WM 2014-Finale Deutschland vs. Argentinien: Schweinsteiger glaubt an den WM-Titel, hat aber Respekt vor Argentinien


Für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gibt es am heutigen Abend ab 21.00 Uhr im Maracana-Stadion zu Rio de Janeiro das wichtigste Spiel seit zwölf Jahren. Im WM-Finale wartet kein Geringerer als Argentinien. Es wird ein harter Kampf um den WM-Pokal werden. Deutschland hat zuletzt einen deutlichen 7:1-Sieg im Halbfinale gegen Gastgeber Brasilien erreichen können. Die Argentinier haben sich mit einem Sieg im Elfmeterschießen über die Niederlande für das Finale qualifizieren können.

WM 2014-Finale Deutschland vs. Argentinien: Schweinsteiger glaubt an den WM-Titel, hat aber Respekt vor Argentinien
Schweinsteiger versteht das Reservistendasein gegen Portugal

Deutschland ist nicht nur deshalb klarer Favorit. Insgesamt ist das Spiel aktiver und flüssiger. Zudem wissen die Spieler auch technisch absolut zu überzeugen. Die südamerikanischen Kontrahenten hingegen sind taktisch clever und verschieben geschickt. Zudem haben sie ein defensives Bollwerk und eine echte Offensivwucht, die jedoch bei diesem Turnier nur dosiert zum Einsatz gekommen ist. Ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor, um die „Albiceleste“ tatsächlich zum zweiten Mal in einem WM-Endspiel nach 1990 zu bezwingen, wird Bastian Schweinsteiger sein, der zusammen mit Sami Khedira die zentrale Mittelfeldposition im DFB-Team besetzt. Zunächst hat er im ersten Gruppenspiel beim 4:0 gegen Portugal mit der unliebsamen Reservistenrolle Vorlieb nehmen müssen. Er sieht dies durchaus positiv, wie er auf der Pressekonferenz klar zum Ausdruck bringen konnte: „Joachim Löw hat zu 100 Prozent die richtige Wahl getroffen, so wie er es angegangen ist. Für mich war es perfekt, weil ich einfach noch ein bisschen Zeit hatte, mich komplett zu 100 Prozent vorzubereiten."

Erfahrung spricht für das deutsche Team

Nun kann der knapp 30-Jährige bei seiner womöglich vorletzten Weltmeisterschaft dafür sorgen, dass er den Karrierehöhepunkt als Weltmeister erleben kann. Der ewige Bayern München-Spieler strahlt eine gehörige Portion Selbstvertrauen aus vor seinem ersten WM-Endspiel. Er bringt klar zum Ausdruck: „Die Vorfreude ist einfach sehr, sehr groß.“ Zudem kann er dafür auch eine plausible Begründung liefern: „Wir haben einige Spieler im Team, die schon bei der WM 2006 und der WM 2010 dabei waren. Viele Spieler haben viele Erfahrungen gesammelt, nicht nur hier bei der Nationalmannschaft. Wir haben viele Spieler, die bei ihren Vereinen international auf hohem Niveau spielen. Auch wenn wir mit Miro Klose nur einen Spieler im Kader haben, der schon mal ein WM-Finale gespielt hat." Zugleich fordert er die völlige Konzentration auf die heutige Partie: „Das Einzige, an das wir denken dürfen, ist der Job, den wir im Finale zu erledigen haben. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was uns stark macht. Und wir müssen versuchen, alles auszublenden, was drumherum passiert. Der Kopf muss einfach nur bei diesem Spiel sein.“

