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Bielefelder Vorfreude auf den Pokalgegner Leverkusen

Für Arminia Bielefeld ist dieses Spiel in der zweiten Runde des DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen eine ganz besondere Partie. Immerhin geht es gegen einen Bundesligisten, der bis vor wenigen Jahren noch der Ligakonkurrent ist. Die Vorfreude ist enorm in Ostwestfalen und auch die Begeisterung bei den Zuschauern ist angekommen, wie der Vorverkauf erkennen lässt. Eine fast ausverkaufte Schüco-Arena wird zu diesem prestigeträchtigen Spiel erwartet.

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Für Abwehrspieler Thomas Hübener hat diese Partie eine ganz besondere Bedeutung, denn er hat eine Vergangenheit zum Werksklub aus dem Rheinland. Allerdings konnte der mittlerweile 30-Jährige sich bei den Profis nicht durchsetzen und wechselte deshalb im Jahr 2007 zu Dynamo Dresden. Seit Sommer 2011 steht er nun bei Arminia Bielefeld unter Vertrag und gehört in der Innenverteidigung zu den Leistungsträgern im Team von Trainer Stefan Krämer.
Nicht nur finanziell und prestigeträchtig hat dieses Spiel für die Arminia eine ganz besondere Bedeutung. Man möchte vor allem auch seinen treuen Anhängern nach Jahren der sportlichen Depression ein echtes Highlight liefern, da die chronisch kritischen Anhänger der Arminia nach echtem Spitzenfußball regelrecht lechzen. Über seine persönliche Bedeutung dieses Spiels sagt Thomas Hübener: „Natürlich. Ich komme aus Leverkusen und war lange bei diesem Verein. Mit vielen Spielern wie Gonzalo Castro, Stefan Kießling und Simon Rolfes habe ich damals zusammengespielt. Besonders zu Gonzalo habe ich noch regelmäßig Kontakt.“
Grundsätzlich ist der Defensivspieler davon überzeugt, dass Bayer Leverkusen erst recht nach dem vielumjubelten Auswärtssieg beim FC Bayern München als klarer Favorit in dieses Spiel gehen wird. Dennoch rechnet man sich eine kleine Chance aus: „Wir wissen ganz genau, dass wir der klare Außenseiter sind. Aber Leverkusen hatte mit der Europa League und dem Spiel gegen Bayern München ein anstrengendes Programm. Ich weiß nicht, ob sie nun ihre volle Konzentration auf einen Drittligisten richten können. Von zehn Spielen gegen Leverkusen würden wir sicherlich neun Spiele verlieren. Aber in einem Spiel - das ist doch das Schöne am DFB-Pokal - ist alles möglich, und vielleicht ist das heute.“
In der 3. Liga ist Arminia Bielefeld mit attraktivem Offensivfußball bis auf Aufstiegsplatz zwei gestürmt. Diese aggressive Spielphilosophie, die auf frühes Pressing aufgebaut ist, soll nun auch gegen das Spitzenteam aus der Bundesliga erfolgreich sein. Zumindest drückt Hübener diese Hoffnung in Worten aus: „Das ist unsere Philosophie. So spielen wir seit über einem Jahr, zuletzt auch sehr erfolgreich. Es wäre nicht sinnvoll, nun plötzlich etwas anderes zu versuchen. In unseren Freundschaftsspielen gegen den Hamburger SV im Winter und FC Valencia im Sommer haben wir bereits gezeigt, dass wir auch starke Gegner unter Druck setzen können.“ Und er wird ein wenig konkreter, indem er sagt: „Da müssen sie den Trainer fragen. Aber ich gehe davon aus, dass wir auch gegen Leverkusen offensiv verteidigen werden. Das sind auch nur Fußballer. Setzt man sie unter Druck, können sie Probleme bekommen.“
Die Chancenverwertung war in den letzten Ligaspielen auch ein offensichtliches Defizit im Spiel des DSC Arminia. Über dieses Manko meint Hübener: „Das muss besser werden. Gegen Leverkusen werden wir uns nicht viele 100-prozentige Torchancen erspielen. Wenn wir ein oder zwei Gelegenheiten bekommen, müssen wir diese nutzen. Aber ich bin zuversichtlich, gerade im Sturm haben wir viele talentierte Spieler.“
Es ist ein offenes Geheimnis bei der Arminia, dass neben dem Torjäger Fabian Klos, der bisher sehr ordentlich treffen konnte, ein treffsicherer Spieler fehlt. Dennoch sieht Hübener keine Berechenbarkeit im Spiel seines Teams: „Das denke ich weniger. Natürlich ist Fabian mit seinem Einsatz und seiner Körpergröße ein Stürmer, der von seinen Mitspielern gesucht wird. Zumal wir immer nur mit einer Spitze gespielt haben. Aber mit Pascal Testroet, Christopher Kullmann und Eric Agyemang haben wir weitere Stürmer, die ebenfalls Tore schießen können.“
