WM 2014: Große Vorfreude bei Podolski und Höwedes


Der Countdown bis zum ersten WM-Gruppenspiel gegen Portugal läuft für Deutschland. Am morgigen Abend um 18.00 Uhr wird es soweit sein, dass in Salvador da Bahia das Gruppenspiel gegen den stärksten Gruppengegner steigen wird. Mit einem Auftaktsieg möchten die Schützlinge von Bundestrainer Joachim Löw die Basis für den Einzug ins Achtelfinale legen. In einer ausgesprochen starken Gegner warten noch Ghana und die USA auf das DFB-Team. Schwächen darf man sich keineswegs erlauben. Dies ist auch Offensivspieler Lukas Podolski und Defensivspezialist Benedikt Höwedes so bewusst, die sich auf der gestrigen Pressekonferenz zu dieser wegweisenden Partie geäußert haben.

WM 2014: Große Vorfreude bei Podolski und Höwedes
„Mein Ziel ist es, alles zu geben“

Beim FC Arsenal hat er auch verletzungsbedingt nur eine maximal durchwachsene Spielzeit erleben können. Auch im Nationalteam hat er erst in den letzten beiden Testspiel gegen Kamerun und Armenien eine Leistungssteigerung demonstrieren können. Nach der unglücklichen und fast schon tragischen Verletzung vom vielleicht besten Offensivspieler Marco Reus, sind die Perspektiven des mittlerweile 29-jährigen, gebürtigen Polen sichtlich gestiegen. Über seine Perspektive kann er nun folgendes berichten: „Ich bereite mich so vor, dass ich spiele. Und wenn ich nicht spiele, dann bin ich zu 100 Prozent in "Alarmbereitschaft". Ich habe mich nicht nur in die bisherigen Partien, sondern auch im Training gut gefühlt. Mein Ziel ist es, alles zu geben. Über die Aufstellung entscheidet am Ende der Bundestrainer.“

„Bei den letzten Turnieren war ich nicht so zufrieden mit mir“

Podolski befindet sich im besten Fußballer-Alter und geht mittlerweile schon in sein sechstes Turnier. Bis auf die EM 2012 in seinem Heimatland Polen hat er stets seine volle Leistungsstärke zeigen können. Er macht nun überhaupt kein Geheimnis daraus, dass er im Hier und Jetzt lebt und er sich über die Vergangenheit keine Gedanken machen möchte, wenn er sagt: „Die WM hat noch nicht begonnen. Noch ist nicht klar, wie gut ich bei diesem Turnier sein werde. Bei den letzten Turnieren war ich nicht so zufrieden mit mir. Aber das ist Vergangenheit, ich schaue nach vorne. Wir haben ein großes Ziel.“

„Wenn wir unsere Leistung bringen, werden wir als Sieger vom Platz gehen“

Der alles überragende Einzelspieler im Team des Gegners ist Cristiano Ronaldo, der völlig zu Recht zum Weltfußballer des Jahres gewählt worden ist. Wahrscheinlich gibt es aktuell keinen kompletteren Fußballer als den Portugiesen, der ein Spiel alleine entscheiden kann. Podolski weiß, dass die letzten drei Turnierduelle bei den Europameisterschaften 2008 und 2012 sowie der WM 2006 gegen die Iberer jeweils gewonnen werden konnten. Für die Vereinslegende des 1. FC Köln ist schnell ersichtlich, dass der Fokus nicht zu sehr auf Ronaldo gelegt werden sollte, wie er wie folgt begründen kann: „Wir bereiten uns auf Portugal vor und nicht auf einen Spieler. Cristiano Ronaldo ist natürlich ein Ausnahmespieler und brandgefährlich. Aber wir haben auch Spieler mit großer Qualität. Wenn wir unsere Leistung bringen, dann werden wir als Sieger vom Platz gehen.“

Podolski will Kräfte dosieren

Die Temperaturen werden sich gewiss noch als ein weiteres Problem darstellen. Podolski schenkt auch dieser Thematik keiner allzu großen Bedeutung, da er absolut davon überzeugt ist, dass ein Profi solche klimatischen Verhältnisse überstehen muss: „Wir bereiten uns vor wie auf jedes Länderspiel. Es herrschen hier aber andere Bedingungen, nicht nur am Montag, sondern vor allem in den weiteren Gruppenspielen. Aber ob es 50, 55 oder 70 Grad sind, darf keine Rolle spielen. Wenn ich auf den Platz gehe, will ich das Spiel gewinnen. Alles andere ist egal. Klar ist aber, dass wir die Kräfte dosieren müssen, bei dem Wetter kann man nicht 90 Minuten hoch und runter laufen.“

„Wir wollen zeigen, dass wir von Beginn an da sind“

Direkt am zweiten Turniertag gab es mit der herben und überraschenden 1:5-Niederlage von Spanien gegen die Niederlande eine gute Warnung für Deutschland. Lukas Podolski zeigt sich hochkonzentriert vor dem Match gegen die Portugiesen, die auf dem Weltranglistenplatz drei stehen: „Wir konzentrieren uns auf unsere Gruppe, das wird kein Selbstläufer. Portugal ist wie die anderen ein harter Gegner. Wir wollen aber mit einem guten Ergebnis auf uns aufmerksam machen und zeigen, dass wir von Beginn an da sind.“

