U21-Nationalspieler Rüdiger: „Hrubesch ist einer meiner größten Förderer“


Dieser 6:2-Sieg des VfB Stuttgart über die TSG 1899 Hoffenheim ist für VfB-Abwehrmann Antonio Rüdiger ganz gewiss ein besonderes Spiel gewesen. Mit dem 1:0 erzielte er seinen ersten Bundesligatreffer und bereitete damit den Anfang für diesen fulminanten Kantersieg der Schwaben. Nach dem peinlichen Ausscheiden in den Europa League-Play-Off-Spielen gegen Rjeka war dieser beeindruckende Sieg über den Nachbarn aus dem Kraichgau ein erster Anfang in die richtige Richtung so scheint es. Zugleich war es im ersten Bundesligaspiel für den neuen Trainer Thomas Schneider ein Start nach Maß.“ Nun stehen Länderspiele in der U21-Nationalmannschaft für den fünffachen Internationalen Antonio Rüdiger auf dem Programm. Am Freitag gegen es gegen die Färöer Inseln, bevor am Montag Irland sich zum Duell bereit erklärt hat. Im Interview mit „DFB.de“ nimmt der Defensivspezialist mit Wurzeln in Sierra Leone nun Stellung zu Themen wie den VfB Stuttgart, die suboptimal verlaufene U21-EM und seine persönliche Zukunft.

U21-Nationalspieler Rüdiger: „Hrubesch ist einer meiner größten Förderer“
Bild: dfb.de
Tipps von Trainer Schneider beherzigt

Der ehemalige Dortmunder erinnert sich wie folgt an sein Premierentreffer in der Bundesliga: „ Das ist ein super Gefühl. Meiner Meinung nach gibt es nichts besseres. Vor allem wenn man weiß, das man den Treffer zum Sieg seiner Mannschaft beigesteuert hat.“ Dieser Treffer resultierte zweifelsfrei aus einem Ratschlag des ehemaligen Abwehrspielers Schneider, der ihm den Tipp bei Standards auf Treffer zu spekulieren, mitgegeben hat. Dies gibt der 20-Jährige nun auch unumwunden zu, wenn er sagt: „Das nun nicht. Aber Thomas Schneider hat mir gesagt, dass ich bei Standards noch gefährlicher werden und auch Tore machen muss. Wenn das dann klappt, ist es natürlich ein unbeschreibliches Gefühl.“

„Wir wollen mitnehmen, was geht“

Dieser hohe Sieg über den Emporkömmling aus Hoffenheim war enorm wichtig für das Prestige. Eine Trendwende wurde nach Ansicht von Rüdiger jedoch noch nicht eingeleitet: „Die Wende noch nicht, weil das unsere ersten Punkte in dieser Saison waren und wir die Leistung erst bestätigen müssen. Jetzt schauen wir von Spiel zu Spiel und wollen mitnehmen, was geht.“ Für eine Ablösesumme in Höhe von drei Millionen Euro ist bekanntlich Serdar Tasci zu russischen Spitzenklub Spartak Moskau gewechselt. Auch wenn dafür der tunesische Internationale Karim Haggui von Hannover 96 verpflichtet werden konnte, so haben sich die Chancen von Rüdiger zukünftig als Stammspieler beim Verein mit dem roten Brustring auflaufen zu können, durchaus vergrößern können: „Ich verlasse mich nicht auf mein Glück, sondern erarbeite mir alles sehr hart. Als Stammspieler sehe ich mich daher noch nicht, auch weil Georg Niedermeier noch fehlt. Ich gebe mein Bestes von Training zu Training und von Spiel zu Spiel.“

EM-Kapitel schnell abgehakt wegen desaströsem Abschneiden

Im Juni hat bekanntlich die Europameisterschaft der U21-Mannschaften in Israel stattgefunden. Für das DFB-Team war bereits nach der Vorrunde Endstation. So richtig gute Erinnerungen hat Rüdiger nicht mehr an dieses Turnier, vielleicht weil er dies auch verdrängt hat: „Dieses Kapitel habe ich schnell abgehakt, weil wir keine gute EM gespielt haben. Trotzdem war es eine tolle Erfahrung, auch weil es mein erstes Turnier mit der Nationalmannschaft war und trotz der Tatsache, das ich nicht allzu viel gespielt habe. Jetzt wollen wir es besser machen.“ Über die Qualität der „neuen U21-Auswahl“ weiß er nun zu berichten: „Man merkt schon, dass wir uns alle bereits länger kennen. Wir verstehen uns super, das müssen wir nur auf den Platz bringen.“

