Uli Hoeneß über Matthäus-Aussagen: „Scheinbar hat er sein Jagdfeld verändert“


Der FC Bayern München strebt nach Perfektion. In dieser Spielzeit scheint dies besonders stark ausgeprägt zu sein, denn in allen drei Wettbewerben darf sich der deutsche Rekordmeister berechtigte Hoffnungen auf einen Titel machen. Nach dem souveränen 4:0-Sieg gegen das einstige deutsche Spitzenteam FC Schalke 04 steht das Team von Trainer Jupp Heynckes nach 21 Spieltagen mit 54 Punkten sicher an der Tabellenspitze. Auch das Torverhältnis nimmt mit 55:7 rekordverdächtige Züge an. Bekanntlich macht man sich dann Probleme, wenn man keine hat. Wie in diesem konkreten Fall bei Angreifer Mario Gomez, der die eigene Vorstandsetage kritisiert.

Hauptkritikpunkt des 27-jährigen Angreifers ist die brodelnde Gerüchteküche, die sich mit dem Namen Robert Lewandowski beschäftigt, der nach Medienberichten schon Einigkeit mit dem FCB erzielt haben soll. Der deutsche Nationalspieler Gomez wurde 2009 für eine stolze Ablösesumme in Höhe von 30 Millionen Euro vom VfB Stuttgart verpflichtet und hat sich seitdem als verlässlicher Torjäger beim deutschen Vorzeigeverein etablieren können. Gegenüber „Sport1“ beklagt sich der komplette Angreifer Gomez nun über die angeblich fehlende Rückendeckung, die ihm aus der Vorstandsetage der Bayern nicht genügend entgegengebracht wird. So erklärt der 58-fache DFB-Auswahlkicker nach dem deutlichen 4:0-Heimsieg über Schalke: „Ich mache meine Arbeit. Irgendwann wird uns der Verein schon sagen, wie er plant.“ Und fügt ein wenig enttäuscht hinzu: „Ein Bekenntnis sieht im Moment - für die Stürmer, die da sind - anders aus.“

