistisch beachtet werden, dass sich ein Quartett unmittelbar hinter den Schuster-Schützlingen befindet, doch die Qualität der „Lilien“ ist dennoch so hoch, dass die Festigung dieses Platzes längst keine Utopie darstellen muss. Einen ganz wesentlichen Erfolgsfaktor stellt Goalgetter Dominik Stroh-Engel dar, der in 19 Partien schon 15 Tore markieren konnte und damit die Torjägerliste der dritten Spielklasse vor dem elffachen Torschützen aus Duisburg, Kingsley Onuegbu anführt. Trotzdem macht der 28-jährige Angreifer im Interview mit „DFB.de“ deutlich, dass ein Aufstieg für ihn derzeit keine Thematik darstellt.

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Darmstadts-Stroh-Engel warnt: „Wir dürfen nicht größenwahnsinnig werden“
Foto: SV Darmstadt 98
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„Keinen Grund über die Ausbeute zu klagen“

In der letzten Spielzeit ist der SV Darmstadt 98 sportlich abgestiegen. Einzig der Lizenzentzug der Offenbacher Kickers hat den verspäteten Klassenerhalt bewerkstelligen können. In dieser Spielzeit ist alles anders, was auch an der beeindruckenden Trefferquote von Stroh-Engel liegt, der in fast jeder Partie einen Treffer beisteuern konnte. Über seine bisherige, persönliche Bilanz in dieser Spielzeit hat sich Stroh-Engel wie folgt geäußert: „Ich habe keinen Grund, über die Ausbeute in den bisherigen Spielen zu klagen. Viele Begegnungen sind gut gelaufen. Aber die 15 Treffer sind nicht allein mein Verdienst. Meine Mannschaftskollegen unterstützen mich in der Offensive sehr gut, bereiten die Treffer optimal vor.“

Unterstützung durch Mitarbeiter und Fans beflügelt zu guten Leistungen

Als Gründe für den sportlichen Höhenschwung sieht er folgende Aspekte: „Die Verantwortlichen um Trainer Dirk Schuster haben den SVD in der Sommer-Vorbereitung gezielt verstärkt. Viele Spieler, die jetzt zu den Stammkräften zählen, kamen erst vor der Saison. Zu Beginn der Spielzeit haben wir einige Partien benötigt, um uns kennen zu lernen und zu finden. Doch zum Ende der Halbserie wurde das Spielverständnis innerhalb der Mannschaft immer besser.“ Auch im gesamten Verein ist eine positive Aufbruchstimmung stark erkennbar. Die Unterstützung durch Mitarbeiter und Anhänger ist enorm und wirkt sich auch positiv auf die Leistungen aus: „ Wir werden von allen Mitarbeitern und Fans hervorragend unterstützt. Das macht die Situation sehr angenehm und beflügelt uns zu guten Leistungen.“

„Wir kommen gut miteinander aus“

Einen wesentlichen Erfolgsfaktor stellt zweifelsfrei die Arbeit von SVD-Coach Dirk Schuster dar, der vor allem auch auf den Faktor Kommunikation setzt. Schuster versteht es dabei exzellent die Spieler auch in schlechteren Situationen zu unterstützen, um so die optimale Leistungsfähigkeit bei seinen Kickern zu wecken: „ Wir kommen gut miteinander aus. Vor und nach den Trainingseinheiten sprechen wir sehr viel miteinander. Er ist ein Trainer, der mir Mut macht und den Rücken stärkt, auch wenn es einmal nicht so optimal läuft.“

23 Treffer als neue Zielmarke für Stroh-Engel

Das die bisherige Spielzeit so erfolgreich verlaufen ist, hat sich wahrscheinlich der kühnste Optimist beim Team vom Böllenfalltor nicht denken können. Auch Stroh-Engels persönliche Bilanz ist mit 15 erzielten Treffern sehr erfolgreich verlaufen. Diese Marke hat er sich vor der Spielzeit vorgenommen und schon zur Winterpause einstellen können. Nun hat sich der ehemalige Bundesliga-Stürmer von Eintracht Frankfurt eine neue Marke gesetzt, wie er „DFB.de“ verraten hat: „Regis Dorn hält mit 22 Treffern den Torrekord der 3. Liga. Am Ende der Spielzeit möchte ich der neue Rekordtorschütze sein. Wenn man so viele Tore bis zur Winterpause erzielt hat, möchte man diese Chance nutzen.“

