Zum Thiago-Wechsel: „Bayern-Möglichkeit war wohl die sympathischste“

Die Vorstellung von Bayerns jüngsten Neuzugang Thiago Alcantara war beileibe nicht ganz so spektakulär und vor allem deutsch wie bei seinem neuen, alten Trainer Pep Guardiola, der seine erste Pressekonferenz als Bayern-Trainer auf deutsch abgehalten hat. Dennoch hat der 25 Millionen Euro teure Einkauf sich folgendes Ziel gesetzt: „Ich werde Sprachunterricht nehmen und versuchen, Deutsch zu sprechen. Am besten schon in dieser Saison.“

„Ich will mich dieser neuen Herausforderung stellen“

Auch auf dem Platz möchte der 22-jährige flexibel einsetzbare Mittelfeldspieler große Taten vollbringen und kündigt gegenüber sport1.de bereits an: „Ich will mich dieser neuen Herausforderung stellen.“ Eine wirklich völlig neue Herausforderung, die ihn nach acht Jahren beim FC Barcelona nun zu einem neuen Verein, in eine neue Liga und in ein neues Land bringen wird. Das Ziel des 172 großen Mittelfeldspielers ist es nun, dass er den nächsten Schritt zum Weltstar machen wird. Ehrlich räumt er auch ein, dass dieser Wechsel ihm absolut nicht leicht gefallen sei, wie er wie folgt begründet: „Ich habe mich dort immer sehr wohl gefühlt." Zugleich verspürt er auch eine enorme Vorfreude auf eine „neue Stadt, einen neuen großen Verein, der sehr professionell geführt wird und schon viele Erfolge gefeiert hat.“ Dies sind entscheidende Gründe gewesen, warum er sich auch gegen das lukrative Angebot von Manchester United entschieden hat.

Thiago als größtes Talent im spanischen Fußball?

Zusammen mit Isco ist Thiago derzeit wahrscheinlich das größte Talent im spanischen Fußball. Sehr viel zu verdanken hat definitiv seinem Trainer Pep Guardiola, der ihn aus der Barca-Jugend in das Profiteam hochgezogen hat. Es gilt als offenes Geheimnis, dass sein Ex-Trainer beim FC Barcelona dafür hauptverantwortlich gewesen ist. Lobend teilt er vor der versammelten Journaille mit: „Ich habe in meiner Laufbahn noch keinen annähernd vergleichbaren Trainer getroffen. Ich danke ihm für alles, was ich bisher erreicht habe.“

„Wir haben von Anfang an mit offenen Karten gespielt“

Thiago ist zweifelsfrei auch eines der größten Talente im europäischen Vereinsfußball derzeit. Fast schon exemplarisch dafür seine drei Treffer im U21-EM-Finale gegen Italien, womit er die Spanier zum Kontinentaltitel schießen konnte. Auf der Liste des FC Bayern stand Thiago schon seit längerem. Nach Guardiolas öffentlicher Forderung nach seinem Wunschspieler haben die Münchener nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge „intern einige Gespräche geführt und dann auch Kontakt zum FC Barcelona aufgenommen.“ Offenheit und Klarheit war eine ganz wichtige Tugend, wie er gegenüber sport1.de deutlich macht: „Wir haben von Anfang an mit offenen Karten gespielt. Sicherlich hätte Barcelona diesen Spieler gerne behalten. Von den bestehenden Möglichkeiten war ihnen der FC Bayern aber wohl noch die sympathischste.“

„Super Qualität mit vielen guten Spielern“

Regelrecht ins Schwärmen gerät Rummenigge, wenn er an den Bayern-Kader denkt. Er ist überzeugt davon, dass die bajuwarischen Kicker in sämtlichen Wettbewerben wieder sehr weit kommen können. Große Freude demonstrierte er auch über die „super Qualität und die vielen guten Spieler.“ Er fügt hinzu: „Das ist fantastisch." Zudem scheint er schwer angetan vom jüngsten Transfercoup zu sein, denn Thiago sei ein Spieler, „der unserer Mannschaft und unserem Klub gut zu Gesichte steht. Er wird die Optionen unserer Trainers nochmal erhöhen.“

Gibt es Liverpooler-Interesse an Shaqiri?

Schon jetzt scheint klar zu sein, dass es zu keinen weiteren Verkäufen kommen wird. Auch der begabte Mittelfeldspieler Xherdan Shaqiri soll seine Chance nutzen. In den Medien wurde vermutet, dass der englische Spitzenklub FC Liverpool reges Interesse an einer Verpflichtung äußert. Davon weiß Rummenigge aber nichts: „Es hat sich weder Liverpool bei uns gemeldet, noch hat sich der Spieler beschwert.“ Mit dem Schweizer Nationalspieler seien die Bayern „absolut zufrieden. Der Trainer hält sehr viel von ihm.“ Und er versichert: „Ich glaube nicht, dass wir noch einen Spieler abgeben werden."

„Wenige so starke Teams wie der FC Bayern“

Für den gebürtigen Lippstädter scheint auch absolut klar zu sein, dass eine Wiederholung wie im Jahr 2002 unter allen Umständen vermieden werden sollte: „So etwas wie 2001, als wir die Champions League gewonnen haben und dann ein titelloses Jahr folgte, wollen wir nicht noch einmal erleben.“ Ein ganz wesentlicher Erfolgsfaktor soll dabei der neue spanische Weltklassespieler sein, der gegenüber sport1.de von seiner Vielseitigkeit preis: „Da wo der Trainer mich spielen lasse möchte, werde ich spielen. Es gibt aktuell nur wenige Teams auf der Welt, die so stark sind wie der FC Bayern."

Vorheriger Artikel:
» BVB-Trainer Klopp: Mkhitaryan passt hier rein wie Arsch auf Eimer“

Nächster Artikel:
» Ryo Seungwoo auf dem Sprung zu Borussia Dortmund