Starkes Gladbach schlägt Bremen mit 4:1


Borussia Mönchengladbach kann seinen Status als angriffslustige Spitzenmannschaft der Bundesliga immer weiter untermauern. Gegen den Tabellenletzten aus Bremen gewannen die Kicker in einem interessanten Vergleich mit 4:1. 44.513 Zuschauer im Stadion im Borussia-Park sahen eine teils wie entfesselt aufspielende Gladbacher-Mannschaft, die nach einem Doppelschlag von Kruse (32. Minute) und Wendt (38. Min.) noch vor der Halbzeit mit 2:0 führte. Für etwas Spannung sorgte sechs Minuten nach dem Wiederanpfiff Zlatko Junuzovic mit einem direkt verwandelten Freistoß. Eine knappe Viertelstunde später brachte Christoph Kramer jedoch eine Art Vorentscheidung mit einem wuchtigen Kopfballtreffer zum 3:1, ehe Hrgota nach 88 Minuten durch einen Kontertreffer den 4:1-Endstand mit seinem ersten Bundesligatreffer erzielte. Bremen präsentierte sich defensiv fahrig und offensiv wenig durchschlagskräftig. Kämpferisch und läuferisch zeigten die Norddeutschen jedoch Tugenden, die für einen Abstiegskandidaten geeignet sind. Deshalb geht dieser Sieg absolut in Ordnung. Hier sind die gesammelten Stimmen zur Partie.

Borussia Mönchengladbach

Lucien Favre (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Es war nicht so einfach, wie man denken könnte. Der Gegner ist sehr gut. Wir waren heute effizienter, das war der Unterschied. Ich habe mich noch nie über eine Verletzung beklagt, Max Kruse hat die Neuneinhalb gut gespielt. Wir wussten, dass uns eine sehr schwere Aufgabe erwartet, haben diese aber gut bewältigt. Meine Mannschaft hatte zunächst große Probleme, es aber danach sehr gut gespielt. Dem Elfmeter ging eine schnelle Kombination voraus – das haben wir klasse gemacht. Das 2:0 von Oscar Wendt war extrem wichtig. Wir waren extrem effizient in der Chancenverwertung, und das hat letztlich den Ausschlag zu unseren Gunsten gegeben."

Ibrahima Traoré (Borussia Mönchengladbach): "Wir haben uns am Anfang das Leben lange schwer gemacht, erst der Elfmeter hat uns die Tür geöffnet. Es war ein harter Kampf und mit Sicherheit nicht unser bestes Spiel. Wir haben, auch wenn das Ergebnis vielleicht ein wenig zu hoch ist, aber absolut verdient gewonnen. Wichtig ist, dass man solche Spiele gewinnt, und das wollen wir am Samstag auch in Augsburg tun. Das wäre ein toller Abschluss für das, was wir bisher in dieser Saison gezeigt haben."

Oscar Wendt (Borussia Mönchengladbach): "Wir wollten den Fans zum Abschluss des Jahres unbedingt einen Sieg schenken und ich bin froh, dass uns das gelungen ist. Es war nicht einfach und extrem wichtig, dass wir in der ersten Hälfte in Führung gegangen sind. Letzten Endes ist das 4:1 ein deutliches Ergebnis, aber wenn man den Ausgleich so kurz nach der Pause kassiert wie wir, wird es immer ein hartes Stück Arbeit. Das Wichtigste ist am Ende, dass wir drei Punkte eingefahren haben. Jetzt wollen wir auch am Samstag in Augsburg unbedingt gewinnen, um diese tolle Hinrunde mit einem Erfolgserlebnis abzuschließen."

Max Kruse (Borussia Mönchengladbach): "Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet und viele Kilometer abgespult. Insgesamt waren wir heute klar überlegen, das hat man gesehen."
Branimir Hrgota (Borussia Mönchengladbach): "Ich bin froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. Wir haben eine gute Leistung gezeigt. Ganz besonders freue ich mich natürlich, dass mir endlich mein erstes Saisontor in der Bundesliga gelungen ist. Ich bin dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, von Anfang an zu spielen und denke, dass wir als Mannschaft einen guten Job gemacht haben."

Max Eberl (Sportdirektor Borussia Mönchengladbach): "Dass es das 26. Pflichtspiel war, hat man gemerkt. In dieser Hinrunde gab es keine Selbstläufer, alles ist hart erarbeitet – das hat man heute auch gesehen. Bremen hat gut dagegen gehalten, das Spiel wog hin und her. Wir waren sehr effektiv, hatten nicht so viele Chancen, haben diese aber gut genutzt. In der Defensive haben wir relativ wenig zugelassen. In Augsburg versuchen wir jetzt natürlich, noch einmal nachzulegen, um eine sehr gute Hinrunde vielleicht noch ein bisschen besser abzuschließen."