Bittencourt und Leitner beste Kumpels im U21-Team

Über die freundschaftlichen Kontakte innerhalb der Mannschaft kann Rüdiger ebenfalls einige interessante Angaben machen: „ Klar, beispielsweise Leonardo Bittencourt. Zudem ist Moritz Leitner ja auch mein Mannschaftskollege beim VfB. Aber ich verstehe mich mit den meisten Jungs gut, weil ich viele schon sehr lange aus den U-Teams kenne.“

„Frankreich-Spiel hätten wir gewinnen können“

Zuletzt gab es in einem aufregenden Spiel ein Unentschieden gegen die U21-Auswahl von Frankreich. Beide Teams agierten technisch und taktisch auf einem ansprechenden Niveau. Der VfB-Spieler ist jedoch der klaren Ansicht, dass Deutschland einen Sieg in diesem Prestigespiel durchaus verdient gehabt hätte: „Diese Begegnung haben wir klar dominiert. Natürlich kann nicht immer alles auf Anhieb klappen, aber wir hätten das Spiel auch gewinnen können. Darauf gilt es aufzubauen.“

„Außerhalb nimmt Hrubesch eine Vaterrolle für mich ein“

Nach der desaströs verlaufenen Europameisterschaft wurde der erfolglose Rainer Adrion durch Horst Hrubesch ersetzt. Rüdiger sagt folgendes über sein Verhältnis zum langjährigen DFB-Coach: „Er ist einer meiner größten Förderer. Der Trainer weiß, wie ich ticke und wie er mich anpacken muss. Außerhalb nimmt er für mich fast eine Vaterrolle ein. Auf dem Platz tritt er mir auch mal in den Hintern. Er genießt den Respekt der ganzen Mannschaft.“ Zum Vergleich zwischen Schneider und Hrubesch kann er folgende Angaben machen: „Beide sind fachlich sehr gut, gehen auf mich ein und bringen mich weiter. Hrubesch bringt natürlich eine Menge Erfahrung mit und hat bereits die U 21-EM gewonnen. Das macht viel in der Arbeitsweise eines Trainer aus.“

„Wir wollen sechs Punkte mit nach Hause nehmen“

Der komplette Fokus ist nun auf die kommenden beiden Qualifikationsspiele gegen die Färöer-Inseln und Irland ausgerichtet, die die ersten Qualifikationsspiele für das Kontinentalturnier 2015 in Tschechien sein werden. Über die Vorbereitung hat Rüdiger folgende Informationen parat: „Wir werden aber noch eine Videositzung haben. Dennoch sind wir Deutschlands U 21 und da muss es unser Ziel sein, beide Spiele zu gewinnen. Wir wollen sechs Punkte mit nach Hause bringen.“ Über seine Funktion in der Nationalmannschaft kann er folgendes sagen: „Ich möchte wichtig für das Team sein und das erwartet auch der Trainer von mir. Es ist mein Ziel, auf dem Platz zu stehen und den Jungs zu helfen.“

„Jeder in der U21 hat die A-Nationalmannschaft als Ziel“

Als kleines Highlight winken für die U21-Nationalmannschaft zudem noch die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro im Sommer 2016. Die Qualifikation für das Endturnier und eine gute dortige Platzierung könnten die Olympiateilnahme für das deutsche U-Team tatsächlich realistisch erscheinen lassen. Rüdiger möchte nicht zu weit in die Zukunft blicken, auch wenn er dieses Ziel als Traum im Hinterkopf besitzt: „Erstmal müssen wir die Hürde Qualifikation nehmen, dann kommen die Playoffs, die EM und Olympia. Klar denke ich manchmal dran. Diese beiden Turnier sind unser Ziel, da wollen wir alle hin. Aber erstmal gehen wir Schritt für Schritt und dann können wir über die anderen Ziele sprechen.“ In der deutschen A-Nationalmannschaft gibt es bekanntlich einen echten Mangel an fähigen Verteidigern. Bis auf Hummels, Mertesacker und Badstuber ist diese Position eher suboptimal besetzt. Rüdiger möchte erst einmal beim VfB Stuttgart und in der U21-Nationalmannschaft vernünftige Leistungen bringen, bevor er sich ernsthaft mit dieser Thematik beschäftigt: „Jeder, der in der U 21 dabei ist, hat dieses Ziel. Aber man muss sich voll und ganz auf den Verein und auf die U 21 konzentrieren. Weiter zu denken wäre in meiner Situation unrealistisch. Da muss man ehrlich sein. Leistung bringen – alles andere kommt von alleine.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Antonio Rüdiger, Deutschland, U21, Thomas Schneider, VfB Stuttgart
Datum: 05.09.2013 13:47 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-u21-nationalspieler-ruediger--„hrubesch-ist-einer-meiner-groessten-foerderer“-7415.html


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