WM 2014: Nachrücker Mustafi beschreibt Gefühle nach der Nachnominierung
Hätte man Shkodran Mustafi vor einem Monat gesagt, dass er mit zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Brasilien mitfliegen wird, hätte er es wahrscheinlich selbst nicht glauben können. Nun hat der 22-jährige Abwehrspieler vom italienischen Erstligisten den kurzfristig verletzten Marco Reus ersetzt. Im Gespräch mit „DFB.de“ spricht Mustafi über seine enorme Entwicklung und zeigt sich einfach nur zufrieden, dass er beim anstehenden Weltturnier dabei sein wird.
Viel Hektik in den ersten Tagen
Seit dem gestrigen Pfingstsonntag befindet sich das DFB-Team also im Teamcamp in Brasilien. Es ging in den letzten Tagen vieles wirklich ziemlich schnell für den Deutsch-Albaner. Auf die Frage, ob er den Ort nach seinem Aufwachen sofort erkannt hat, konnte er folgende Antwort geben: „Ja, das schon. Aber gestern, als wir mit der Mannschaft im Campo Bahia angekommen sind, da wusste ich nicht immer, wo ich mich befinde. Dafür ging alles zu schnell, ich musste mich erst einmal sammeln.“
Der erste Schock nach der Nichtnominierung
Am 13. Mai gab er sein Länderspieldebüt für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Freundschaftsspiel gegen Polen. Auch im Trainingslager in Südtirol war er mit dabei. Nach der Partie gegen Kamerun schließlich wurde er mit der negativen Nachricht von Bundestrainer Löw konfrontiert, was ihn natürlich enttäuscht hat, was er offen gegenüber „DFB.de“ zum Ausdruck bringen konnte: „Ja, ich habe die Mitteilung bekommen, dass ich bei der WM nicht dabei sein werde. Natürlich ist das zunächst sehr enttäuschend. Man ist kurz davor, man hofft, und dann hat man es doch nicht geschafft. Es ist ja klar, dass man das erstmal wegstecken muss.“
Gedanken über eigene Entwicklung gemacht
Charakterlich ist der Italien-Legionär sehr gefestigt und auch in seinem familiären Umfeld hat er diesen Schock bestens verarbeiten können. Er hat sich die Zeit nach der Nichtnominierung aber nehmen können, um sich über die beeindruckende Entwicklung zuletzt Gedanken zu machen und ist zu folgendem Schluss gekommen: „Ich hatte ein paar Tage zu Hause. Dort habe ich mir die Zeit genommen, mich mal hinzusetzen und einzuordnen, was mit mir alles passiert ist. Ich wollte meine Saison nicht von dieser einen Entscheidung abhängig machen. Und ich habe mehr erreicht, als ich erreichen wollte. Ich wollte Stammspieler bei Sampdoria Genua werden – das habe ich geschafft. Und jetzt bin ich deutscher Nationalspieler und habe das Trainingslager in Südtirol mitmachen dürfen. Damit kann ich mehr als zufrieden sein. Ich bin erst 22 Jahre alt, ich habe noch viel vor. Diese Perspektive hat mir geholfen, besser mit der Entscheidung des Bundestrainers umzugehen.“
Mitleid mit verletztem Marco Reus
Erst am Samstagvormittag hat der gebürtige Hesse nach der schweren Verletzung von Reus die verspätete Nachricht erhalten, dass er doch noch verspätet zur Fußball-Weltmeisterschaft mitfahren konnte, da der deutsche Hoffnungsträger nach seinem Anriss des Syndesmosebandes ausgefallen ist. Er kann sich noch an diese Szene erinnern, die er im Fernsehen verfolgt hat: „Als ich die Szene gesehen habe, hat er mir extrem leid getan. Es ist wohl nur schwer nachzuvollziehen, wie er sich gefühlt haben muss. Ich wünsche ihm alles Gute und dass er schnell wieder auf die Beine kommt.“ Zudem wird er noch aus dem Lager Kontakt zum verletzten Kicker aufnehmen: „Aber ich werde mir von Mario Götze die Nummer geben lassen und dies von hier aus noch machen.“
„Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich angerufen werde“
Gerechnet hat Mustafi letztlich nicht mehr damit, dass er doch noch zur WM fahren wird. Aus diesem Grund hat er das Gespräch mit Bundestrainer Joachim Löw auch nicht wirklich bewusst wahrgenommen: „Wie gesagt: Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich angerufen werde. Aber als das Telefon dann klingelte, konnte ich mir schon denken, warum der Bundestrainer anruft. Wobei es wirklich schwer war, dies alles zu realisieren. Irgendwie ist alles verschwommen, wie in einem Traum. Es ist für mich eine große Bestätigung. Ich bin der nächste, der reingerutscht ist. Für mich ist das ein riesiger Vertrauensbeweis.“
