WM 2014: Co-Trainer Flick hat großen Respekt vor Ghana


Dieser 4:0-Auftaktsieg von Deutschland bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gegen Portugal hat eine echte Euphoriewelle rund um das DFB-Team auslösen können. Am heutigen Abend kommt es schließlich zum zweiten Gruppenspiel gegen Ghana, wo bereits der Weg Richtung Achtelfinale bereitet werden kann. Im Interview mit „www.dfb.de“ hat sich diesmal Co-Trainer Hansi Flick ausführlich zu Wort gemeldet und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass der Respekt vor dem afrikanischen Team wirklich gewaltig ist.

WM 2014: Co-Trainer Flick hat großen Respekt vor Ghana
„Wir wollen gegen Ghana weitermachen, wo wir gegen Portugal aufgehört haben“

Von einigen so genannten Experten ist das DFB-Team zu einem absoluten Turnierfavoriten nach dieser beeindruckenden Vorstellung gegen Portugal ernannt worden. Vorsicht ist ein ganz wichtiger Ratgeber, denn nicht zuletzt Flick weiß aus Erfahrungen, dass bei den Weltturnieren seit 20 Jahren das zweite Match immer besonders schwierig gewesen ist. Meist gab es nur Unentschieden, aber auch eine 0:1-Niederlage gegen Serbien vor vier Jahren und ein sehr glücklicher Last-Minute-Sieg gegen Polen bei der Heim-WM 2006 waren dabei. Nun also Ghana, die nach ihrer Auftaktniederlage gegen die USA unter allen Umständen gewinnen müssen. Flick äußert sich äußerst positiv über das derzeitige Stimmungsbild der deutschen Nationalmannschaft: „Sehr gut, die Stimmung ist gut, die Spieler sind locker und dennoch voll fokussiert. Sie freuen sich auf Spiel Nummer zwei. Wir wollen gegen Ghana da weitermachen, wo wir gegen Portugal aufgehört haben. Mein Eindruck ist, dass alle Spieler wissen, dass wir nicht nachlassen dürfen. Mit dem Spiel gegen Portugal ist uns ein guter Auftakt gelungen - mehr nicht. Der Sieg war nicht viel wert, wenn wir uns gegen Ghana eine Schwäche erlauben.“

„Auf diesem Niveau entscheiden Kleinigkeiten“

Auch bei diesem Turnier hat es etwa mit Italien oder auch die letztlich doch siegreichen Niederländern Mannschaften gegeben, die sich im zweiten Spiel sehr schwer taten. Dieses Phänomen, dass im zweiten Match viel vergessen wird, kann der langjährige Fußballtrainer wie folgt erklären: „Mit Spannung hat das nicht viel zu tun. Wir sind hier bei einer Weltmeisterschaft, das dürfen wir nicht vergessen. Es treffen sich die besten Fußballmannschaften der Welt, das Niveau ist sehr hoch und ausgeglichen. Da hat es nicht viel zu bedeuten, wenn eine Mannschaft ein Spiel überzeugend gewinnt. Auf diesem Niveau entscheiden Kleinigkeiten, vor allem muss man die Bedingungen so annehmen, wie sie sind. Es wird heute sehr warm werden in Fortaleza, das muss man akzeptieren und in der Lage sein, auch unter diesen Verhältnissen konzentriert und mit Leidenschaft seine Aufgaben zu erledigen. Wichtig ist, dass man sich trotz der Bedingungen nicht von seiner Spielidee abbringen lässt. Einigen Teams ist das im zweiten Spiel nicht mehr gelungen, das erklärt die Spielverläufe und die Ergebnisse.“

„Für europäische Teams wird es in Südamerika besonders schwer“

Mit Spanien und England sind bereits zwei europäische Fußball-Schwergewichte ausgeschieden. Auch Italien und Portugal stehen nun mit dem Rücken zur Wand. Einzig die Franzosen haben bisher mit sechs Punkten aus zwei Partien aus Sicht des alten Kontinents eine sehr formidable Bilanz vorzuweisen. Bei der WM 2006 in Deutschland standen ausschließlich europäische Teams im Halbfinale. Auf die Frage, ob die europäische Vormachtstellung im Fußball möglicherweise bröckeln könnte, weiß Flick zu antworten: „Es ist immer schwierig, auf einem anderen Kontinent ein Turnier zu gewinnen. Und jetzt bewahrheitet sich, was wir vorher gesagt haben: Für europäische Teams wird es in Südamerika besonders schwer. Die Südamerikaner sind die klimatischen Verhältnisse mehr gewohnt, sie sind mit den Bedingungen aufgewachsen, an die sich die Europäer hier erst gewöhnen müssen. Dieser kleine Bonus hat einiges bewirkt. Außerdem ist nicht zu übersehen, mit wie viel Herz die Teams aus Südamerika spielen, mit welcher Begeisterung und Leidenschaft. Es ist bemerkenswert und beeindruckend, wie hoch Tempo ist und wie intensiv die Spiele sind.“

„Ghana kann uns Probleme bereiten“

Nun steht heute also um 21.00 Uhr die überaus schwere Partie gegen Ghana auf dem Programm. Einige Experten sehen in dem Team um Schalkes Kevin Prince Boateng das vielleicht beste Team von Afrika. Eine Niederlage darf sich Ghana keineswegs erlauben, da man ansonsten mit hoher Wahrscheinlichkeit das Ausscheiden befürchten muss. Flick hat großen Respekt vor der Aufgabe, wie er betonen kann: „Ghana gehört zu den besten afrikanischen Mannschaften. Sie haben hohe individuelle Qualität, das zeigt schon der Blick auf die Vereine, bei denen die Spieler Ghanas unter Vertrag stehen. AC Mailand, Juventus Turin, Schalke 04. Sie verfügen über Spieler, die technisch sehr versiert sind. Ghana hat eine Mannschaft, die vielen Teams Probleme bereiten kann. Auch uns. Aber nur, wenn nicht das abrufen, was in uns steckt. Wenn wir ähnlich konzentriert, leidenschaftlich und willensstark auftreten, wie wir das gegen Portugal getan haben, dann habe ich ein gutes Gefühl. Und ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: WM 2014, Deutschland, Ghana, Hansi Flick,
Datum: 21.06.2014 16:34 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-wm-2014--co-trainer-flick-hat-grossen-respekt-vor-ghana-13544.html


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