VfL Wolfsburg mit Vorfreude auf Bayern München: Schürrle im Anflug – Olic zum HSV

Die Brisanz wird in dieser ersten Bundesliga-Partie im Jahr 2015 ganz gewiss besonders hoch sein. So spielt der Tabellenzweite VfL Wolfsburg gegen den Spitzenreiter FC Bayern München. Aktuell trennen die beiden finanzstarken Rivalen elf Punkte voneinander. Dieses Spiel ist für den weiteren Saisonverlauf absolut entscheidend. Falls die Bayern ihren 15 Saisonsieg einfahren würden, hätten sie bereits 14 Punkte Vorsprung und die Meisterschaft für den Deutschen Rekordmeister wäre wohl wahrlich nur noch eine Frage der Zeit. Wenn die „Wölfe“ ordentlich zubeißen würden und einen Heimsieg landen, wäre der Abstand bei dann noch acht Zählern nur noch einstellig. Auf dem Transfermarkt haben die Wolfsburger immerhin schon einmal für mächtig Schlagzeilen sorgen können mit der Verpflichtung von Andre Schürrle und dem Abgang von Ivica Olic.

Vorfreude bei Coach Hecking

Kein Drehbuchautor hätte sich eine bessere Partie, als dieses aussuchen können, wenn der Zweite den Ersten der aktuell vielleicht interessantesten Spielklasse der Welt empfängt. Die Volkswagen-Arena wird mit mehr als 30.000 Zuschauern restlos ausverkauft sein, wenn am heutigen Freitag ab 20.30 Uhr die beiden zurzeit besten deutschen Mannschaften aufeinandertreffen. Aus seiner Vorfreude auf diese Partie macht VfL-Trainer Dieter Hecking kein Geheimnis, wenn er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel zu berichten weiß: „Wir sind froh, dass es wieder los geht.“ Der erfahrene Trainer fügt hinzu: „Die Mannschaft hat nach den traurigen Tagen in den letzten Wochen wieder Fahrt aufgenommen. Man spürt die positive Anspannung im Training."

Personalprobleme beim VfL Wolfsburg

Es wird einige Ausfälle zu verkraften geben. Neben dem Tod von Junior Malanda, der wegen eines Verkehrsunfalls ums Leben kam, und sportlich und vor allem menschlich einen gewaltigen Verlust darstellen wird, sind es auch der Franzose Josuha Guilavogui, der im Aufbautraining nach Adduktoren-Operation weilt, Christian Träsch (Grippe) und Patrick Ochs (Schienbeinkantenentzündung), die bei diesem wichtigen Spiel gegen das aktuell vielleicht beste Team der Welt nicht mitwirken können. Der brasilianische Abwehrchef Naldo und der kroatische Techniker Ivan Perisic werden den bisher unbesiegten Primus voraussichtlich vom Spielfeld aus herausfordern wollen. Chefcoach Dieter Hecking sieht seine Kicker jedoch keineswegs chancenlos, wie er nun ehrlich einräumt: „Wenn wir läuferisch und fußballerisch alles reinwerfen, können wir die Bayern ärgern. Sollte sich die Chance ergeben, sie zu schlagen, müssen wir zupacken."

„Mit solchen Gegnern wollen wir uns messen“

Für Manager Klaus Allofs ist vor allem auch wichtig, dass die starken Leistungen aus der Hinserie bestätigt werden können: „Es ist nicht mehr der Moment zu sagen, wir wollen in die Europa League. Unser Ziel ist es, uns für die Champions League zu qualifizieren." Er weiß um die Schwere dieser Aufgabe, wie er verraten hat: „Mit Real Madrid ist Bayern die aktuell beste Mannschaft Europas. Mit solchen Gegnern wollen wir uns messen. Man wird sehen, wie weit wir auf diesem Weg sind." In das Heimspiel gegen die Bayern wird Wolfsburg als Außenseiter gehen, da diese Münchener aktuell fast schon unbezwingbar erscheinen, eben weil sie über die höchste Qualität verfügen. In den weiteren 16 Partien bis zum Saisonende wird sich die Situation jedoch deutlich anders gestalten, wie er verraten hat: „Wir sind jetzt die Gejagten. Jeder will gegen uns gewinnen, umso konzentrierter müssen wir auftreten."

Schürrle ohne Interesse an Reservistendasein bei Chelsea

Um zukünftig auch besser mit dieser Favoritenrolle umgehen zu können, wurde die Qualität im Kader noch einmal merklich erhöht. So haben die Niedersachsen mehr als 30 Millionen Euro lockermachen können, um WM-Held Andre Schürrle vom FC Chelsea nach Wolfsburg zu locken. Der deutsche Weltmeister hat beim VfL offenbar einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019 unterschrieben. Der Blondschopf hat deutlich zu verstehen gegeben, dass er noch in der Wintertransferperiode die „Blues“ unbedingt verlassen wollte, da er mit dem Reservistendasein unter Coach Jose Mourinho nicht mehr einverstanden gewesen ist. Beim heutigen Spiel wird der dribbel- und schussstarke gebürtige Ludwigshafener jedoch noch nicht im Kader stehen, da der Kontrakt noch nicht unterschrieben worden ist.

Familie überzeugte Olic von Rückkehr in die Heimat

Überhaupt nicht mehr im Kader des VfL Wolfsburg wird derweil Ivica Olic stehen, der für eine Ablösesumme in Höhe von 1, 5 Millionen Euro zum Hamburger SV zurückkehren wird. Am heutigen Freitag soll der 35-jährige Offensivspieler in Hamburg den Medizincheck und das Abschlusstraining absolvieren. Gegen den 1. FC Köln soll der ehemalige Nationalspieler bereits am Sonntag auflaufen. Bis zum 30. Juni 2016 ist sein Vertrag bei den Hanseaten datiert. Sicherlich waren es auch die so genannten „weichen Faktoren“, die für die Rückkehr zu dem Verein gesorgt haben, wo er zwischen Januar 2007 bis Sommer 2009 seine vielleicht beste Zeit als Fußball-Profi erlebt hat. Zumindest, wenn es nach seiner Familie geht, denn Frau Natalie und die beiden Söhne Luca und Antonio sind allesamt HSV-Anhänger und hatten klar zu verstehen gegeben, dass sie gerne nach Hamburg zurückkehren wollten. Auch Hamburgs-Spielführer Rafael van der Vaart zeigt sich über diese Rückholaktion mehr als zufrieden: „Olic ist fit und sein Alter ist kein Problem. Er spielt wie ein 25-Jähriger.“

Vorheriger Artikel:
» 1. FC Köln: Kommt Hosiner für Zoller? - Eduardo als Wackelkandidat

Nächster Artikel:
» Mönchengladbachs-Herrmann hofft auf gute Rückrunde