Eltern helfen ihm nach spontaner Nominierung
Am gleichen Abend ist Mustafi schließlich doch noch zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Brasilien geflogen. Logistisch gab es dabei jedoch keinerlei Probleme, da er auf familiäre Unterstützung bauen konnte: „Gar nicht, ich war bei meinen Eltern in Bebra, das ist nicht weit von Frankfurt und damit auch nicht weit von Mainz entfernt. Meine Eltern haben mir geholfen, meine Sachen zu packen, so viel müssen wir ja auch nicht mitnehmen, vieles wird vom DFB schließlich gestellt. Mein Vater hat mich dann ins Teamhotel nach Mainz gefahren. Ja, und dann war ich auch schon zurück im Kreis des Teams.“
„Wir fühlen uns hier sehr willkommen“
Über seine ersten Eindrücke vom deutschen Teamlager berichtet er fast schon begeistert. Allerdings hat er vom DFB auch fast nichts anderes erwartet: „Hier ist alles super. Der DFB hat dafür gesorgt, dass wir optimale Bedingungen haben. Ich finde absolut nichts, was ich aussetzen könnte. Der Empfang durch die Brasilianer war grandios. Die Leute sind einfach verrückt nach Fußball, die Brasilianer lassen uns spüren, wie sehr sie sich freuen, dass wir hier sind. Wir fühlen uns hier sehr willkommen, alles ist gut.“
„Mein ist 100 Prozent zu geben und der Mannschaft so viel wie möglich zu helfen“
Sportlich will er in den folgenden Trainingseinheiten nun beste Eigenwerbung betreiben und es dem Bundestrainer so schwer wie möglich machen auf ihn zu verzichten. Er könnte der erste Vertreter sein, wenn ein Innenverteidiger ausfällt: „Ich hatte noch keine Zeit, mich damit auseinanderzusetzen und konkrete Ziele zu definieren. Mein Ziel, wenn ich Fußball spiele, ist aber immer dasselbe: 100 Prozent zu geben und der Mannschaft so viel wie möglich zu helfen.“
Seit dem gestrigen Pfingstsonntag befindet sich das DFB-Team also im Teamcamp in Brasilien. Es ging in den letzten Tagen vieles wirklich ziemlich schnell für den Deutsch-Albaner. Auf die Frage, ob er den Ort nach seinem Aufwachen sofort erkannt hat, konnte er folgende Antwort geben: „Ja, das schon. Aber gestern, als wir mit der Mannschaft im Campo Bahia angekommen sind, da wusste ich nicht immer, wo ich mich befinde. Dafür ging alles zu schnell, ich musste mich erst einmal sammeln.“
Der erste Schock nach der Nichtnominierung
Am 13. Mai gab er sein Länderspieldebüt für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Freundschaftsspiel gegen Polen. Auch im Trainingslager in Südtirol war er mit dabei. Nach der Partie gegen Kamerun schließlich wurde er mit der negativen Nachricht von Bundestrainer Löw konfrontiert, was ihn natürlich enttäuscht hat, was er offen gegenüber „DFB.de“ zum Ausdruck bringen konnte: „Ja, ich habe die Mitteilung bekommen, dass ich bei der WM nicht dabei sein werde. Natürlich ist das zunächst sehr enttäuschend. Man ist kurz davor, man hofft, und dann hat man es doch nicht geschafft. Es ist ja klar, dass man das erstmal wegstecken muss.“
Gedanken über eigene Entwicklung gemacht
Charakterlich ist der Italien-Legionär sehr gefestigt und auch in seinem familiären Umfeld hat er diesen Schock bestens verarbeiten können. Er hat sich die Zeit nach der Nichtnominierung aber nehmen können, um sich über die beeindruckende Entwicklung zuletzt Gedanken zu machen und ist zu folgendem Schluss gekommen: „Ich hatte ein paar Tage zu Hause. Dort habe ich mir die Zeit genommen, mich mal hinzusetzen und einzuordnen, was mit mir alles passiert ist. Ich wollte meine Saison nicht von dieser einen Entscheidung abhängig machen. Und ich habe mehr erreicht, als ich erreichen wollte. Ich wollte Stammspieler bei Sampdoria Genua werden – das habe ich geschafft. Und jetzt bin ich deutscher Nationalspieler und habe das Trainingslager in Südtirol mitmachen dürfen. Damit kann ich mehr als zufrieden sein. Ich bin erst 22 Jahre alt, ich habe noch viel vor. Diese Perspektive hat mir geholfen, besser mit der Entscheidung des Bundestrainers umzugehen.“
