Ergebnis: 4 - 2
Stefan Krämer musste im Vergleich zur bitteren 1:2 Niederlage in Aachen auf Innenverteidiger Burmeister verzichten, der in Aachen die 5. Gelbe Karte sah. Schönfeld rückte dafür ins Team.
David Wagner konnte wieder auf Bittencourt, der an einer Sprunggelenksverletzung gelitten hat und auf Bajner, der an einem Faserriss laborierte, zurückgreifen und ließ die Beiden für Durm und Treude ran.
Die Gäste erwischten den besseren Start. Nachdem Platins im Tor der Arminia bereits in der 9. Minute gegen den frei auf ihn zulaufenden Benatelli parieren musste, ging die Mannschaft von David Wagner bereits in der 12. Spielminute mit 1:0 in Führung. Horschuh brachte den Ball flach herein, Hübener verlängerte unfreiwillig auf den heran rauschenden Jonas Hornschuh der nur noch in das leere Tor einschieben musste.
Es entwickelte sich nach dem 1:0 eine offene Partie mit den zwingenderen Aktionen auf Seiten der Borussia. Bajner verpasste eine Hereingabe knapp, im Gegenzug hatte Arminias Testroet die beste Chance für die Hausherren, dessen Kopfball am Pfosten vorbei strich. Doch in der 29. Minute musste Platins den Ball wieder aus dem Netz holen. Nach einem Freistoß von rechts hatte Bajner kein Problem mehr, den Ball par Kopf in die Maschen zu drücken und auf das völlig verdiente 2:0 für die Außenseiter zu erhöhen.
Dortmund hatte kurz darauf noch zwei glasklare Chancen, vergab aber beinahe schon fahrlässsig, was sich in Minute 35 rächte. Rahn konnte auf das freie Tor zu laufen, nachdem es einen riesigen Abstimmungsfehler in der Hintermannschaft der Borussen gab. Meißner klärte unglücklich und schien nicht bemerkt zu haben, dass Alomerovic, der Schlussmann des BVB II, direkt neben ihm stand. So konnte Rahn diese Chance gar nicht mehr liegen lassen und verkürzte auf 1:2.
Vor dem Halbzeitpfiff vergab wieder Bittencourt eine Großchance, da er nicht stramm abschloss, sondern per Schlenzer das lange Eck des freien Tores verpasste. So ging es mit 1:2 für die Gäste in die Halbzeit, die normalerweise schon mit 4 oder 5:1 hätten führen müssen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam es dann zur Schlüßelszene des Spieles. Bei einer Rudelbildung gerieten Schütz und Bittencourt aneinander, wobei der Armine zu Boden ging. Dieser hatte zuvor eine grobe Grätsche mit der Sohle voraus auf den Dortmunder los gelassen. Bittencourt hatte daraufhin die Fassung verloren und sich zu einer Tätlichkeit hinreißen hat lassen. Er ließ dem Unparteiischen gar keine andere Wahl, als ihm die rote Karte zu zeigen.
Die numerische Überzahl war auch sofort im Spielablauf zu erkennen. Die Gäste wirkten nun ervös und verschanzten sich in der Defensive. Doch Bielefeld kam trotzdem immer wieder zu guten Gelegenheiten und in Minute 69 auch verdient dann zum Ausgleich durch Fabian Klos, der nach einem schlechten Klärungsversuch von hornschuh über den Innenpfosten ins Netz schob.
Nur 5 Minuten später kippte die Partie dann endgültig. Nach dem langen Ball konnte Salger die Flanke von der Grundline aus direkt auf den Kopf von Klos bringen, der seinen zweiten Treffer am heutigen Tag und das Führungstor für die Hausherren erzielen konnte.
In der 81. Minute folgte dann die endgültige Entscheidung. Nach einem Konter war es Christian Müller, der an Alomerovic vorbei zum 4:2 Endstand einschob.
David Wagner war außer Rand und Band. "Zunächst einmal gratuliere ich Arminia Bielefeld zum Sieg, aber das Ergebnis war ein Witz. Wir hätten nach der ersten Halbzeit mindestens 5:0 führen müssen und kriegen aus dem Nichts das 1:2. Das war zusammen mit der Armverletzung von Hübner und der roten Karte gegen Bittencourt eine der Schlüsselszenen. Zur roten Karte: Die Hand war zwar am Hals, aber man muss sich dann nicht so theatralisch fallen lassen. Ich hoffe, dass meine Jungs sich das nicht abgucken."
Stefan Krämer war trotz des Sieges wegen der Leistung seiner Mannschaft in Halbzeit 1 bedient. "Ich bedanke mich natürlich für die Glückwünsche, muss aber sagen, dass das Ergebnis kein Witz war. Zum Fußball gehören immer zwei Halbzeiten. Dortmund war richtig gut in der ersten Halbzeit, aber wir waren von Beginn an stark in der zweiten Halbzeit. Nach dem Wechsel haben wir keinen Torschuss mehr zugelassen. Auch wenn uns die rote Karte natürlich begünstigt hat. Da sei aber gesagt, dass Tom Schütz ein Charakterspieler ist, der Schauspielerei nicht nötig hat. Da sollte man die Kirche im Dorf lassen. Mich interessiert aber vielmehr die Leistung der ersten Halbzeit. Die war einer Spitzenmannschaft, und unser Ziel ist es eine zu sein, nicht würdig. Die Leistung aus der ersten Halbzeit hat mich sehr angefressen. So kannst du gegen eine gute Mannschaft nicht auftreten. Das darf uns nicht passieren, wenn wir bis zum Schluss in der Spitzengruppe der Liga sein wollen."
Samir Arabi stimmte dem Trainer zu: "Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt und hätten höher hinten liegen können. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt und mit viel Engagement gespielt. Zudem haben wir in Überzahl nicht die Brechstange rausgeholt und es clever ausgespielt. Letztendlich ein verdienter Sieg, der mal wieder zeigt, dass man in der dritten Liga nur bestehen kann, wenn alle zusammen alles im Spiel geben."
Sebastian Hille gestand: "Mit der ersten Halbzeit dürfen wir nicht zufrieden sein. Der BVB hätte da wirklich vier Dinger machen können. Aber die Ansage des Trainers in der Halbzeit hat Früchte getragen. Natürlich haben die Dortmunder auch mitgeholfen, aber wir haben es gut ausgespielt und nicht unverdient gewonnen."