Transferkarussell: Profitiert Bayern München vom Neymar-Deal?
Zum 1. Juli beginnt die Transferperiode offiziell. Für Profi-Teams bedeutet das die heiße Phase, da nun die Deals für die kommende Saison und darüber hinaus gemacht werden. In diesem Sommer könnte es besonders hoch hergehen, da große Namen auf dem Sprung sind.
Bild: istock.com
Neymar zurück zu Barca: Dieses Mal wirklich?
Seit seinem Wechsel zu PSG vergeht kaum ein Monat, in dem Neymar kein Wechselwunsch nachgesagt wird. Als Grund gilt dabei stets die französische Ligue 1: Dort ist der Brasilianer zwar der unangefochtene Superstar und darf sich jährlich über den Meisterschaftstitel freuen, allerdings ist es gerade die fehlende Konkurrenz, die für einen Spieler dieses Kalibers ein Kriterium ist. Mit anderen Worten: Die erste Spielklasse Frankreichs ist nicht unbedingt attraktiv, zumindest im Vergleich mit den Top-Ligen in England und Spanien. All das ist kein Geheimnis, aufgrund der Häufigkeit dieser Gerüchte ist deren Wahrheitsgehalt jedoch noch schwerer vorherzusagen als die Spielergebnisse der Bundesliga.
Dass PSG-Trainer Thomas Tuchel laut Medienberichten die Allüren des Ausnahmekönners Neymar satt hat, könnte nun, nach all den haltlosen Speukulationen, den Ausschlag in Richtung Realität geben. Denn es sieht danach aus, als hätte sich Neymar zu einer Rückkehr nach Barcelona entschlossen – und auch die Katalanen sind gewillt, den Transfer zu bewältigen. Die Ablösesumme würde sich dabei in einer solchen Größenordnung befinden, dass Barcelona wahrscheinlich andere Stars verkaufen müsste. Dies könnte eines der größten Transferbeben der vergangenen Jahre auslösen, und beteiligt wären eventuell auch deutsche Teams.
Der Kreislauf des Geldes
Um den Anforderungen des Financial Fair Play gerecht zu werden, müsste der FC Barcelona parallel zu einem Neymar-Transfer dreistellige Millioneneinnahmen verzeichnen. Zwei Spieler stehen dabei besonders im Fokus: Philippe Coutinho, der vom FC Liverpool kam, aber noch nicht sein Potenzial entfalten konnte, und Ousmane Démbéle. Letzterer kam aus Dortmund zu den Katalanen und machte immer wieder durch Disziplinlosigkeiten auf sich aufmerksam. Zufällig zeigt der FC Bayern aktuell großes Interesse an dem Franzosen, sodass der Neymar-Transfer für die Münchner ein Türöffner sein könnte.
Gleichzeitig würde auch der BVB profitieren. Denn laut den Ablösemodalitäten aus dem Sommer 2017 bekämen die Dortmunder bei einem Weiterverkauf Dembélés 17 Millionen Euro zusätzlich, und das ganz ohne weitere Arbeit. Sollten die Bayern den Kauf bewerkstelligen können, was laut aktuellen Einschätzungen eher unrealistisch ist, würde der ärgste Bundesliga-Verfolger finanziell profitieren, auch wenn diese Verstärkung aus sportlicher Sicht nicht im Interesse des BVB sein dürfte.
Real-Transfers als Motivation für Barcelona?
Gleichzeitig wird sich der FC Barcelona gut überlegen, welche Stars tatsächlich abgegeben werden. Denn Real Madrid will die missratene Saison vergessen machen und hat dafür tief in die Tasche gegriffen. Als Königstransfer kam Eden Hazard aus London: Der belgische Offensivstar kostete rund 100 Millionen Euro und wurde bei seiner Vorstellung begeistert empfangen. Mit Luka Jovic von Eintracht Frankfurt und Rodrygo, einem 18-jährigen Supertalent aus Brasilien, wurde die Angriffsreihe weiter verstärkt.