Mitleid mit verletztem Marco Reus
Erst am Samstagvormittag hat der gebürtige Hesse nach der schweren Verletzung von Reus die verspätete Nachricht erhalten, dass er doch noch verspätet zur Fußball-Weltmeisterschaft mitfahren konnte, da der deutsche Hoffnungsträger nach seinem Anriss des Syndesmosebandes ausgefallen ist. Er kann sich noch an diese Szene erinnern, die er im Fernsehen verfolgt hat: „Als ich die Szene gesehen habe, hat er mir extrem leid getan. Es ist wohl nur schwer nachzuvollziehen, wie er sich gefühlt haben muss. Ich wünsche ihm alles Gute und dass er schnell wieder auf die Beine kommt.“ Zudem wird er noch aus dem Lager Kontakt zum verletzten Kicker aufnehmen: „Aber ich werde mir von Mario Götze die Nummer geben lassen und dies von hier aus noch machen.“
„Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich angerufen werde“
Gerechnet hat Mustafi letztlich nicht mehr damit, dass er doch noch zur WM fahren wird. Aus diesem Grund hat er das Gespräch mit Bundestrainer Joachim Löw auch nicht wirklich bewusst wahrgenommen: „Wie gesagt: Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich angerufen werde. Aber als das Telefon dann klingelte, konnte ich mir schon denken, warum der Bundestrainer anruft. Wobei es wirklich schwer war, dies alles zu realisieren. Irgendwie ist alles verschwommen, wie in einem Traum. Es ist für mich eine große Bestätigung. Ich bin der nächste, der reingerutscht ist. Für mich ist das ein riesiger Vertrauensbeweis.“
Eltern helfen ihm nach spontaner Nominierung
Am gleichen Abend ist Mustafi schließlich doch noch zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Brasilien geflogen. Logistisch gab es dabei jedoch keinerlei Probleme, da er auf familiäre Unterstützung bauen konnte: „Gar nicht, ich war bei meinen Eltern in Bebra, das ist nicht weit von Frankfurt und damit auch nicht weit von Mainz entfernt. Meine Eltern haben mir geholfen, meine Sachen zu packen, so viel müssen wir ja auch nicht mitnehmen, vieles wird vom DFB schließlich gestellt. Mein Vater hat mich dann ins Teamhotel nach Mainz gefahren. Ja, und dann war ich auch schon zurück im Kreis des Teams.“
„Wir fühlen uns hier sehr willkommen“
Über seine ersten Eindrücke vom deutschen Teamlager berichtet er fast schon begeistert. Allerdings hat er vom DFB auch fast nichts anderes erwartet: „Hier ist alles super. Der DFB hat dafür gesorgt, dass wir optimale Bedingungen haben. Ich finde absolut nichts, was ich aussetzen könnte. Der Empfang durch die Brasilianer war grandios. Die Leute sind einfach verrückt nach Fußball, die Brasilianer lassen uns spüren, wie sehr sie sich freuen, dass wir hier sind. Wir fühlen uns hier sehr willkommen, alles ist gut.“
„Mein ist 100 Prozent zu geben und der Mannschaft so viel wie möglich zu helfen“
Sportlich will er in den folgenden Trainingseinheiten nun beste Eigenwerbung betreiben und es dem Bundestrainer so schwer wie möglich machen auf ihn zu verzichten. Er könnte der erste Vertreter sein, wenn ein Innenverteidiger ausfällt: „Ich hatte noch keine Zeit, mich damit auseinanderzusetzen und konkrete Ziele zu definieren. Mein Ziel, wenn ich Fußball spiele, ist aber immer dasselbe: 100 Prozent zu geben und der Mannschaft so viel wie möglich zu helfen.“
Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Deutschland, Shkodran Mustafi, DFB, Joachim Löw, Marco Reus, Sampdoria Genua
Datum: 09.06.2014 21:52 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-wm-2014--nachruecker-mustafi-beschreibt-gefuehle-nach-der-nachnominierung-13301.html
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Deutschland, Shkodran Mustafi, DFB, Joachim Löw, Marco Reus, Sampdoria Genua
Datum: 09.06.2014 21:52 Uhr
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