„Es wird nicht mit Sicherheit nicht einfach für uns“

Der Gegner ist die „bekannte, harte Nuss“, die sich auf den Punkt konzentrieren kann. Das Potential der „Gauchos“ ist wirklich gewaltig. Nicht nur Superstar Lionel Messi, sondern auch Angel di Maria, falls er sich von seiner Muskelverletzung erholen sollte, könnten die nicht immer sattelfeste deutsche Abwehr bezwingen. Viele Experten sehen das deutsche Team als den klaren Favoriten. Nicht jedoch die Deutschen selbst, die auch den Gegner loben. Schweinsteiger tut dies exemplarisch, wenn er sagt: „Argentinien hat eine sehr, sehr, sehr gute Mannschaft, die es verdient hat, im Finale zu stehen. Sie haben Weltklasse-Spieler in ihren Reihen, mit Messi, mit di María, mit Agüero. Auch mit Mascherano, der die Mannschaft anführt." Sein Fazit ist deshalb auch nur allzu verständlich, wenn er sagt: „Es wird mit Sicherheit nicht einfach für uns." Das Potential ist jedoch rational gesehen bei Deutschland stärker. Davon scheint auch der Vize-Kapitän vollauf überzeugt zu sein: „Wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, mit der nötigen Cleverness, dann werden wir auch so eine Weltklasse-Mannschaft schlagen. Ich habe ein gutes Gefühl."

„Wir haben Löw ein Stück weit die Augen geöffnet“

Bundestrainer Joachim Löw kann mit einem Weltmeistertitel im heutigen Endspiel gegen Argentinien seinen größten Erfolg als Trainer feiern. Im Jahr 1995 vor knapp zwei Jahrzehnten begann für den mittlerweile 54-Jährigen seine Trainerkarriere beim Bundesligisten VfB Stuttgart als Co-Trainer unter dem Schweizer Rolf Fringer. Beim FC Schaffhausen in der Schweiz konnten sich die beiden kennenlernen. Fringer kann dazu nun berichten: „Wir haben ihm dort ein Stück weit die Augen geöffnet. Er kam aus Deutschland, war geprägt vom Fußball dort. Manndecker, Spielmacher. Wenn die Mannschaft verloren hat, lag es immer am Spielmacher. Wir in der Schweiz hatten schon über den Tellerrand hinaus geschaut.“

„Ich habe damals schon gespürt, dass er alles mitbringt, um selbst Trainer zu werden“

Löw hat also durch den 57-jährigen Eidgenossen einige Inhalte im Taktikbereich kennen lernen können. So kann Fringer nun dazu folgendes berichten: „Er war sehr lernwillig, ihn hat alles interessiert. Wir haben auch viel diskutiert. Ich habe damals schon gespürt, dass er alles mitbringt, um selbst Trainer zu werden.“

„Die Chance für Deutschland war noch nie so groß“

Fringer hat Löw auch zu seinem Spielführer ernennen können, wie er sich nun gegenüber der „Bild-Zeitung“ erinnern konnte: „Er war mein verlängerter Arm auf dem Platz. Keiner, der das große Wort geführt hat. Jogi war eher zurückhaltend, sachlich und nüchtern. Aber er hatte eine Top-Einstellung, war damit ein Vorbild für andere.“ Nach seinem Gastspiel beim VfB Stuttgart, wo er Fringer beerbte und 1997 den DFB-Pokal nach einem 2:0 über den FC Energie Cottbus holen konnte, wechselte er nach Stationen in Karlsruhe, der Türkei und Österreich im Sommer 2004 als Assistent von Jürgen Klinsmann zur deutschen Nationalmannschaft. Fringer hat diesen Schritt absolut verstehen können: „Er hatte schon unter Klinsmann großen Einfluss, sich große Glaubwürdigkeit in der Mannschaft erarbeitet. Ich war mir damals sicher, dass er es packt.“ Fringer macht jedoch deutlich, dass er am Finaleinzug des deutschen Teams keinerlei Anteil besitzt: „Auf keinen Fall! Wir haben ihm lediglich damals gezeigt, was im Fußball taktisch alles möglich ist.“ Der 57-Jährige glaubt an einen deutschen Sieg, auch wenn er weiß, dass diese Aufgabe enorm schwierig wird: „Die Chance für Deutschland war noch nie so groß. Auch wenn es vom Spiel her eher wie die Partie gegen Algerien wird.“

Quelle: dfb.de, "bild.de"
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: WM 2014, Deutschland, Argentinien, Bastian Schweinsteiger., Joachim Löw, Rolf Fringer
Datum: 13.07.2014 19:25 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-wm-2014-finale-deutschland-vs--argentinien--schweinsteiger-glaubt-an-den-wm-titel--hat-aber-respekt-vor-argentinien-14008.html


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