U21-Trainer Rainer Adrion: „Unser Ziel ist es, jedes Spiel zu gewinnen“


Olympia 2012 verpasste die deutsche U21-Mannschaft fast schon kläglich. Daraufhin gab es harsche Kritik von Fans, Medien und auch von einigen Vertretern aus dem Funktionärsbereich, die mit einem Verpassen eines solch prestigeträchtigen Turniers nicht unbedingt gerechnet haben. Dieses Dilemma gehört nun jedoch der Vergangenheit an, denn der 59-Jährige konnte sich mit den DFB-Junioren für die Europameisterschaft im kommenden Sommer in Israel qualifizieren. Die Gegner beim Kontinentalturnier vom 5. bis 18. Juni werden die Niederlande, Spanien und Russland sein. Auch der EM-Titel scheint möglich zu sein, wie Rainer Adrion im Gespräch mit „DFB.de“ verraten hat.

Auch Anfang des Jahres 2013 gibt es bekanntlich häufig noch einen Rückblick auf das abgelaufene Jahr 2012. Angesprochen auf das Bild des abgelaufenen Jahres weiß Adrion zu berichten: „Im vergangenen Jahr hat sicher der Fallschirm-Sprung von Felix Baumgartner aus 39.000 Metern Höhe für viel Aufsehen gesorgt. Der fand ja genau während unserer Play-offs gegen die Schweiz statt, und wir haben die Entwicklung bis zum Sprung mitverfolgt und dabei mitgefiebert.“ Nach den schweren, sportlichen Zeiten musste bei den deutschen Yongsters einiges verändert werden. Dies ist erfolgreich umgesetzt worden. Dies ist sehr zur Freude von Adrion geschehen, der sich über die geglückte EM-Qualifikation wie folgt äußert: „Das war die Krönung unserer zweijährigen Aufbauarbeit mit der Kaderfindung, Spielerscouting und den Qualifikationsspielen. Es freut mich ganz besonders, dass sich die Jungs dann mit der Endrundenteilnahme belohnt haben und wir im kommenden Jahr in Israel antreten können.“
Diese EM-Qualifikation gegen die Schweiz stand auch unter dem Hintergrund des verunglückten Boris Vukcevic, der nach einem schweren Autounfall im Koma gelegen hat. Darum war dieser Erfolg auch ein Zeichen für den jungen Hoffenheimer, dass die Mannschaft auch für ihn gespielt hat. Deshalb erinnert sich Adrion auch an ein besonders schönes Weihnachtsgeschenk: „Dass kurz vor Weihnachten noch die Nachricht kam, dass Boris auf dem Weg der Besserung ist und sich über seine Eltern schon öffentlich äußern konnte, war ein tolles Zeichen und schönes Geschenk.“
Der Fußball ist jedoch ein schnelllebiges Geschäft. Und deshalb liegt nun der Fokus auf ein erfolgreiches Abschneiden bei der kommenden Europameisterschaft. Diese Teilnahme an der EM sieht der gebürtige Schwabe auch als eine Art Bestätigung für die harte Arbeit, die von der gesamten Mannschaft aber auch dem Trainerstab verrichtet worden ist: „Wie gesagt, darauf haben wir hingearbeitet. Es ist für die Jungprofis das letzte Turnier im Nachwuchsbereich. Danach werden manche diese Erlebnisse noch mit der A-Nationalmannschaft haben. Aber für einige wird das sicher der Abschluss auf diesem Level sein. Deswegen ist es umso schöner, dass wir gemeinsam diese Herausforderung angehen können.“
Am 6. Juni geht es im ersten Gruppenspiel gegen den Erzrivalen, die Niederlande, die Rainer Adrion wie folgt beurteilt: „Wir haben unser Nachbarland bereits durch Techniktrainer Marcel Lucassen beobachten lassen. Das Oranje-Team hat die Qualifikation quasi mit zwei verschiedenen Mannschaften bestritten. Sie hatten in den vergangenen zwei Jahren einige Abstellungen in die A-Mannschaft. Es ist davon auszugehen, dass sie bei der Endrunde mit vielen Spielern aus diesem Team agieren, beispielsweise mit Luuk de Jong von Borussia Mönchengladbach, der in der Quali viele Spiele absolviert und Tore geschossen hat.“
Ebenso wie das Nachbarland ist auch Titelverteidiger und Topfavorit Spanien durch DFB-Scouts intensiv beobachtet worden. Der 59-jährige ehemalige Vereinstrainer des VfB Stuttgart, den Stuttgarter Kickers und der SpVgg Unterhaching bewertet das Team von der iberischen Halbinsel wie folgt: „Spanien hat mein Assistenztrainer Lars Isecke gescoutet. Das Team ist technisch natürlich hervorragend ausgebildet, hat eine gute Hierarchie im Team und ist in der Qualifikation gewohnt souverän durchgegangen. Die Spanier gehören beim Turnier zum Kreis der Mitfavoriten.“ Eine defensivstarke Mannschaft aus Russland wird von Adrion erwartet, die im letzten Gruppenspiel auf das deutsche Team warten wird: „Russland habe ich selbst gegen Portugal im Vorfeld der Play-offs beobachtet. Das ist eine kompakte Mannschaft, die als Kollektiv überzeugt. Das wird ein harter Brocken, weil man solche Gegner erst einmal knacken muss.“
Es gibt dieses Sprichwort, dass es bei einem Turnier nie einfache Gegner gibt. Deshalb wird sicherlich jeder Gegner sehr ernst genommen. Dennoch strebt Adrion mit seinem Team das Maximum an, wie er „DFB.de“ verraten hat: „Darauf, dass alle Gegner bei einem Turnier schwere Aufgaben sind. Es nützt uns nicht, die Vorbereitung auf die Niederlande und Spanien auszurichten. Wenn wir dann gegen Russland patzen sollten, dann haben wir etwas falsch gemacht. Daher muss es unser Ziel sein, jedes Spiel zu gewinnen und die Mannschaft auf alle Gegebenheiten optimal vorzubereiten.“
Viel wurde schon im Vorfeld über die Sicherheitslage in Israel diskutiert. Adrion versucht hingegen die Vorzüge des Landes am Mittelmeer zu betonen, wenn er sagt: „Israel ist ein wunderschönes Land. Im Sommer wird dort die EM das zentrale Ereignis sein. Dem fiebern schon viele Menschen entgegen. Diese Vorfreude war bei der Auslosung bei allen Beteiligten zu spüren.“ Auch drückt der langjährige Juniorencoach seine Vorfreude in Worten aus, wenn er sich über das neue Fußballjahr mit dem Highlight der Europameisterschaft äußert: „Es wird ein tolles Jahr mit dem Höhepunkt U 21-EM in Israel. Wir müssen zum richtigen Zeitpunkt die Mannschaft in Form bringen. Darauf werden wir in den nächsten Monaten hinarbeiten.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: U21 Nationalmannschaft; Rainer Adrion; DFB-Team; EM Qualifikation; Vukcevic
Datum: 08.01.2013 16:07 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-u21-trainer-rainer-adrion--„unser-ziel-ist-es--jedes-spiel-zu-gewinnen“-3510.html


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