Werder-Coach Robin Dutt: „Ich ordne den Tabellenplatz schon richtig ein“


Beim SV Werder Bremen muss man eine neue Bescheidenheit an den Tag legen. So steht der norddeutsche Bundesligist mit 19 Punkten auf dem elften Tabellenplatz und hat nach Ende der Hinrunde einen Vorsprung von fünf Punkten auf den Relegationsplatz 16. In prächtiger Erinnerung bleibt sicherlich noch der 1:0-Heimsieg über Bayer Leverkusen am letzten Hinrundenspieltag. Nun nimmt Werder-Coach Robin Dutt im Gespräch mit der „Bild-Zeitung“ Stellung zu den verschiedenen Themen.

Werder-Coach Robin Dutt: „Ich ordne den Tabellenplatz schon richtig ein“
Bild: dfb.de
„Ich habe mich unheimlich wohl gefühlt in Bremen“

Wie bereits erwähnt, war der 1:0-Erfolg über den Tabellenzweiten Leverkusen von einer besonders großen Emotion. Zugleich war es eine kleine Revanche für den SVW-Coach, der nicht gerade in Frieden von der „Werkself“ geschieden ist. Über die Erlebnisse nach diesem wichtigen Sieg kann Dutt nun folgendes berichten: „Freude und Glück. Ich habe mich unheimlich wohl gefühlt in Bremen. So wohl wie schon lange nicht mehr an einem Ort. Verbunden mit der Vorstellung, hier noch ganz lange zu bleiben. Das war der emotionale Moment. Und ich hatte das Gefühl, den Zuschauern mit diesem Sieg ein kleines bisschen zurückgegeben zu haben.“

Dutt bewertet Hinrunde realistisch

Nach zuvor zahlreichen schlechten Spielen mit dem negativen Höhepunkt der 0:7-Heimniederlage gegen den FC Bayern München ist dieser überraschende Sieg auch für die mentale Komponente enorm wichtig gewesen: „Es tut natürlich gut, einige namhafte Klubs in der Tabelle hinter uns zu haben. Aber ich ordne den Tabellenplatz und das Spiel schon richtig ein. Die Vorrunde hat deutlich gezeigt, wo wir stehen und wie hart die nächsten Schritte werden.“

„Das Defensivverhalten ist unser großes Problem“

19 Zähler haben die Hansestädter bisher geholt. Die Hinrundenausbeute bewertet der 48-Jährige wie folgt: „21 Punkte wollen wir machen. Dann hätten wir mit 40 Zählern einen Sprung nach vorne gemacht im Vergleich zum letzten Jahr. Auch tabellarisch.“ Um tatsächlich eine bessere Rückserie zu spielen, gibt es einige Verbesserungsmöglichkeiten: „Das Defensivverhalten ist unser großes Problem. Fünf Spiele ohne Gegentor sind gut, insgesamt sind es trotzdem zu viele Gegentreffer.“ Konkret soll in der anstehenden Vorbereitung mit verschiedenen Methoden das Abwehrverhalten verbessert werden. Dutt sagt zu den konkreten Möglichkeiten der Verbesserung: „Indem wir erneut das Defensivverhalten als zentralen Baustein im Trainingslager behandeln. Aber auch, indem wir den Spielern verdeutlichen, was wir bei den Spielen ohne Gegentor richtiggemacht haben.“ Leicht wird diese Aufgabe ganz gewiss nicht zu bewältigen sein, was auch Bremens-Übungsleiter so erkannt hat: „...ist es aber nicht! Es wird 2014 nicht leichter. Zumindest das erste halbe Jahr wird sehr schwierig. Die Zeit des Zauberfußballs in Bremen ist vorbei, wir müssen den harten Weg gehen.“

„Es wird einen offenen Konkurrenzkampf geben“

Auch auf Torwartposition gab es nicht die erhoffte Stabilität, denn Weder Sebastian Mielitz noch Raphael Wolf konnten glänzen. In der anstehenden Rückrundenvorbereitung gehen beide Keeper mit den gleichen Chancen ins Rennen, wie Dutt deutlich gemacht hat: „Es wird einen offenen Konkurrenzkampf geben. Jeder wird ein Testspiel gegen einen Erstligisten machen. Und zu Beginn der Woche vor dem Rückrundenstart werde ich die Entscheidung bekannt geben.“

„Ich wünsche mir, dass Ekici bleibt“

In der Winterpause gibt es stets auch interessante Transfernachrichten. So ist der talentierte Mittelfeldmann Tom Trybull für eine Ablösesumme von 100 000 Euro zum FC St. Pauli verkauft worden. Dutt will diese Einnahme jedoch nicht in einen neuen Spieler investieren: „Von mir gibt es keinen öffentlichen Ruf nach Neuzugängen.“ Vielfach ist ein möglicher Verkauf vom technisch brillanten Mittelfeldmann Mehmet Ekici spekuliert worden. Dutt schätzt die Qualitäten des türkischen Nationalspielers enorm hoch ein, wenn er der „Bild“ sagt: „Von einer Anfrage weiß ich nichts. Und ich wünsche mir, dass keine kommt und er bleibt. Memo hat großes Potenzial. Vielleicht dauert es länger, aber klappen kann es hier mit ihm auf jeden Fall.“

„Hier würde Hunt DER Spieler der nächsten Jahre sein“

In diesem Monat wird es auch die ersten Vertragsgespräche mit Führungsspieler Aaron Hunt geben, der sicherlich eine Alternative vorgelegt bekommen möchte. Dutt nennt die Gründe, warum er sich für den SV Werder Bremen entscheiden sollte: „Weil er hier etwas schaffen kann, was es kaum noch gibt: dass ein Name nur mit einem Klub verbunden wird. Er ist jung und kann mit Werder noch Erfolge feiern. Hier würde er DER Spieler der nächsten Jahre sein. Ich hoffe, dass ich ihn mit diesen Argumenten überzeugen kann.“

Dutt lobt Hunt ausdrücklich

Nach zahlreichen Eskapaden in seiner Anfangszeit hat Hunt eine glänzende Entwicklung hinlegen können. Dutt zeigt sich gegenüber der „Bild-Zeitung“ voll des Lobes über ihn: „Das war der Plan, und er ist aufgegangen. Bei Aaron gab es in der öffentlichen Wahrnehmung viele Fragezeichen: Kann er Führungsspieler? Kann er defensiv? Will er überhaupt? Er hat sich zu einer starken Persönlichkeit entwickelt, die auch Gegenwind erträgt. Jetzt bekommt er Applaus für Defensiv-Aktionen. Wer hätte das gedacht?“

Dutt glaubt an Entwicklungssprung seiner Spieler

Zugleich kann er einige Spieler auch nennen, denen er durchaus eine Leistungssteigerung in der Rückrunde zutraut. Dadurch macht er schnell deutlich, dass er an die Fähigkeiten glaubt: „Das sind einige, die ohne Verletzungspech wie in der Vorrunde einen Schritt machen können. Zum Beispiel Franco Di Santo, Philipp Bargfrede, Sebastian Prödl oder Nils Petersen. Bei den Torhütern bin ich gespannt, wie sie mit der Situation umgehen. Und bei den Nachwuchsspielern.

Quelle: bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: SV Werder Bremen, Bundesliga, Robin Dutt, Bayer Leverkusen, Aaron Hunt
Datum: 06.01.2014 13:43 Uhr
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