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Chemnitzer FC will den Anschluss an die Spitze nicht verlieren

Der Abschwung des Chemnitzer FC ist wahrlich frappierend. Vor einigen Wochen noch grüßten die „Himmelblauen“ von der Tabellenspitze in der 3. Liga. Die Situation stellt sich aktuell mit deutlich mehr Nüchternheit dar, denn mit 28 Zählern stehen die Chemnitzer auf dem elften Tabellenplatz. Fünf Punkte Abstand habt der CFC zu einem direkten Aufstiegsplatz. Deshalb sollte die Situation im Ranking keineswegs dramatisiert werden. Elf Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz sind ein gutes Polster. Dennoch sollte der Trend keineswegs verachtet werden.

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Chemnitzer FC will den Anschluss an die Spitze nicht verlieren
Foto: Huebner/Severing
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Mit guten Perspektiven zum Saisonziel

Bis auf die beiden Heimsiege gegen Preußen Münster und Jahn Regensburg gab es ausschließlich Remis und Niederlagen für die „Himmelblauen“, die nun am Nikolaustag ab 14.00 Uhr den Halleschen FC zum Derby begrüßen werden. Die Fallhöhe ist sicherlich extrem hoch gewesen, denn nach dem starken Saisonstart stiegen auch automatisch die Erwartungen. Einige besonders optimistische Zeitgenossen träumten sogar vom möglichen Aufstieg in die Zweitklassigkeit. Wenn man sich allerdings die Zielsetzung vor dem Saisonstart noch einmal vor Augen führt, genoss der Klassenerhalt die höchste Priorität. 45 Zähler wurden dafür als Richtmarke gesetzt. Mittlerweile hat der Traditionsverein von der Gellertstraße bekanntlich 28 Punkte einfahren können. Diese Ausbeute erscheint absolut respektabel und sollte keineswegs schlecht geredet werden, denn das neu formierte Team musste sich zunächst einmal erst einspielen.

Schweres Restprogramm bis zur Winterpause

Zu Saisonbeginn trat die Mannschaft als eine echte Einheit auf und präsentierte sich darüber hinaus noch spielstark in der Offensive und konzentriert im Defensivverbund. Beides Tugenden, die in den letzten Partien schmerzlich vermisst worden sind. Die anstehenden drei Partien bis zur Winterpause haben es wahrlich in sich. So kommt zunächst der Hallesche FC in das zurzeit umgebaute Stadion. Danach folgen noch Auswärtspartien in Osnabrück und Bielefeld. Erst danach kann leicht ersichtlich werden, wohin die Reise im neuen Fußballjahr gehen wird. Wenn zunächst das emotionale Ostderby und danach die Partien gegen die beiden Aufstiegsanwärter tatsächlich erfolgreich überstanden werden sollten, wäre ein Comeback im Kampf um die begehrten Zweitligatickets absolut realistisch.

Enges Tabellenbild bietet CFC viele Möglichkeiten

Man muss trotz all der Kritiker, die aktuell rund um den Chemnitzer FC grassieren, eine gehörige Portion Realismus beibehalten. So sollte man verschiedene Komponenten berücksichtigen, wenn es darum geht, den Sturz in der Tabelle zu analysieren. Zum einen ist die Mannschaft personell nicht so zusammengesetzt, um dauerhaft auf den ersten drei Aufstiegsplätzen zu verbleiben. Es gibt einige Teams in der Spielklasse, die über einen größeren Etat verfügen und sich damit auch qualitativ bessere Kader leisten. Dazu kommt natürlich die enorme Ausgeglichenheit in dieser Spielklasse. Bis auf den Tabellenletzten SSV Jahn Regensburg, die bereits etwas Rückstand auf die restlichen Mannschaften aufholen müssen, ist das Tabellenbild extrem eng und ausgeglichen.

