Vorschau: Stuttgart – Bayern München

Was für ein Jahr liegt hinter den Bayern. Fünf Titel, das historische Triple als erster deutscher Verein, dazu Rekorde über Rekorde. Das in 2014 zu toppen dürfte schwierig werden, dennoch schicken sich die Roten aus München auch im neuen Jahr an, ihre Höchstleistungen abzurufen. Trainer Pep Guardiola hat die Mannschaft noch einmal verstärkt, ihr ein neues Spielsystem und höhere Flexibilität verordnet. Resultat ist eine atemberaubende Bilanz mit lediglich zwei Pflichtspielniederlagen.

In der Bundesliga steht man noch gänzlich ohne Schlappe dar, lediglich bei den Unentschieden gegen Freiburg und Leverkusen wurde kein Dreier erzielt. Der Hinrundenrekord aus der Meistersaison unter Felix Magath wurde bereits nach 16 Spieltagen eingestellt und kann mit einem Punktgewinn im Nachholspiel gegen den VfB auf die neue Höchstmarke von 45, bzw. 47 Punkten weiter verbessert werden.

Es spricht wenig dafür, dass dies den zuletzt so erfolgreichen Bayern nicht gelingen sollte. Souverän zieht der Tabellenführer an der Spitze seine Kreise, die Verfolger wurden in den direkten Begegnungen durch die Bank dominiert, auch wenn Leverkusen den Bayern einen Punkt abtrotzen konnte. Am Rhein fragt man sich bis heute noch, wie dies in dieser Partie gelingen konnte.
Der VfB hingegen dümpelt seit Jahren so vor sich hin. Mehr als graues Mittelmaß steht bei den Schwaben schon lange nicht mehr auf der Tagesordnung, die Meistersaison unter Armin Veh liegt gefühlte Jahrzehnte zurück. Es werden kleinere Brötchen gebacken im Schwabenländle, das zeigt sich auch am Transferbudget. Ohne fehlende Starverkäufe wie den eines Khediras oder Gomez fehlt es eben auch an der nötigen Kaufkraft. Das selbstverordnete Jugendsparkonzept lässt sich zwar vielversprechend an und hat Talente wie Werner mit gerade einmal 17 Jahren in die höchste deutsche Spielklasse gespült, die Resultate entsprechen aber sicherlich noch nicht den Ansprüchen.

Aktuell steht Tabellenplatz Zehn zu Buche, nach oben klafft bereits eine Lücke von fünf Punkten auf die Neuntplatzierten Mainzer, nach unten hat man ebenfalls fünf Punkte Abstand auf den Nachbarn aus Freiburg auf dem Relegationsplatz 16.
Stuttgart hat wieder eine Idee, ein Konzept für die Zukunft, wie man an erfolgreichere Zeiten anknüpfen kann. Dieses greift auch bereits in seinen Grundzügen, für ein Duell auf Augenhöhe gegen den Branchenprimus scheint es aber schlicht zu früh zu sein. Die Punkte um noch einmal in Kontakt mit den internationalen Plätzen zu kommen hat der VfB sicher in anderen Partien eingeplant als für den Vergleich mit den Münchenern.

Alles andere als ein souveräner Auswärtssieg der Bayern wäre eine große Überraschung. In München lechzt man weiter nach Erfolgen und Rekorden, auch der Titel des besten Hinrundenteams ist ein nettes Beiwerk für die momentan wohl beste Mannschaft der Welt.
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