Wolfsburg besiegt Gladbach mit 3:1 und sichert sich Europa League-Platz fünf - Hier sind die Reaktionen

Der VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach gingen mit dem gleichen Ziel in diese Partie. Beide Mannschaften wollten mit einem Sieg bei einem gleichzeitigen Ausrutscher vom Tabellenvierten Bayer 04 Leverkusen den begehrten Champions League-Qualifikationsplatz vier noch erreichen. Durch den 2:1-Arbeitssieg der Werkself verpassten die DFB-Pokalfinalisten des Jahres 1995 dieses Ziel und spielen in der nächsten Saison nun in der Europa League. In Führung gingen die Gastgeber vor 30 000 Zuschauer in der ausverkauften Volkswagen-Arena durch Kevin de Bruyne nach einer halben Stunde Spielzeit 64 Minuten waren gespielt als Kramer die Gladbacher zum 1:1-Ausgleich schießen konnte. Es gab auf beiden Seite weitere gute Torchancen, ehe Perisic mit einem Kopfballtreffer in der 68. und Knoche ebenfalls per Kopf in der 81. Minute die weiteren Treffer für die Niedersachsen erzielten, die damit den fünften Platz behaupten konnten. Hier sind die Stimmen aus beiden Lagern zu diesem hochinteressanten Vergleich.

Marc-Andre ter Stegen: „Es war ein komisches Gefühl, das letzte Mal für Borussia zu spielen. Darauf kann man sich nicht vorbereiten, aber gerade überwiegt bei mir eher das Gefühl der Niederlage. Es ist heute nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wolfsburg war sehr stark, hat einen riesen Aufwand betrieben und verdient gewonnen. Es war sehr schwer, Lösungen zu finden. Beim Ausgleich haben wir es einmal geschafft. Danach hatten wir ein wenig Aufwind, aber der wurde durch das 1:2 direkt im Keim erstickt. Wir haben insgesamt zu viele Torchancen zugelassen und wenn man drei Gegentore kassiert, ist es fast unmöglich, in Wolfsburg zu gewinnen.“
 
Max Kruse: „Wir haben 1:3 verloren und waren die unterlegene Mannschaft. Trotzdem fahren wir mit positiven Gefühlen nach Hause, weil wir die Saison auf Platz sechs beendet und uns für den Europapokal qualifiziert haben. Wenn man die Statistik sieht, war es für mich ein sehr gutes Jahr, dafür muss ich mich auch bei der Mannschaft bedanken. Natürlich war die Nicht-Nominierung für die Weltmeisterschaft ein Schlag für mich, aber die Entscheidung des Bundestrainers muss und werde ich akzeptieren. Ich werde mich jetzt in der Sommerpause ausruhen, um topfit in die neue Saison zu gehen. Ich will mich dann mit guten Leistungen anbieten, um dann irgendwann wieder ein Thema für die Nationalmannschaft zu werden.“

Tony Jantschke: „Wir sind schwer ins Spiel gekommen, haben trotzdem durch Christoph Kramer die erste Chance im Spiel. Mit einem Tor hätten wir Wolfsburg vor heimischem Publikum richtig unter Druck setzen können, aber so haben die Wolfsburger nach einem Konter die Führung geschossen. So läuft es manchmal eben im Fußball. Ich glaube, Olic stand knapp nicht im Abseits. In der zweiten Halbzeit war es ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Es war ein verdienter Sieg für Wolfsburg. Gerade fühle ich einen Mix aus Enttäuschung über die Niederlage, aber auch Freude über den sechsten Platz.“

Sportdirektor Max Eberl: „Wir hatten heute nach dem 1:1 kurzzeitig eine Chance, etwas mehr zu erreichen, aber dann fiel der zweite Gegentreffer einfach zu schnell. Trotzdem hat die Mannschaft alles versucht, der Wille war ihr bis zum Ende anzumerken. Jetzt sollen die Jungs die freie Zeit genießen und Urlaub machen. Am langen Ende stehen wir auf Platz sechs und stehen dort zurecht. Wir haben eine sehr gute Saison gespielt, ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Wir haben eine Mannschaft, die noch Fehler macht, aber auf dem richtigen Weg ist.“

Klaus Allofs (Geschäftsführer Wolfsburg): „Die Zuschauer haben ein tolles Spiel gesehen, es ging 90 Minuten rauf und runter. Die Fans - auch die Gladbacher - haben für eine sensationelle Atmosphäre gesorgt. Natürlich wäre es toll für uns gewesen, Platz vier und damit die Qualifikation für die Champions League zu erreichen, aber wir sind auch mit dem fünften Platz sehr zufrieden.“
 
Dieter Hecking: „Die Mannschaft hat von der ersten Minute an Vollgas gegeben, ein sehr hohes Tempo angeschlagen und den Ball super laufen lassen, so immer wieder Torgefahr erzielt. Ich finde, dass insbesondere unsere Innenverteidiger heute ein Riesenspiel gemacht haben. Robin und Naldo haben immer wieder nach vorne verteidigt und so Raffael und Kruse keine Räume gegeben. Natürlich sind wir brandgefährlich bei Standardsituationen, aber wir hatten auch aus dem Spiel heraus noch einige sehr gute Möglichkeiten, wo wir durchaus noch das eine oder andere Tor hätten erzielen können. Wir wollten einen attraktiven Saisonabschluss, den haben wir hinbekommen. Ich bin heute sehr stolz auf die Mannschaft, sie hat eine hervorragende Saison gespielt und eine tolle Entwicklung gemacht. Wir genießen jetzt den Moment, auch wenn es mit dem vierten Platz nicht mehr ganz geklappt hat. Den fünften Platz nehmen wir gerne mit – der Weg ist der richtige, und von dem sollten wir uns jetzt nicht abbringen lassen.“

Lucien Favre: „Ich gratuliere meinem Kollegen, der Sieg war verdient. Wir haben probiert, zu spielen, aber das war in der ersten Halbzeit sehr schwer. Das Tempo von Wolfsburg war sehr hoch, das konnten wir trotz zweier großer Möglichkeiten durch Kramer und Kruse nicht mitgehen. In der zweiten Halbzeit waren wir besser und machen auch das 1:1. Dass der Gegner bei Standardsituationen brandgefährlich ist, wussten wir, und genauso kam es. Wir haben gut gespielt in der zweiten Halbzeit, aber auch gegen eine sehr gute Mannschaft gespielt, die eine große Durchschlagskraft im Spiel nach vorne entwickelt und auch nach Kontern sehr stark ist.“

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