Wilde Horde erfüllt seinen Namen mit Leben


Nun werden die Kölner Fußballfans von einer Razzia überrascht. Wie unlängst bekannt wurde, wurden im Rahmen der Ermittlungen gegen Mitglieder der Ultra-Gruppe „Wilde Horde 1996“ Räumlichkeiten des Vereinsheims vom Fanklub in Köln durchsucht.

Attacke auf Gladbacher-Fanbus beispiellos

Grund für diesen Schritt war einmal mehr eine massive Entgleisung einiger Mitglieder, die nach dem Auswärtsspiel in Hoffenheim einen mit Gladbach-Fans besetzten Bus tätlich angriffen. Nachdem sie den mit vielen Kindern und Rentnern besetzten Bus von der Straße abdrängten, warfen die teilweise vermummten Ultras auf einer Raststätte bei Siegburg mit rot-weißen Backsteinen nach den wehrlosen Opfern und schlugen mit Knüppeln und Eisenstangen Fenster und Türen ein. Man kann von Glück sprechen, dass keiner zu Schaden gekommen ist. Wenn der Busfahrer die Situation einer schnellen Fluchtmöglichkeit nicht ergriffen hätte, wäre es nicht nur beim Schrecken geblieben.

Waren Alkohol und Drogen im Spiel

Nach einigen sicheren Zeugenaussagen waren vor allem Alkohol und Drogen im Spiel, die einige Teile der Ultras zu solch einem aggressiven Verhalten getrieben haben. Es wird in bestimmten Fankreisen gemunkelt, dass man ein Zeichen setzen wolle. Auch wollte man den konkurrierenden Ultraszenen deutlich machen, dass die Wilde Horde „etwas ganz Besonderes sei“, wie ein nicht genanntes Mitglied kundtat. Auch die miserablen sportlichen Kölner Leistungen und der Höhenflug der Gladbacher hat den Aggressionspegel in die Höhe getrieben.

Mitglieder der Wilden Horde wurden untersucht

Nach einigen Aussagen von nahestehenden Personen der Wilden Horde wurden Wohnsitze von 21 mutmaßlichen Mitgliedern genauestens untersucht. Nach einem Durchsuchungsbefehl suchten Staatsanwaltschaft und Polizei nach neuen Beweismitteln. Die Polizei ermittelt nun gegen neun Kölner Anhänger unter anderen wegen Nötigung, Bedrohung, Sachbeschädigung und Landfriedensbruch.

Gladbacher Rache?!

Es ist fest davon auszugehen, dass beim Kölner Auswärtsspiel in Mönchengladbach Fans des 1.FC Köln massiv Opfer von Vergeltungsaktionen durch die Gladbacher Ultras werden. Daher ist es ratsam keine Kinder und ältere Leute mit nach Mönchengladbach zu nehmen. Das Sicherheitsaufkommen wird beim ohnehin schon brisanten Derby im April so groß, wie noch nie seien. Es wird eine neue Qualität im Fankonflikt zwischen den beiden rheinischen Nachbarn Einzug halten, wie szenekundige Polizeibeamte offenbarten.

Wilde Horde distanziert sich vehement

Trotz aller Spekulationen distanziert sich ein anderer Teil der „Wilde Horde“ von solch einer Anschuldigung auf der eigenen Internetseite massiv: „Die auf dem Rastplatz Siegburg vorgefallenen Situationen wurden weder von der Wilden Horde organisiert, noch mitgetragen. Die meisten Mitglieder unserer Gruppe befanden sich zum Zeitpunkt der Geschehnisse bereits in Köln und wurden erst einen Tag später durch die Medien über die Vorfälle informiert. Dementsprechend distanzieren wir uns als Gruppe von den Geschehnissen, die nach dem Auswärtsspiel des 1. FC Köln in Sinsheim am Rastplatz Siegburg vorgefallen sind.
Aufgrund der laufenden Verfahren sowie der Vielzahl an Behauptungen, dessen Wahrheitsgehalt wir gegenwärtig nicht einschätzen können, möchten wir uns zu dem Vorwurf, dass einzelne Mitglieder unserer Gruppe an diesen Vorfällen beteiligt sein könnten, nicht äußern.
Alle Fans des 1. FC Köln möchten wir bitten, keine voreiligen Urteile aufgrund der medialen Berichterstattung zu fällen. Den Journalisten, die den Namen unserer Gruppe bzw. einzelner Mitglieder in ihre Berichte einbauen, sei mitgeteilt, dass der Grundsatz der Unschuldsvermutung auch für die Presse gilt. Mit den Entscheidungsträgern des 1. FC Köln möchten wir gerne einen persönlichen Dialog führen. Außerdem stehen wir allen FC-Fans für einen konstruktiven Dialog ebenfalls zur Verfügung.“

Neue Beweise gegen die Wilde Horde

Die Annahme der Unschuldsvermutung ist jedoch nach neuesten Erkenntnissen nicht mehr aufrecht zu erhalten, da unter anderem mehrere Beweise sichergestellt wurden. So wurde bekannt, dass Waffen und Pyrotechnik sicher gestellt wurden.

Konkret wurden durch die Pressestelle der Polizei Wohnungen in Köln-Vogelsang, Bergisch-Gladbach, Wipperfürth, Kall, Zülpich, Nettersheim und dem rheinland-pfälzischen Dernau.

Polizei war schockiert

Den Beamten stockte der Atem, als sie die Gebäude durchsuchten. So fanden sie nach eigenen Angaben hochexplosive, pyrotechnische Gegenstände wie bengalische Feuer und sogar einen Schießkugelschreiber, der gegen das Sprengstoffgesetz verstößt. Auch diverse andere Schlagwerkzeuge, Vermummungsgegenstände und Farbdosen wurden sichergestellt. Auch Rauschgift in nicht geringer Menge sei sichergestellt worden“, wie ein Sprecher der Polizei hat verlauten lassen. So seien im Laufe der Ermittlungen 18 der 21 Beschuldigten Personen angetroffen oder vernommen worden, wie es in einer Polizeimitteilung am heutigen Tage heißt.

1. FC Köln entzieht Privilegien

Schon vor mehreren Wochen hat der 1.FC Köln seiner größten Ultra-Vereinigung sämtliche Privilegien entzogen. Somit hat die Gruppe keinen Zugang mehr zu den Arbeitsräumen bei Heimspielen. Auch das Recht auf Verkaufsstände wurde ihnen entzogen. Schon zuvor waren Teile einer der größten und mächtigsten Ultra-Vereinigungen Deutschlands mehrfach negativ aufgefallen. So machte die Fäkalattacke beim Gastspiel auf Schalke im August letzten Jahres bundesweite Schlagzeilen.

Quelle: www.rp-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Wilde Horde; Gladbach
Datum: 15.03.2012 19:22 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-wilde-horde-erfüllt-seinen-namen-mit-leben-1318.html


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