Kein Platz mehr ist dagegen für Gareth Bale. Der einstige Rekordtransfer darf (und soll) den Verein verlassen und auch mit diesem Namen wurden die Bayern in Verbindung gebracht. Zum Problem könnte allerdings Bales Gehalt werden: Der Waliser hat verlauten lassen, nicht zu geringeren Konditionen bei einem anderen Verein unterschreiben zu wollen. Und da Bale angeblich rund 17 Millionen Euro verdient, ist die Suche nach einem Abnehmer umso schwieriger, speziell unter Berücksichtigung der Verletzungsanfälligkeit des Flügelstürmers.
Ein Wechsel nach München scheint somit vom Tisch zu sein – zumindest aktuell, da die Bayern immer noch an ihren bevorzugten Optionen dran sind. Sollte am Ende keiner der gewünschten Offensivspieler an die Isar kommen, wäre es theoretisch möglich, dass der Name Gareth Bale doch wieder diskutiert wird. Allzu hoch ist die Wahrscheinlichkeit allerdings nicht, da Bale bald 30 wird und damit nicht in die Altersstruktur des geplanten Umbruchs passen würde.
Unabhängig vom Fall Bale zeigt die momentane Lage, wie vernetzt die Mechanismen im Profifußball mittlerweile sind. Das ist nicht zuletzt den ausufernden Transfersummen und Gehältern geschuldet: Dominoeffekte im Bereich jenseits der 100 Millionen Euro sind zum Tagesgeschäft geworden. Dass die Bayern ihrer Favoritenrolle auch mit geringeren Ausgaben gerecht werden, liegt an den strengen Regeln der Bundesliga, auch als 50+1 bekannt. Diese Regulierung verhindert, dass sich Vereine in fremder Hand befinden; gleichzeitig schiebt sie großen Investitionen von außen einen Riegel vor. Wie sich dies auf den internationalen Vergleich auswirkt, wurde bereits deutlich, und die Rufe nach einer Lockerung der Vorgaben dürfte bald wieder die Runde machen.
Bild 1: ©istock.com/Global_Pics
Seit seinem Wechsel zu PSG vergeht kaum ein Monat, in dem Neymar kein Wechselwunsch nachgesagt wird. Als Grund gilt dabei stets die französische Ligue 1: Dort ist der Brasilianer zwar der unangefochtene Superstar und darf sich jährlich über den Meisterschaftstitel freuen, allerdings ist es gerade die fehlende Konkurrenz, die für einen Spieler dieses Kalibers ein Kriterium ist. Mit anderen Worten: Die erste Spielklasse Frankreichs ist nicht unbedingt attraktiv, zumindest im Vergleich mit den Top-Ligen in England und Spanien. All das ist kein Geheimnis, aufgrund der Häufigkeit dieser Gerüchte ist deren Wahrheitsgehalt jedoch noch schwerer vorherzusagen als die Spielergebnisse der Bundesliga.
Dass PSG-Trainer Thomas Tuchel laut Medienberichten die Allüren des Ausnahmekönners Neymar satt hat, könnte nun, nach all den haltlosen Speukulationen, den Ausschlag in Richtung Realität geben. Denn es sieht danach aus, als hätte sich Neymar zu einer Rückkehr nach Barcelona entschlossen – und auch die Katalanen sind gewillt, den Transfer zu bewältigen. Die Ablösesumme würde sich dabei in einer solchen Größenordnung befinden, dass Barcelona wahrscheinlich andere Stars verkaufen müsste. Dies könnte eines der größten Transferbeben der vergangenen Jahre auslösen, und beteiligt wären eventuell auch deutsche Teams.
Der Kreislauf des Geldes
Um den Anforderungen des Financial Fair Play gerecht zu werden, müsste der FC Barcelona parallel zu einem Neymar-Transfer dreistellige Millioneneinnahmen verzeichnen. Zwei Spieler stehen dabei besonders im Fokus: Philippe Coutinho, der vom FC Liverpool kam, aber noch nicht sein Potenzial entfalten konnte, und Ousmane Démbéle. Letzterer kam aus Dortmund zu den Katalanen und machte immer wieder durch Disziplinlosigkeiten auf sich aufmerksam. Zufällig zeigt der FC Bayern aktuell großes Interesse an dem Franzosen, sodass der Neymar-Transfer für die Münchner ein Türöffner sein könnte.