Kreativität und Konsequenz fehlt offensiv

Offensiv liegt die Problematik, dass in vielen Spielen die notwendige Konsequenz schmerzlich vermisst wird. So fehlt die Kreativität, um in der gefährlichen Zone mit einem überraschenden Pass die gegnerische Abwehr zu überraschen. Dazu fehlt im Abschluss spürbar das notwendige Selbstbewusstsein, damit die heraus gespielten Torchancen auch in Treffer umgemünzt werden. 20 Tore in 19 Partien sind für die eigenen Ansprüche einfach zu wenig. In den Auswärtsspielen fehlt das notwendige Selbstbewusstsein. Zehn Punkte aus neun Partien bedeuten einen Platz im Tabellenmittelfeld in diesem Ranking. Um weiter nach oben in der Tabelle zu klettern, sollte diese Bilanz jedoch unbedingt eine Besserung erfahren.

Hoffnung auf Wende vor der Winterpause

Klar scheint auch zu sein, dass die Wende noch vor der Winterpause unbedingt erforderlich sein wird. Zwei Siege aus den letzten zehn Spielen ist einfach zu wenig. Allein die Tatsache, dass die Mannschaft nach einem Rückstand noch keine Partie drehen konnte, spricht Bände. Die Krise muss beendet werden. Trotz der zuletzt eher schwachen Ausbeute ist beim Blick auf die Tabelle noch weiterhin alles möglich, denn sechs Punkte Abstand auf den Spitzenreiter Arminia Bielefeld sind keineswegs nicht aufzuholen. CFC-Sportdirektor Stephan Beutel kann gegenüber der „Freien Presse“ Gründe für die temporäre Krise nennen: „Uns fehlt Erfahrung. Die kann man sich zwar kaufen, dazu haben wir aber nicht das Geld. Deshalb werden wir diese Erfahrungen selbst machen und daraus lernen.“

Zielstrebigkeit fehlt in Offensive

Die körperlichen Voraussetzungen sind beim Chemnitzer FC absolut beachtlich. Im zweiten Abschnitt kann sich das Team immer wieder steigern. Angreifer Philip Türpitz hat allerdings auch erkennen können, dass das Offensivspiel merklich krankt: „Wir agieren nicht mehr so zielstrebig nach vorn wie am Anfang. Das müssen wir wieder hinbekommen. Ich glaube nicht, dass uns die Puste ausgeht. Unser Spiel an sich funktioniert.“ Dazu erinnert er sich: „Gegen Cottbus haben wir über 90 Minuten die Partie dominiert, aber der Gegner hat in der 3. Minute das Tor gemacht, was uns leider nicht gelungen ist."

„Alles hart erarbeiten“

Die Konstanz ist eine Tugend, die beim Chemnitzer FC nicht gerade besonders intensiv ausgeprägt gewesen ist im bisherigen Saisonverlauf. Vielleicht mag dieses Manko auch damit zu begründen sein, dass bei einem relativ jungen Altersdurchschnitt von 23.8 Jahren das Team hinter den U23-Mannschaften des VfB Stuttgart, von Mainz 05 und Borussia Dortmund sowie die SG Dynamo Dresden und die SpVgg Unterhaching den sechstjüngsten Kader der gesamten Spielklasse haben. Die Spieler setzen sich temporär einfach zu stark unter Druck, um auch in schwierigen Situationen die richtigen Lösungen auf dem Spielfeld zu finden. Beutel hat der „Freien Presse“ verraten, dass zunächst wieder die Grundtugenden stimmen müssen: „Wir müssen uns jetzt alles hart erarbeiten. Das ist einfach so.“

Testspieler Adamec überzeugt nicht

Natürlich bietet sich die Winterpause an, um noch einmal gezielt auf dem Transfermarkt tätig zu werden. Es ist bekannt, dass bereits nach einigen Spielern intensiv gefahndet wird. So hat Sportdirektor Beutel etwa auch bekannt geben können, dass mögliche Verstärkungen unter Beobachtung sind. So war zuletzt etwa der 20-jährige Tscheche Lubos Adamec im Probetraining bei den Chemnitzern. Der 190 Zentimeter große Defensivspieler hat in der U17-Nationalmannschaft seines Heimatlandes immerhin schon Erfahrungen auf internationaler Bühne machen dürfen. So hat er etwa auch in der U21-Nationalmannschaft von Sparta Prag gespielt. Mittlerweile ist jedoch bekannt geworden, dass trotz der Veranlagung der Spieler nicht verpflichtet wird, da er nicht restlos überzeugen konnte.

