Wird Stefan Effenberg ab Sommer neuer Schalke-Trainer?


Der FC Schalke 04 scheint mit Trainer Jens Keller auch leistungsmäßig in eben diesem angekommen zu sein. Ein Wortspiel, was einfach daherkommt, doch bei genauerer Betrachtung die äußerst prekäre Situation des westdeutschen Traditionsvereins einmal mehr verdeutlicht. Nach dem chancenlosen und fast schon blamablen 0:4 beim FC Bayern München stellt sich unweigerlich auch die Trainerfrage. In den Medien werden schon illustre Namen wie Stefan Effenberg und Roberto di Matteo genannt, die den Kultklub wieder wachküssen sollen.

Selten in der langen und ereignisreichen Historie des FC Schalke 04 wurde ein neuer Trainer mit solch einer Skepsis betrachtet wie es Jens Keller widerfahren ist. Verschiedene Komponenten sind ursächlich dafür: Zum einen seine wenig ruhmreiche Vergangenheit beim VfB Stuttgart, wo er eine verunsicherte Mannschaft nicht verbessern konnte. Auch seine Ausstrahlung und seine fußballerische Vita lässt viel Freiraum nach oben. Sicherlich kommt da auch die Verletzungsproblematik hinzu, denn nun muss Keller auf seinen Topstürmer Klaas-Jan Huntelaar verzichten und deshalb hat er zuletzt im Training ohne echten Angreifer trainieren lassen. Gegen den FSV Mainz 05 wird Wirbelwind Jefferson Farfan definitiv mitspielen. Zusammen mit Neuzugang Michel Bastos kann Farfan viel Dynamik ins Spiel der „Königsblauen“ bringen. Eine Komponente, die dem statischen Spiel der Schalker zuletzt verloren gegangen ist. Die Grippe dürfte der peruanische Nationalspieler sicherlich bald auskuriert haben. Auch Marco Höger und Ersatzkeeper Lars Unnerstall haben währenddessen passen müssen. Unnerstall plagt eine Kapselreizung im Knie, während Höger eine Erkältung zu schaffen macht.
Keller versucht im Training vieles. So wurde auch eine neue taktische Variante trainiert, wo Tranquillo Barnetta, Raffael, Michel Bastos und Julian Draxler im Trainingsspiel ein offensives Quartett gebildet haben. Dabei füllte Eigengewächs Draxler meist die Rolle als Angriffsspitze aus. Keller zeigt sich deshalb hoffnungsfroh, wenn er sagt: „Ich glaube schon, dass Jule mit seiner Schnelligkeit etwas bewegen kann. Aus meiner Erfahrung als Innenverteidiger kann ich sagen, dass es sehr unangenehm ist, wenn man keinen direkten Gegenspieler hat.“
Die Schalker-Führungsetage glaubt unterdessen auch weiterhin an den vielfach Kritisierten, der nun sogar bis Sommer eine Job-Garantie ausgesprochen bekommen hat. Großes Vertrauen sieht dennoch völlig anders aus, denn schon jetzt schauen sich die Vereinsbosse nach neuen Alternativen um. Nach Angaben der „Sport-Bild“ gibt es offenbar eine geheime Liste, wo auch der Name von Stefan Effenberg auftaucht. Schon im Dezember ist Effenberg im Gespräch bei den „Knappen“ gewesen, als Sportvorstand Horst Heldt für den kurz zuvor entlassenen Huub Stevens einen Nachfolger finden musste. Wegen der mangelnden Trainererfahrung wollte Heldt Effenberg diesen Job damals nicht anbieten.
Letztlich fiel die Wahl auf Jens Keller, der bekanntlich durch eine chronische Erfolgslosigkeit auffällt. Es ist wahrlich nur schwer vorstellbar, dass Keller bis zum Saisonende im Amt bleiben dürfte, wenn sein bisher so miserabler Punkteschnitt nicht deutlich besser wird. In den letzten zehn Partien hat er nur magere sechs Zähler holen können, was für eine Mannschaft wie den FC Schalke 04 natürlich deutlich zu wenig ist. Ein Tiefpunkt war die völlig überraschende 1:2-Heimniederlage gegen den Tabellenletzten Spielvereinigung Greuther Fürth. Auch das 0:4 beim FC Bayern München hat die Position von Jens Keller sicherlich nicht gerade gestärkt. Die Ergebnisse müssen jetzt kommen, denn die Champions League-Teilnahme sollte mit solch einem teuren Kader keine Utopie sein. Auch ein Weiterkommen im Champions League-Achtelfinale gegen Galatasaray Istanbul ist durchaus im Bereich des Möglichen. Wenn beides nicht gelingen sollte, dann dürfte Jens Keller auch zukünftig als Trainer einen schweren Stand besitzen.
Nach Angaben der „Sport Bild“ könnte nun ein Engagement von Stefan Effenberg als Trainer beim FC Schalke 04 ab Sommer durchaus realistisch sein. Der Schalker-Führungszirkel schätzt an „Effe“ dabei besonders sein selbstbewusstes Auftreten und die ureigene Siegermentalität, die er auf die derzeit völlig verunsicherten Spieler übertragen soll. Seit gut einem Jahr hat der einstige Bayern München-Profi einen Trainerschein. Ein Team trainiert hat er jedoch nicht. Ottmar Hitzfeld und Matthias Sammer sind sichtlich angetan von den Trainerfähigkeiten der ehemaligen Reizfigur im deutschen Fußball. Allerdings gibt es noch weitere Kandidaten auf der Liste der S04-Vereinsbosse.
Nach intensiver Recherche darf jedoch realistisch davon ausgegangen werden, dass Effenberg lediglich Außenseiter-Möglichkeiten auf den Posten als neuer Schalke-Trainer besitzt. Bessere Möglichkeiten werden nach Angaben von der „Sport-Bild“ Armin Veh von Eintracht Frankfurt und Lucien Favre von Borussia Mönchengladbach eingeräumt. Schon seit mehreren Wochen schwirrt der Name von Roberto Di Matteo um die Arena. Der Italiener kennt das Interesse möchte jedoch zuerst einmal die Entwicklung der Mannschaft abwarten. Auch der eingefleischte Schalker Mike Büskens, dem zuletzt ein spektakulärer Sieg mit seinen Fürthern auf Schalke gelungen ist, werden aufgrund seiner Identifikation und seiner großen Fähigkeiten ebenfalls sehr gute Chancen auf den Trainerjob beim populären Ruhrpottverein eingeräumt.

Quelle: bild.de ; focus.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Schalke 04; FC Bayern München; Huub Stevens; Jens Keller; Stefan Effenberg; Huntelaar; Unnerstall; Farfan; Höger; Barnetta; Raffael; Bastos; Draxler
Datum: 13.02.2013 19:34 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-wird-stefan-effenberg-ab-sommer-neuer-schalke-trainer--4143.html


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