„Sicher, dass ich auch in Wiesbaden meine Tore erzielt hätte“

Vor der Spielzeit kam der großgewachsene Offensivmann vom hessischen Ligakonkurrenten SV Wehen Wiesbaden zum ehemaligen Bundesligisten. Beim SVWW hat er keinerlei Berücksichtigung mehr finden können. Nun zeigt er sich hocherfreut, dass er sich bei seinem neuen Verein so schnell einleben konnte: „Es ist prima, dass ich mich so schnell in Darmstadt zu Recht gefunden habe. Ich fühle mich beim SVD sehr wohl. Doch ich bin mir sicher, dass ich auch in Wiesbaden meine Tore erzielt hätte.“

Besondere „Stroh-Männchen“-Aktion

Die Identifikation und der Wohlfühlfaktor ist bei ihm besonders stark ausgeprägt. Auch eine ganz besondere Aktion des Vereins hat dazu sicherlich seinen Beitrag leisten können. So wurden vor Weihnachten einige kleine Stroh-Männchen unter dem Motto "Wir verkaufen Strohengel" an die SVD98-Anhänger verkauft. Der Spieler selbst zeigt sich von dieser Aktion durchaus angetan: „ Ich bin bereits einige Jahre im Fußballgeschäft. Doch bis dahin war kein Verein auf diese Idee gekommen. Ich fand die Aktion einfallsreich und klasse. Dass die Einnahmen einem guten Zweck gespendet wurden, ist umso schöner. Für so etwas gebe ich meinen Namen gerne her.“ Auch sein Standing innerhalb des Vereins wird dadurch eindeutig zum Ausdruck gebracht: „Ein bisschen schon. Doch ich möchte das nicht überbewerten. Es freut mich, dass meine Entwicklung positiv zur Kenntnis genommen wird.“

„Unser Ziel lautet weiterhin Klassenverbleib“

Es ist noch nicht allzu lange her, dass der erfahrene Stroh-Engel einen möglichen Zweitliga-Aufstieg mit dem SV Darmstadt 98 als rein utopisch bezeichnet hat. Die Mannschaft hat ihren Sturmführer mutmaßlich eines Besseren belehrt und steht zur Winterpause auf Relegationsplatz drei. Bescheidenheit und Realismus sind nun jedoch auch weiterhin wichtige Tugenden für Stroh-Engel: „Wir dürfen nicht größenwahnsinnig werden. Unser Ziel lautet weiterhin Klassenverbleib. Wir sprechen erst vom Aufstieg, wenn wir rechnerisch nicht mehr von den ersten drei Plätzen zu verdrängen sind. Wir warten jetzt ab, wie die Saison weiter verläuft und genießen die Situation, in der wir uns aktuell befinden.“

Auch in „Minikrise“ war Stroh-Engel von seinen Qualitäten überzeugt

Seine Trefferbilanz mit 15 Toren in 19 Partien ist absolut ordentlich. Der nächstbeste Torschütze hat vier Treffer weniger auf der Habenseite. Zwischenzeitlich hat Stroh-Engel jedoch auch fünf Spiele ohne eigenen Treffer auskommen müssen. Trotz dieser kleinen Schwächephase war er von einem Ende dieser beeindruckenden Serie jedoch keineswegs überzeugt, da er an seine eigenen Qualitäten geglaubt hat: „Mir war klar, dass irgendwann die Zeit kommen würde, in der ich einige Spiele nicht treffe. Aber ich habe nicht verzweifelt und einfach weitergearbeitet. Es wäre mir selbst unheimlich gewesen, wenn die Phase, in der ich nicht treffe, ausgeblieben wäre.“

Bescheidene Ziele bei Stroh-Engel

Verraten hat er auch, wie er Weihnachten verbracht hat: „Ich war über die Weihnachtsfeiertage bei meiner Familie in Wetzlar. Dort haben wir das Fest ganz traditionell und besinnlich zu Hause verbracht. Es tat gut, einige Tage komplett abzuschalten.“ Dazu gibt er noch Auskunft über seine Wünsche für das neue Jahr 2014, wo schnell deutlich wird, dass er sich seinen Mitspielern und sich bewusst nicht zu viel Druck machen möchte: „Ich möchte mich mit dem SV Darmstadt so schnell wie möglich für die kommende Drittliga-Saison qualifizieren, weiterhin gesund bleiben und viele Tore erzielen.“

Quelle: dfb.de

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