Eine wahre Lobeshymne schwang Gomez auf seinen Trainer Jupp Heynckes, den er explizit nicht kritisieren wollte. So betonte der Deutsch-Spanier: „Der Trainer hat Mut und einen Arsch in der Hose. Ich weiß nicht, wie viele mir den Einsatz gegen Schalke gegeben hätten. Dafür bin ich ihm sehr dankbar.“ Obwohl Gomez auch im Testländerspiel am Mittwoch in Frankreich alles andere als überzeugen konnte, wurde er im vermeintlichen Spitzenspiel gegen den FC Schalke 04 in die Startformation gestellt. Mit dem 4:0-Endstand konnte Gomez das entgegengebrachte Vertrauen rechtfertigen. Auch sein Coach war sichtlich angetan von seinem Angreifer: „Mario war verunsichert. Das Tor hat ihm gut getan. Er ist ein wichtiger Spieler für uns.“ Ins gleiche „Horn“ stieß auch Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, der die Bedeutung von Gomez für das Team noch einmal ausdrücklich unterstrichen hat: „Ich bin glücklich, dass Mario das Tor gemacht hat. Wir brauchen ihn.“ Zum Reizthema eines möglichen Lewandowski-Transfers wusste er folgendes zu berichten: „Wir gehen damit ganz entspannt um und werden das nicht kommentieren. Für uns ist entscheidend, was momentan auf dem Platz stattfindet.“
Die Spekulationen nahmen in den vergangenen Tagen immer mehr Fahrt auf, als behauptet worden ist, dass der Dortmunder Sturmführer angeblich schon eine Einigung mit dem FC Bayern erzielt hat. Der 24-jährige, polnische Nationalspieler hat beim BVB noch einen Vertrag bis 2014. Zuletzt erklärte der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus gegenüber dem Fernsehsender „Sky“, dass er angeblich schon mehr weiß: „Ich habe gehört, dass sich Lewandowski einig ist mit dem FC Bayern, beziehungsweise das Management von Lewandowski“, und ergänzte: „Er ist ein Spieler, der glaube ich, mehr ins System von Pep Guardiola passt als Gomez.“
Auf relativ wenig Gegenliebe sind hingegen diese Aussagen bei Bayern-Präsident Uli Hoeneß gestoßen, der beim „Volkswagen Doppelpass“ auf „Sport1“ folgendes mitteilte: „Ich denke, Lothar hat sich in den vergangenen Monaten immer sehr mit Frauen beschäftigt. Jetzt diskutiert er plötzlich über neue Spieler beim FC Bayern. Scheinbar hat er sein Jagdfeld verändert.“ Ein klares Dementi bezüglich dieser Gerüchte gab es jedoch auch vom langjährigen Bayern-Manager nicht: „Das sind Gerüchte. Wir haben vor einiger Zeit beschlossen, über diese Dinge gar keine Kommentare mehr abzugeben. Warum sollten wir Dinge dementieren, die uns derzeit nichts angehen.“
Auch der ehemalige Bayern-Trainer Felix Magath meldet sich nun zu Wort, wenn er sich zu einem möglichen Gomez-Abgang im Gespräch mit dem Fernsehsender „LIGA-total“ wie folgt äußert: „Ich kann mir vorstellen, dass Mario Gomez mit seiner Rolle bei Bayern nicht so zufrieden und glücklich ist - und dann wäre als Konsequenz ein Wechsel das Richtige.“ Und stellt noch einmal klar: „Die Wahrscheinlichkeit ist schon groß, dass er den Verein im Sommer verlässt.“ Die Aussagen vermeintlicher Experten sind für Mario Gomez relativ bedeutungslos, denn er zeigt sich im Gespräch mit „Sport1“ absolut kämpferisch, wenn er sagt: „Ich sehe mich noch nicht weg, Egal, wer kommt - ich habe vor niemandem Angst. Ich bin gern in München. Wenn das nicht mehr der Fall sein soll, muss man mir das sagen.“

Der Angriff des FC Bayern München ist hochkarätig besetzt. So gibt es neben Gomez noch die beiden Mittelstürmer Mario Mandzukic und Claudio Pizarro, die ebenfalls über ausgezeichnete Qualitäten verfügen. Besonders der Peruaner Pizarro jedoch konnte sich nach seiner Rückkehr aus Bremen noch nicht ausreichend durchsetzen und hatte dementsprechend wenig Einsatzzeit. Mit DFB-Sportdirektor Robin Dutt hat Gomez einen weiteren Befürworter, der im „Volkswagen Doppelpass“ deutlich machte: „Ich bin fest davon überzeugt, dass Mario wieder zurückkommen wird.“ Damit bezieht sich der 48-Jährige jedoch ausdrücklich auf Mario Gomez und meint nicht den Sturmkonkurrenten Mario Mandzukic.

Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Uli Hoeneß; Matthäus; Gomez; Lewandowski; Heynckes; Mandzukic; Pizarro; Dutt; FC Bayern München; Guardiola; Borussia Dortmund
Datum: 10.02.2013 14:37 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-uli-hoeness-ueber-matthaeus-aussagen--„scheinbar-hat-er-sein-jagdfeld-veraendert“-4089.html


Kommentare

Die Kommentar-Funktion wird momentan überarbeitet und ist in Kürze wieder verfügbar!

Für diese News ist leider noch kein Kommentar vorhanden.

Für den Inhalt des Kommentars ist der Autor verantwortlich. Die Kommentare spiegeln nicht die Meinung von 3-liga.com wieder.



Diese 3. Liga News könnten Sie ebenfalls interessieren


Demnächst bekommen Sie die News auch als Homepagetool für Ihre eigene Webseite.
Sie möchten auch News für 3-liga.com schreiben? Dann werden Sie Fan-News-Schreiber. Mehr Informationen dazu bekommen Sie hier.