Wo ist ein zweiter, verlässlicher Goalgetter?

Insgesamt steht die Defensive beim ehemaligen Zweitligisten jedoch durchaus stabil, wie 14 Gegentreffer in 19 Partien eindrucksvoll unter Beweis stellen können. Die Beibehaltung der Stabilität im Abwehrverhalten wird eine wichtige Komponente auch zukünftig darstellen, um auch realistisch um die Aufstiegsplätze mitspielen zu können. Eine erhebliche Verbesserung wird hinsichtlich der Abteilung Attacke als notwendig erachtet. Es lastet aktuell einfach viel zu viel Druck und Verantwortung auf den einzig verlässlichen Goalgetter mit Anton Fink, der stolze neun der insgesamt 20 CFC-Tore erzielte. Weitere Angreifer, die für die notwendige Torgefahr sorgen, sind dringend erforderlich. Dadurch will man zukünftig schwerer auszurechnen sein.

Chemnitz mit Verletzungsproblemen gegen Halle

Die Erwartungshaltung des Chemnitzer FC vor dem Ostderby gegen den Halleschen FC ist wahrlich gewaltig. Mit einem Heimsieg will man den Tabellennachbarn etwas distanzieren und selbst den Abstand auf die Aufstiegsränge vergrößern. Bei der Mission „Heimsieg“ werden die Chemnitzer aber von einigen Personalproblemen geplagt. So haben die Spieler Kevin Conrad (24/Innenbanddehnung rechtes Knie), Marc Endres (23/Sehnenentzündung im rechten Fuß) und Fabian Stenzel (28/Oberschenkelverhärtung) nicht am Mannschaftstraining teilnehmen können. Ehrlich muss deshalb auch Coach Karsten Heine gegenüber der „Bild-Zeitung“ konstatieren: „Ein Einsatz der drei Spieler ist im Moment sehr fraglich.“

Schädlich gibt kein Comeback in Chemnitz

Für den CFC-Spielerbeobachter Gerd Schädlich ist die Partie gegen den Halleschen eine ganz besondere Angelegenheit, denn am 6. Oktober 2013 ist er als Coach der Chemnitzer zurückgetreten. Nun hat Schädlich verraten, dass er nicht die Reise nach Sachsen mit antreten wird: „Ich werde meiner Tätigkeit nachgehen, sonst bekomme ich Ärger mit meinem Chef. Im Ernst, am Freitag sehe ich Bielefeld gegen Mainz II, am Sonnabend ein weiteres Spiel aus Liga drei oder eines aus der Regionalliga. Ich werde also nicht in Chemnitz sein. Ist doch auch nicht schlimm, oder? Zum Hallenturnier am 4. Januar komme ich!“

Attraktive 3. Liga

Gerd Schädlich kennt sich bestens aus in der 3. Liga. Über die Bedeutung dieser Spielklasse besitzt er eine ausgesprochen hohe Meinung: „Viele jammern zwar, aber sie ist mit ihren vielen Traditionsvereinen richtig attraktiv. Mit ihrer enormen Ausgeglichenheit ist sie auch ziemlich verrückt.“ Die sportliche Qualität dieser dritthöchsten deutschen Spielklasse möchte er jedoch erst im nächsten Jahr beurteilen: „Das zeigt sich dann, welche Rolle die drei Aufsteiger in der Zweiten Liga spielen.“ Wenn man die aktuellen drei Drittliga-Aufsteiger RB Leipzig, 1. FC Heidenheim und SV Darmstadt 98 bewertet, kann die Klasse der 3. Liga als besonders hoch eingeschätzt werden, denn das Trio steht aktuell auf den vorderen Tabellenplätzen.

Quelle: freie-presse.de,

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