SV Werder Bremen

Viktor Skripnik (Trainer Werder Bremen): "Wir geben weiter Vollgas. Wir haben als Trainerteam nicht so viel Erfahrung gehabt in der Bundesliga, aber jetzt wissen wir, wo es lang geht. Borussia hat hochverdient gewonnen, das müssen wir anerkennen. Wir haben uns zu wenig zugetraut und nur auf das Spiel des Gegners reagiert. Auf diese Art und Weise ist es natürlich schwierig das Spiel zu gewinnen. In der ersten halben Stunde haben wir es nicht schlecht gemacht, sind dann aber zu schnell mit 0:2 in Rückstand geraten. Nach der Pause haben wir die richtige Reaktion gezeigt, aber es hat leider nicht gereicht. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, um uns aus dieser Situation zu befreien."

Raphael Wolf (Werder Bremen): "Wir haben es wieder nicht geschafft, auswärts zu punkten. Das ist eine Katastrophe. Jeder weiß, dass wir Punkte brauchen. Wir müssen richtig in die Zweikämpfe gehen, der Gegner muss Angst vor uns haben. Es wird Zeit, dass wir uns wehren."

Zlatko Junuzovic: „Wir haben gut begonnen und eine halbe Stunde gut gekämpft, geraten dann aber typisch für die letzten Wochen in Rückstand. Wir laden den Gegner förmlich zu Toren ein. Das geht zu einfach. Von da an laufen wir hinterher. Wir haben die Qualität, schwächen uns aber immer wieder durch individuelle Fehler. Wir sind zurecht Letzter, die Tabelle lügt nicht. Wir müssen jetzt den Schalter umlegen. Wenn nicht, dann wird es düster. Positiv ist, dass wir nicht allzu weit abgeschlagen sind und die Fans hinter uns stehen. An deren Stelle hätte ich heute nicht geklatscht. Jetzt ist jeder gefordert, jeder muss Verantwortung übernehmen, denn den Mist haben wir uns selbst eingebrockt."

Philipp Bargfrede: "Bis zum Rückstand waren wir gut in der Partie, der Elfmeter hat uns dann aus dem Rhythmus und leider auch auf die Verliererstraße gebracht. Wir müssen zusehen, dass wir ballsicherer werden um nicht immer hinterherlaufen zu müssen und kompakter werden. Am Samstag haben wir noch ein ganz wichtiges Spiel, da müssen unbedingt Punkte holen. Ich habe die Situation noch nicht im TV gesehen. Es gab einen Kontakt, aber in dem Zweikampf hatte ich das Gefühl, dass er schon eher abgehoben ist. Ich denke, dass man den Elfmeter geben kann, aber nicht muss." 

Thomas Eichin: „Die Niederlage ärgert mich, weil Gladbach heute nicht unschlagbar war. Wir hätten hier was holen können. Nach dem Tor waren wir näher am Ausgleich als sie am dritten Tor, da hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Gegner und Publikum wurden langsam nervös, aber wir stehen unten drin und fangen uns wieder so ein leichtes Gegentor. Wir hatten eine gute taktische Ausrichtung und eine gute Grundeinstellung, aber die entscheidenden Dinge haben wir heute falsch gemacht. Gladbach hat gewartet und uns dafür bestraft, dass wir den zweiten Treffer nicht machen. Die Lage ist nicht gut,14 Punkte sind definitiv zu wenig. Wir brauchen die nötigen Punkte, vielleicht schon gegen Dortmund, die wie wir verunsichert sind und unten drin stehen. In der Winterpause müssen wir uns neu präparieren um in der Rückrunde die Zähler für den Klassenerhalt zu holen.“

Davie Selke: "Die Enttäuschung bei uns ist riesig. Es lag heute nicht an mangelndem Einsatz - wir haben alle Gas gegeben und wieder Moral gezeigt. Wir sind gut aus der Halbzeit gekommen, haben unsere Schlüsse aus dem ersten Durchgang gezogen und sind auch nochmal rangekommen. Aber nach dem 1:3 und dem Platzverweis gegen Luca war es verdammt schwer. Am Samstag werden wir uns zerfleischen um die Punkte zu holen."

Quelle: werder.de; "bundesliga.de"
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Borussia Mönchengladbach, Werder Bremen, Lucien Favre, Traore, Kruse, Skripnik, Selke, Wolf, Junuzovic, Bargfrede, Eichin, Bundesliga
Datum: 18.12.2014 12:21 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-starkes-gladbach-schlaegt-bremen-mit-4-1-17716.html


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