St. Petersburgs Tymoshchuk: „Die Bayern werden Europa in den kommenden Jahren dominieren“


Wenn ein Spieler von Zenit St. Petersburg tatsächlich Borussia Dortmund-Experte ist, dann ganz gewiss Anatoliy Tymoshchuk, der als Spieler des FC Bayern München mehrfach die großartigen Qualitäten des Ruhrpottvereins am eigenen Leib erkennen musste. Nun geht es am heutigen Abend für ihn und seine Mannschaftskameraden aus St. Petersburg im Achtelfinale der UEFA Champions League selbst in einem sehr wichtigen Spiel gegen den BVB. Die Temperaturen sprechen ganz gewiss für die Russen, die sich schon seit fünf Wochen auf die im März beginnende Saison vorbereiten. Dort steht man punktgleich mit Lokomotive Moskau an der Spitze der russischen Liga und besitzt eine enorme Qualität im eigenen Kader. Nun nimmt der 34-jährige ukrainische Nationalspieler Stellung zum heutigen Duell und äußert sich auch über seinen Ex-Verein FC Bayern München.

St. Petersburgs Tymoshchuk: „Die Bayern werden Europa in den kommenden Jahren dominieren“
Herzlicher Empfang durch Zenit-Anhänger

Im Sommer 2009 ist der Blondschopf von St. Petersburg zu den Bayern gewechselt. Nach zuletzt nur wenig Spieleinsätzen beim FC Bayern konnte sich der zentrale Mittelfeldspieler hervorragend bei seinem neuen, alten Verein integrieren und wurde von den Anhängern auch freudig empfangen, wie er gegenüber „sport1.de“ ehrlich einräumen kann: „Ja, so ist es. Vor einigen Jahren habe ich mit den Bayern ein Freundschaftsspiel in St. Petersburg bestritten. Wie damals haben mich die Fans positiv aufgenommen und mir einen warmen Empfang bereitet. Nach unseren gemeinsamen Erfolgen in der Vergangenheit trage ich Zenit immer in meinem Herzen.“

Verschiedene Stärken für St. Petersburg

Geld scheint beim ehemaligen Zarenverein keine allzu große Rolle zu spielen. Die Vorzüge seines Teams benennt der Blondschopf wie folgt: „Wir haben eine gute Mannschaft mit sehr guten Spielern - Spielern, die in Europa Erfolge haben. Wir haben schnelle Spieler, wir spielen in der Defensive mit viel Hingabe. Das ist unser Erfolgsrezept.“

Routine mit verspätetem Liga-Auftakt

Als ein kleiner Nachteil könnte gewiss die Tatsache gelten, dass für St. Petersburg das Heimspiel in der europäischen Königsklasse gegen den Bundesliga-Dritten das erste Pflichtspiel im Jahr 2014 sein wird. Deshalb könnte sich als echter Nachteil erweisen, dass die russische Spielklasse erst im März ihren Spielbetrieb wieder aufnimmt: „ Ja, aber das ist eine fast schon traditionelle Situation für jedes russische oder ukrainische Team. Wir müssen versuchen, damit so umzugehen wie schon in der Vergangenheit. 2008 war es auch so, und damals haben wir den UEFA-Cup gewonnen.“

„Wir müssen Dortmunds-Schwächen ausnutzen und sie zu Fehlern zwingen“

In der nunmehr mehr als 20-jährigen Geschichte der europäischen Königsklasse hat es noch keine Mannschaft im Achtelfinale gegeben, die so wenig Punkte wie Zenit geholt haben. Letztlich konnte man sich knapp gegen den FC Porto und Austria Wien durchsetzen. Borussia Dortmund hingegen konnte sich in der schwersten aller Champions-League-Gruppen gegen den FC Arsenal, SSC Neapel Olimpique Marseille als Gruppenerster durchsetzen. Der Favoritenstatus scheint deshalb schnell zugunsten der Dortmunder auszufallen. Allerdings rechnet sich Tymoshchuk auch Chancen für sein Team aus: „Wir wollen ein positives Resultat erzielen. Alles hängt davon ab, wie fokussiert wir sind. Wir müssen in beiden Duellen in einer Top-Verfassung sein. Dortmund hat - wie jede Mannschaft - Stärken und Schwächen. Wir müssen ihre Schwächen ausnutzen und sie zu Fehlern zwingen.“