Meistens ist der unterklassige Gegner seinem Kontrahenten aus der Bundesliga spielerisch gnadenlos überlegen, wenn man nicht gerade TSG Hoffenheim heißt und gegen den Berliner AK spielen muss. Auch deshalb ist ein mögliches Mittel zum Erfolg die Konzentration auf Standardsituationen, wie auch der kopfballstarke Innenverteidiger erkannt hat: „Natürlich können Standards ein Spiel entscheiden. Aber so etwas kann auch in die andere Richtung gehen. Gerade eine Topmannschaft wie Leverkusen kann einen schnell auskontern, wie die Bayern am vergangenen Wochenende gesehen haben. Wir müssen also auch bei den eigenen Standards hellwach sein.“ Zugleich weiß der Spielführer auch, dass auf ihn eine ganz besondere Bedeutung zukommen wird, denn er muss mit seinen Fähigkeiten die Mannschaft auch führen können. Dennoch setzt er bewusst auch auf die Eigenverantwortung seiner Mannschaftskollegen, wenn er sagt: „Ich muss den Jungs nicht allzu viel mit auf den Weg geben. Sie sollen einfach die Atmosphäre genießen und sich davon anstecken lassen. Dabei entstehen Emotionen, denen man freien Lauf lassen muss. Solche Spiele sind etwas ganz Besonderes. Es nützt nichts, sich dabei zu sehr unter Druck zu setzen.“
Im Jahr 2009 ist die Arminia aus der Bundesliga abgestiegen und hat seitdem keinen Bundesligafußball mehr erleben dürfen. Eine kleine Euphorie hat auch Hübener im Gespräch mit „DFB.de“ erkennen können: „Der Kartenvorverkauf lief tatsächlich besser als erwartet. Die Leute strömen in das Stadion, um sich das Spiel anzusehen. Das hängt aber nicht nur mit Leverkusen zusammen. Dass wir eine sehr gute Saison spielen und vorne mit dabei sind, dürfe ebenfalls eine Rolle spielen.“
Der DFB-Pokal ist sicherlich eine willkommene Zugabe. Dennoch sollte die Konzentration auf der Meisterschaft liegen, wo sich das Team aus Bielefeld auf klarem Aufstiegskurs befindet. Von einigen Medien ist auch vom berüchtigten Bermudadreieck die Rede, wenn von den drei ambitioniertesten Aufstiegskandidaten aus Osnabrück, Münster und Bielefeld gesprochen wird, die in der Nähe beheimatet sind und in der Region zwischen dem südwestlichen Niedersachen, Westfalen und Ostwestfalen eine echte Aufstiegsbegeisterung entfacht haben. Über die möglichen Aufstiegshoffnungen meint Hübener: „Nachdem wir uns vergangene Saison erst einmal finden mussten, haben wir nun die Qualität, um bis zum Saisonende vorne mit dabei zu sein. Viele gute Mannschaften wollen aufsteigen. Warum sollen wir nicht dazu gehören? Wichtig ist nur, dass sich möglichst niemand verletzt.“
Über die Qualität in der Mannschaft sagt er: „Das will ich damit nicht sagen. Unsere Bank ist gut besetzt. Wir können auch den einen oder anderen Ausfall auffangen. Aber bei mehreren Verletzungen wird es schwierig. Die 3. Liga ist eben sehr ausgeglichen. Jede Mannschaft mit Verletzungspech gerät in Schwierigkeiten.“
Zugleich wagt der sympathische Hübener auch einen kleinen Rückblick auf seine persönliche Vergangenheit bei Bayer 04: „Auf jeden Fall. Damals hatte Bayer eine der besten Jugendabteilungen in Deutschland. Ich habe viele tolle Erinnerungen an den Verein und bin dankbar, diese Ausbildung genossen zu haben.“ Vielleicht war sein größter Moment in seiner Karriere ein Bankeinsatz bei Bayer Leverkusen während eines Champions League-Spiels. Er kam zwar nicht zum Einsatz, dennoch zeigt er sich sichtbar stolz, dass er dieses Privileg genießen durfte: „Gute Frage, das wüsste ich auch gerne. (lacht) Ich hatte mit Lucio, Juan, Jens Nowotny und Roque Junior natürlich große Nationalspieler vor mir - an denen kam man nicht so einfach vorbei. Kurz vor meinen Wechsel nach Dresden habe ich mir zudem den Fuß gebrochen. Es sollte einfach nicht sein. Trotzdem ist es eine tolle Erinnerung, überhaupt ein Teil dieser Mannschaft gewesen zu sein.“

Quelle: dfb.de

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