Die Anforderungen, die CFC-Trainer Gerd Schädlich an Hörnig stellt, sind außerordentlich. So gab es vom Trainer des Traditionsvereins schon ein wenig Kritik gegen das Spiel seines zentralen Mittelfeldspielers, als der Trainer anmerkte: „Ja, man kann auch auf der defensiven Position vor der Abwehrkette torgefährlich sein. Da muss Florian noch mehr Akzente setzen. Florian war mir bisher zu unauffällig, er muss konsequenter den Vorzug der Körpergröße seiner 1,92 Meter nutzen, er muss präsenter sein.“ Jedoch sollte diese Kritik nicht nur explizit auf Hörnig umgemünzt werden, da bisher ausschließlich der Linksverteidiger Pierre le Beau als Defensivspieler erfolgreich gewesen ist. Der ehemalige Spieler vom Zweitligisten FC Erzgebirge Aue konnte die 1:0-Führung gegen Zweitliga-Absteiger Alemannia Aachen erzielen.
Das Spiel gegen den Traditionsverein Lok Leipzig war kein spielerischer wie technischer Offenbarungseid. Die Glücksgöttin Fortuna stand Pate, als im Sachsenpokal-Achtelfinale vor etwas mehr als 3000 Zuschauern ein glücklicher 2:1-Sieg herausgesprungen ist. Die Titelverteidigung für das Mittelklasseteam aus der dritthöchsten deutschen Spielklasse ist damit auch weiterhin möglich. Dadurch ist auch eine Teilnahme am finanziell und imagemäßig lukrativen DFB-Pokal weiterhin im Bereich des Möglichen. Die Anfangsphase war die Phase der Leipziger, die mit ihrer ersten Tormöglichkeit die schnelle 1:0-Führung erzielen konnten. Rolleder konnte nach einem Ballverlust von Kegel aus rund zwölf Metern Torentfernung die Kugel ins Chemnitzer Tor jagen. Für den FC-Keeper Pentke war dieser Ball unhaltbar.
Selbstbewusst hatte sich Lok-Stürmer Rolleder noch vor dem Spiel geäußert und erklärt: „Hinten gibt’s durchaus ein paar Problemchen. Nicht umsonst wurde bereits der Torwart gewechselt. Wir sind zwar krasser Außenseiter, aber der Pokal hat immer wieder seine sprichwörtlichen eigenen Gesetze.“ Die Lokomotive kam ins Rollen und spielte unbeeindruckt gegen den favorisierten Rivalen aus der Nachbarschaft. Mehrere Tormöglichkeiten in der ersten Halbzeit wurden knapp vergeben. Der Ballbesitz war meistens bei den Chemnitzern. Richtig nutzen konnten sie diesen Vorteil jedoch nicht und so war einzig ein missratener Schuss von Le Beau eine Möglichkeit für die Chemnitzer.
Auch nach der Halbzeit war Lok durchaus überzeugend und hätte durch Rio Egler sogar fast noch für das vorentscheidende 2:0 sorgen können. Letztlich sorgen jedoch Hörnig und nur wenige Augenblicke später Anton Fink für die entscheidenden Treffer für den höherklassigen Rivalen. Auch danach gibt der Viertligist nicht auf. Doch die individuelle und technische Überlegenheit der Chemnitzer ist zu enorm, die sogar noch einige vielversprechende Kontermöglichkeiten auslassen. Das andere Pokalspiel an diesem Tag gewinnt Regionalligist FSV Zwickau gegen den Oberligisten Budissa Bautzen relativ souverän mit 6:0.
Chemnitzer FC wird fast von Lokomotive Leipzig überrollt
Ohne Frage scheinen die Defensivakteure vom Drittligisten Chemnitzer FC ein ganz besonderes Interesse auf Tore zu haben, wie sie zuletzt eindrucksvoll demonstriert haben. Ein neues Gefühl, denn in der Vergangenheit war dieses Gefühl eher selten anzutreffen. So hat der Defensivspieler Florian Hörnig zuletzt den Ausgleichstreffer im Achtelfinale des Landespokals beim Regionalligisten 1. FC Lok Leipzig erzielen können. Zum ersten Treffer in seinem 36. Pflichtspiel meint der sympathische 26-Jährige in der „Bild“: „Schön, dass es für uns so auch ein wichtiges Tor war, aber jetzt will ich weitere Treffer folgen lassen.“
Datum der Veröffentlichung: 17.10.2012 21:05 Uhr | Autor: Henning Klefisch
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Quelle: www.bild.de
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