Dortmunds-Offensive mit Spielern wie Marco Reus, Robert Lewandowski und Aubameyang gehört zweifelsfrei zu den besten Angriffsreihen auf diesem Kontinent. Diese Stürmer verkörpern Technik, Dynamik und Torgefahr und demonstrieren das Dortmunder-Angriffsspiel auf einen beeindruckende Art und Weise: „Wir müssen in der Abwehr und im Mittelfeld gut und eng stehen. Wir werden ihnen keinen Raum geben, denn sie haben sehr schnelle und bewegliche Spieler. Wenn sie Platz haben, können sie ihren Stil durchziehen.“

Gute Kontakte zum FC Bayern München

Erst im Sommer hat der ukrainische Rekordnationalspieler seine Rückkehr nach St. Petersburg angetreten. Vier Jahre lang hat er in der bayerischen Metropole München gelebt. Über seine Beziehung in seine alte Heimat kann er nun folgendes berichten: „ Ich besitze ein Haus in der Nähe von München, in dem meine Familie lebt. Von Zeit zu Zeit besuche ich daher die Stadt. Natürlich vermisse ich München, die Mannschaft, meine Freunde. Wir hatten eine tolle Zeit zusammen. Ich stehe noch in Kontakt zu Manuel Neuer, Thomas Müller, Xherdan Shaqiri, Rafinha, Mandzukic und auch zu dem Rest. Wir quatschen viel und versuchen, regelmäßig Kontakt zu haben.“

Überrascht über Lahms-Positionstausch

Vor dieser Spielzeit ist bekanntlich der spanische Taktikfuchs Pep Guardiola zum FC Bayern München gewechselt. Dieser hat dafür gesorgt, dass FCB-Kapitän Philipp Lahm von der rechten Verteidigerposition ins zentrale Mittelfeld wechselt. Eine Umstellung, die für Thymoshchuk durchaus für etwas Verwunderung gesorgt hat, wie er nun „sport1.de“ verraten hat: „Ich war wie viele andere auch davon überrascht, weil Philipp der beste Rechtsverteidiger der Welt ist. Aber Philipp hat gezeigt, dass er ein absoluter Top-Spieler ist, der die Anweisungen von Pep Guardiola auch auf dieser Position umsetzen kann.“

Tymoshchuk zeigt sich begeistert von Entwicklung des FC Bayern München

In dieser Spielzeit setzt der FC Bayern München im deutschen Fußball und auch im europäischen Vergleich die notwendigen Akzente. Auch der Titel in der Champions League wird nur über den FC Bayern München gehen. In der abgelaufenen Spielzeit konnten sich die Bayern unter Trainer Jupp Heynckes in die Fußball-Geschichtsbücher schreiben, denn die Titel in der Champions-League, die deutsche Meisterschaft, der DFB-Pokal, der europäische Supercup und nicht zuletzt der Weltpokal haben deutlich gemacht, dass weltweit der FC Bayern München das Maß aller Dinge darstellt. Anatoliy Tymoshchuk hat nun erklärt, warum die Bayern unter Guardiola noch stärker sind: „Der FC Bayern spielt mit sehr viel Selbstbewusstsein und auf dem gleichen Level wie wir im vergangenen Jahr. Die Mannschaft hat das Potenzial, in den kommenden Jahren noch besser zu werden. Der Klub hat eine Vision, eine Philosophie, finanzielle Disziplin, ein gutes Management und sehr gute Spieler und Trainer. Die Bayern werden Europa in den nächsten Jahren dominieren.“

Intensive Vorbereitung auf Borussia Dortmund

Im Spitzenspiel in der Bundesliga im November konnte Bayern bei Borussia Dortmund einen glänzenden 3:0-Sieg landen. Die Vorbereitung auf den amtierenden Champions-League-Finalisten ist sehr intensiv ausgefallen, wie der Ukrainer nun verraten hat: „Wir hatten viel Zeit, um uns auf den BVB vorzubereiten. Wir haben ausreichend Informationen, wir haben uns die Spiele in der Bundesliga genau angeschaut und einige Veränderungen bemerkt. Wir werden einige Dinge gegen den BVB vorbereiten. Ich kenne Dortmund sehr gut, ich habe viele Male gegen sie gespielt. Ich kann mich noch gut an ein 5:1 in Dortmund im Jahr 2009 oder an das Champions-League-Finale erinnern.“

Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Anatoliy Tymoshchuk, Zenit St. Petersburg, Borussia Dortmund, FC Bayern München, Lewandowski, Aubemeyang, Reus, Champions League
Datum: 25.02.2014 10:54 Uhr
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