„Merkel-Besuch ist eine Motivation und etwas Besonderes“

Eine ganz besondere Motivation kann es für das DFB-Team sicherlich geben, dass in diesem eminent wichtigen Spiel Bundeskanzlerin Angela Merken nach Brasilien kommen wird. Ein klares Zeichen der großen Wertschätzung, was Podolski absolut gutheißen kann, wie er „DFB.de“ verraten hat: „Es ist eine Motivation und etwas Besonderes. Wenn sie das Spiel verfolgt, wird sie vielleicht auch wieder in die Kabine kommen.“

„Auch Schiedsrichter sind nur Menschen, die eben Fehler machen“

In den ersten Tagen sind die zahlreichen, krassen Fehlentscheidungen sehr auffällig gewesen. So wurde maßgeblich dadurch in Spielverläufe eingegriffen. Podolski versucht die Unparteiischen ein wenig in Schutz zu nehmen: „Das interessiert mich wenig. Die Schiedsrichter sind auch nur Menschen, die eben Fehler machen. Das passiert einfach. Natürlich kocht sowas bei der WM hoch, es ist das größte Turnier.“

„Wir sind hier, um den nächsten Titel zu holen“

In jeder Trainingseinheit spürt der geneigte Beobachter allzu schnell, dass bei Podolski das Selbstvertrauen enorm ausgereift ist. So hat er seinem Verein, dem FC Arsenal London, den FA-Cup holen können, was er nun wie folgt bewerten kann: „Der Titelgewinn ist natürlich etwas Besonderes. Aber das interessiert hier keinen mehr. Auch die Partien gegen Kamerun und Armenien sind weit weg, es zählt jetzt nur Portugal. Wir sind hier, um den nächsten Titel zu holen. Das ist unser großes Ziel.“

„Wir sind bereit, Gas zu geben“

Auf der linken defensiven Außenbahn wird höchstwahrscheinlich der Schalker Benedikt Höwedes agieren, der als ein Stück weit erfahrener als Konkurrent Erik Durm gilt. Für Höwedes ist es die erste Weltmeisterschaft. Er macht deutlich, dass die Vorfreude bei ihm gewaltig ist: „Die Vorfreude ist bei allen Spielern sehr groß, besonders natürlich auf das Spiel am Montag. Wir haben eine lange Vorbereitung gehabt. Wir haben hervorragend gearbeitet und sind top aus trainiert. Man muss sich hier die Kräfte einteilen, da es in den Mittagsstunden vermutlich brüllend heiß wird. Aber wir sind jetzt eine Woche hier und haben uns an die Bedingungen gewöhnt. Wir sind bereit, Gas zu geben.“

„Meine Qualitäten liegen natürlich in der Defensive“

Ursprünglich ist Höwedes Innenverteidiger. Er weiß, was im Spiel gegen die offensivstarken Portugiesen nun notwendig sein wird: „Eine große Umschulung gab es nicht. Ich habe diese Position bereits in der Vergangenheit bei der Nationalmannschaft gespielt. Ich bin flexibel einsetzbar, der Bundestrainer weiß das zu schätzen. Meine Qualitäten liegen natürlich in der Defensive. Das ist gegen Portugal auch wichtig.“

„Ich muss mich durch gute Leistungen zeigen“

Noch ist nicht vollends geklärt, ob er sich tatsächlich den linken Außenverteidigerplatz gesichert hat. Es deutet vieles darauf hinaus. Zu einem möglichen Stammplatz kann er gegenüber „DFB.de“ folgendes berichten: „Ich habe lange darauf hingearbeitet, nach der langen Verletzung wieder rechtzeitig fit zu sein. Ich habe es geschafft, auf den Punkt bereit zu sein und dem Bundestrainer gezeigt, dass ich es schaffe, unter extremen Bedingungen gute Partie abzuliefern. Ob das für die Startelf reicht, bleibt abzuwarten. Ich muss mich im Training aufdrängen und mich durch gute Leistungen zeigen.“

Höwedes glaubt nicht an Umstellungsprobleme im Defensivverbund

Die defensive Viererkette wird völlig neu zusammengestellt sein. Höwedes glaubt jedoch, dass es keine zu gewaltigen Abstimmungsprobleme trotz der wenigen Spielpraxis geben wird: „Ganz ungewohnt sind die Positionen für Jerome Boateng und mich nicht, wir haben das beide schon gespielt. In dieser Kombination haben wir erstmals gegen Armenien zusammen agiert, das braucht es schon noch ein wenig Eingewöhnungszeit. Aber wir gehen mit einem positiven Gefühl in den Montag.“

„Ich mache mir keine Sorgen über Özil“

Zurzeit gibt es wirklich ein echtes Sorgenkind im deutschen Team. Es geht um Mesut Özil, der sein großartiges Leistungspotential zuletzt nicht auf dem Spielfeld zeigen konnte und nun sogar um seinen Platz in der Startformation fürchten muss. Höwedes glaubt an seinen ehemaligen Schalker-Vereinskameraden: „Mesut ist ein gestandener Spieler, der sich bisher immer mit tollen Leistungen für die Mannschaft eingebracht hat. Ich mache mir gar keine Sorgen über ihn, er ist ein fantastischer Spieler.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: WM 2014, Deutschland, Portugal, Lukas Podolski, Benedikt Höwedes, Cristiano Ronaldo
Datum: 15.06.2014 14:12 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-wm-2014--grosse-vorfreude-bei-podolski-und-hoewedes-13429.html


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