Gleichzeitig würde auch der BVB profitieren. Denn laut den Ablösemodalitäten aus dem Sommer 2017 bekämen die Dortmunder bei einem Weiterverkauf Dembélés 17 Millionen Euro zusätzlich, und das ganz ohne weitere Arbeit. Sollten die Bayern den Kauf bewerkstelligen können, was laut aktuellen Einschätzungen eher unrealistisch ist, würde der ärgste Bundesliga-Verfolger finanziell profitieren, auch wenn diese Verstärkung aus sportlicher Sicht nicht im Interesse des BVB sein dürfte.
Real-Transfers als Motivation für Barcelona?
Gleichzeitig wird sich der FC Barcelona gut überlegen, welche Stars tatsächlich abgegeben werden. Denn Real Madrid will die missratene Saison vergessen machen und hat dafür tief in die Tasche gegriffen. Als Königstransfer kam Eden Hazard aus London: Der belgische Offensivstar kostete rund 100 Millionen Euro und wurde bei seiner Vorstellung begeistert empfangen. Mit Luka Jovic von Eintracht Frankfurt und Rodrygo, einem 18-jährigen Supertalent aus Brasilien, wurde die Angriffsreihe weiter verstärkt.
Kein Platz mehr ist dagegen für Gareth Bale. Der einstige Rekordtransfer darf (und soll) den Verein verlassen und auch mit diesem Namen wurden die Bayern in Verbindung gebracht. Zum Problem könnte allerdings Bales Gehalt werden: Der Waliser hat verlauten lassen, nicht zu geringeren Konditionen bei einem anderen Verein unterschreiben zu wollen. Und da Bale angeblich rund 17 Millionen Euro verdient, ist die Suche nach einem Abnehmer umso schwieriger, speziell unter Berücksichtigung der Verletzungsanfälligkeit des Flügelstürmers.
Ein Wechsel nach München scheint somit vom Tisch zu sein – zumindest aktuell, da die Bayern immer noch an ihren bevorzugten Optionen dran sind. Sollte am Ende keiner der gewünschten Offensivspieler an die Isar kommen, wäre es theoretisch möglich, dass der Name Gareth Bale doch wieder diskutiert wird. Allzu hoch ist die Wahrscheinlichkeit allerdings nicht, da Bale bald 30 wird und damit nicht in die Altersstruktur des geplanten Umbruchs passen würde.
Unabhängig vom Fall Bale zeigt die momentane Lage, wie vernetzt die Mechanismen im Profifußball mittlerweile sind. Das ist nicht zuletzt den ausufernden Transfersummen und Gehältern geschuldet: Dominoeffekte im Bereich jenseits der 100 Millionen Euro sind zum Tagesgeschäft geworden. Dass die Bayern ihrer Favoritenrolle auch mit geringeren Ausgaben gerecht werden, liegt an den strengen Regeln der Bundesliga, auch als 50+1 bekannt. Diese Regulierung verhindert, dass sich Vereine in fremder Hand befinden; gleichzeitig schiebt sie großen Investitionen von außen einen Riegel vor. Wie sich dies auf den internationalen Vergleich auswirkt, wurde bereits deutlich, und die Rufe nach einer Lockerung der Vorgaben dürfte bald wieder die Runde machen.
Bild 1: ©istock.com/Global_Pics
Autor: NP
Schlagworte: Bayern München, Neymar, Transfer
Datum: 15.07.2019 15:55 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-transferkarussell--profitiert-bayern-muenchen-vom-neymar-deal--43059.html
Schlagworte: Bayern München, Neymar, Transfer
Datum: 15.07.2019 15:55 Uhr
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