VfL Wolfsburg: Sorgt Zugang De Bruyne für Diegos-Abschied?

Beim VfL Wolfsburg ist die allgemeine Stimmungslage sehr positiv. Mit der besten Hinrunde in der Vereinsgeschichte konnten die Niedersachsen endlich einmal die hohen Erwartungen erfüllen. Die Qualität im Kader ist wahrlich enorm und so ist es absolut erfreulich, dass die „Wölfe“ mit 30 Punkten auf dem Europa League-Platz fünf stehen. Der Abstand auf den direkten Champions League-Qualifikationsplatz drei liegt bei gerade einmal drei Zählern. Nun möchte der VfL Wolfsburg auf dem Transfermarkt noch einmal tätig werden, um die Wahrscheinlichkeit auf die Qualifikation für die europäische Königsklasse noch weiter zu erhöhen.

Starke Saisonbilanz von Arnold

Die Schlüsselspieler sollen gehalten werden. So der vielfach umworbene Brasilien-Spielmacher Diego, der von Vereinen aus seiner Heimat, Spanien und Russland umworben wird. Der 28-Jährige musste seinen Platz an den erst 19-jährigen Christian Arnold abgeben. Das Eigengewächs Maximilian Arnold hat eine extrem starke bisherige Saison absolviert. So hat der gebürtige Sachse beachtliche acht Treffer in 19 Bundesligapartien erzielen können. Zudem ist Arnold auch nach seiner Vertragsverlängerung mit einem Grundeinkommen von 500 000 Euro sehr günstig im Vergleich zum ehemaligen brasilianischen Nationalspieler, der acht Millionen Euro im Jahr erhält. Trotzdem soll der ehemalige Spieler des FC Porto, Werder Bremen und Juventus Turin in dieser Winterpause nicht abgegeben werden, wie Manager Klaus Allofs nun gegenüber der „Sport Bild“ deutlich gemacht hat: „Von uns gibt es keine Initiative. Von daher gehen wir davon aus, dass Diego zumindest bis Saisonende bei uns bleibt. Es deutet nichts darauf hin, dass er uns im Januar verlässt.“ Diegos-Vertrag beim Verein vom Mittellandkanal ist noch bis zum 30. Juni 2014 datiert. Der VfL Wolfsburg lässt ihn ein wenig zappeln. Zunächst möchte der Verein jedoch die sportliche Entwicklung abwarten, ehe konkrete Vertragsgespräche aufgenommen werden.

Kann die Champions League-Qualifikation Diego an den VfL halten?

Zudem hat man neben Arnold noch den 24-jährigen Ivan Perisic in der Hinterhand, der über ein enormes Potential verfügt und ebenfalls auf der Diego-Position agieren könnte. Auch spricht das Gehalt für den kroatischen WM-Teilnehmer, der bisher allerdings in Wolfsburg noch nicht richtig angekommen ist. Auch wenn Wolfsburg neben dem FC Bayern München über die besten finanziellen Mittel in der gesamten Bundesliga verfügt, so möchte die Vereinsführung mit dem von Volkswagen zur Verfügung gestellten Geld behutsam vorgehen. Eine Refinanzierungsmöglichkeit sollte auch durch die mögliche Champions League-Qualifikation gegeben sein. Der Kader müsste für den wichtigsten Vereinswettbewerb im europäischen Fußball qualitativ und quantitativ ausreichend besetzt sein. Dann könnte es für Diego noch eine Chance geben. Selbst im Fall der Qualifikation für die Europa League ist ein Abschied des Technikers wahrscheinlich.

„Ich will nicht, dass De Bruyne den Verein verlässt“

Um den Ansprüchen auch tatsächlich gerecht zu werden, wird nun in der Winterpause alles Erdenkliche unternommen, dass die personelle Qualität im Kader noch weiter erhöht werden kann. So hat Allofs ein Angebot von stattlichen 20 Millionen Euro für Kevin De Bruyne abgegeben. Auch ein Zeichen, dass die Ambitionen der Autostädter wahrlich von gewaltiger Natur sind. Chelsea-Coach Jose Mourinho hat dieses Angebot jedoch wenig beeindrucken können. Der portugiesische Star-Trainer macht allzu schnell deutlich: „Ich will nicht, dass De Bruyne den Verein verlässt.“

Kevin will doch nur spielen

Der belgische Nationalspieler hingegen will auch wegen der Verbesserung seiner WM-Chancen den Verein noch in dieser Winterpause verlassen. Das Reservistendasein bei den „Blues“ behagt ihm keineswegs. Zusammen mit seinem Berater Patrick de Koster hat er dies auch gegenüber Mourinho so kommuniziert, der sich davon jedoch wenig beeindruckt zeigt. Auch Allofs kennt die Ambitionen des 22-jährigen offensiven Mittelfeldspielers: „Kevin will spielen.“ Allofs soll mit seinem ehemaligen Schützling von Werder Bremen bereits Einigung über einen Transfer bis zum 30. Juni 2018 erzielt haben.

Arnold lobt Konkurrent Diego

Während Diego um sein Standing ein wenig zittern muss, bleibt Jungstar Arnold ganz entspannt. So schätzt er seine Situation und Perspektive sehr realistisch ein, wenn er sagt: „Als junger Spieler muss man immer tun als ein erfahrener Spieler. Ich muss dankbar sein, dass ich dabei bin und spiele, wenn ich sehe, welche guten Spieler in unserem Kader stehen.“ Bescheidenheit, die wahrlich gut ankommt im vom Stars nur so besetzten Kader der „Wölfe.“ Zugleich zeigt er großen Respekt für seinen Mittelfeldkonkurrenten Diego: „Auf dem Platz schaut man sich von Diego natürlich einiges ab. Seine absolute Ruhe am Ball. Er verliert ganz wenig Bälle. Das führt dazu, dass die Mannschaft während des Spiels auch mal verschnaufen kann. Dazu sind seine Pässe in die Tiefe exzellent.“ Definitiv wird es spannend bleiben, wie sich diese spezielle Mittelfeldsituation entwickeln wird.

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