Sidney Sam träumt von DFB-Pokal zum Abschluss


Eine sehr erstaunliche Saison hat bisher Sidney Sam von Bayer Leverkusen absolvieren können, der einen beachtlichen Saisonstart hinlegen konnte. Nach 13 Spieltagen konnte der deutsche Nationalspieler schon sieben Treffer und fünf Vorlagen auf dem Konto haben, was den dritten Rang in der Scorerliste der Fußball-Bundesliga zur Konsequenz hat. Beim 1:0-Auswärtssieg bei Hertha BSC Ende November hat jedoch ein Muskelfaserriss dafür gesorgt, dass er bereits vorzeitig die Winterpause einlegen konnte. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass er zum FC Schalke 04 im Sommer wechseln wird. Nun nimmt der 26-Jährige zu verschiedenen Themen rund um seinen Verein Stellung im Gespräch mit „DFB.de“.

Sidney Sam träumt von DFB-Pokal zum Abschluss
„Gegen Ex-Vereine zu spielen, ist immer eine außergewöhnliche Situation“

Am Mittwoch gibt es für Sam das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern zu bestreiten. Für Sidney Sam ist es zugleich eine Reise in die Vergangenheit, denn er hat eine Spielzeit für den Pfälzer-Traditionsverein gespielt und so hervorragende Eigenwerbung betreiben können, dass Bayer 04 Leverkusen schließlich auf ihn aufmerksam geworden ist. Der Deutsch-Nigerianer macht überhaupt kein Geheimnis daraus, dass diese Partie für ihn zweifelsfrei eine ganz Besondere darstellt: „Auf jeden Fall. Gegen Ex-Vereine zu spielen, ist immer eine außergewöhnliche Situation. In der Bundesliga habe ich das ja bereits öfter erlebt. Im DFB-Pokal allerdings hat das noch einen anderen Stellenwert. Es gibt nur ein Spiel. Es geht um das Weiterkommen, es geht um den Einzug ins Halbfinale. Ich liebe solche Duelle. Ich freue mich riesig darauf, alte Bekannte wieder zu treffen.“

Schwaches Besucherinteresse für Lautern-Spiel

Das Besucherinteresse an diesem Match ist wahrlich äußerst gering, denn bisher sind gegen den südwestdeutschen Traditionsverein erst 23.000 Tickets abgesetzt worden. Zwei Partien müssen noch gewonnen werden, ehe das Finale im DFB-Pokal in Berlin auf die Werkself wartet. Sam hat deutlich gemacht, dass die Bedeutung für diese Partie gewaltig ist: „… und genau deshalb ist diese Begegnung auch so wichtig für uns. Da zählen alte Freundschaften dann nicht mehr. Wir wollen weiterkommen. Es ist gut, dass wir im eigenen Stadion spielen. Das spielt uns sicher in die Karten. Da können wir uns auf die Unterstützung unserer Fans verlassen.“

„Zunächst müssen wir uns der Herausforderung Kaiserslautern stellen“

Der Gewinn der Meisterschaft und der Champions League scheint für Bayer Leverkusen reichlich unrealistisch zu sein. Dafür wollen sich die Bayer-Kicker umso mehr auf den Triumph im DFB-Pokal konzentrieren, wo der Titel ein schöner Abschluss für Sam sein würde. Daraus macht er auch überhaupt kein Geheimnis, wenn er gegenüber „DFB.de“ mit folgenden Worten zitiert wird: „ Ja, das wäre mein Traum vor meinem Wechsel zu Schalke. Ich würde die tolle Zeit in Leverkusen gerne mit einem Titel krönen. Jeder Fußballer träumt davon, einmal in Berlin dabei zu sein und dort dann den Pokal in den Himmel strecken zu können. Auch ich. Das wäre eine Riesensache. Aber zunächst müssen wir uns der Herausforderung Kaiserslautern stellen. Die werden wir nicht unterschätzen, das wird eine schwere Aufgabe.“

Sidney Sam glaubt an FCK-Aufstieg

Zunächst muss jedoch der Tabellendritte aus der 2. Fußball-Bundesliga geschlagen werden. Es wird eine Art Reise in die Vergangenheit sein, denn in der Pfalz hat er sich zu einem herausragenden Fußballer mausern können. Auch wenn er sich zunächst noch etwas entwickeln musste, wie er nun deutlich zum Ausdruck bringen kann: „ Ausschließlich gute. Deshalb wünsche ich meinem ehemaligen Klub auch nur das Beste - außer natürlich im Aufeinandertreffen mit uns. Für mich war es eine ganz wichtige und entscheidende Phase. Dort bin ich noch mal gereift. Ich habe in Kaiserslautern endgültig den Schritt vom Jugendspieler zum richtigen Profi gemacht. Im ersten Jahr hatte ich noch Anlauf- und Anpassungsschwierigkeiten. Das war nicht immer ganz einfach. In der zweiten Saison allerdings habe ich den Durchbruch in der 2. Bundesliga geschafft mit dem Aufstieg als Krönung für den Klub und mich.“ Vom Aufstieg der „Roten Teufel“ scheint er überzeugt zu sein Am letzten Spieltag konnte der FCK einen deutlichen und wichtigen 2:0-Sieg über den Zweiten Spielvereinigung Greuther Fürth landen. Damit ist der Anschluss zu den direkten Aufstiegsplätzen hergestellt. Auch deshalb hat Sam eine absolut positive Meinung: „Zweimal ja, ganz klar. Ich verfolge sehr genau die Entwicklung. Und ich bin davon überzeugt, dass das Potenzial für die Rückkehr vorhanden ist. Seit einigen Wochen sind sie wieder auf dem richtigen Weg.“

Sidney Sam wünscht sich Verletzungsfreiheit

Verletzungsprobleme haben den gebürtigen Kieler immer wieder arg zurückgeworfen. Sam macht nun jedoch deutlich, dass diese Situation für ihn nicht einfach ist. Dennoch hat er auch klar zum Ausdruck bringen können, dass er sich zumindest im Jahr 2014 eine verletzungsfreie Zeit wünscht. Er begründet diesen Wunsch wie folgt: „Es belastet mich natürlich. Anfangs ist man bei einer Verletzung immer geknickt. Man hat viel Zeit zum Nachdenken. Aber meist geht es nach einigen Tagen schon wieder aufwärts. Ich möchte jetzt über einen längeren Zeitraum mal verletzungsfrei bleiben. Das wäre wichtig, damit ich meine Ziele erreichen kann. Grundsätzlich jedoch kommt man aus Rückschlägen gestärkt hervor.“

„Auch die WM wäre ein Traum, keine Frage“

Und er benennt konkret seine Saisonziele: „ Zunächst einmal will ich mit Bayer 04 etwas reißen. Aber auch die WM wäre ein Traum, keine Frage. Ich habe bei der Nationalmannschaft bereits ansatzweise gezeigt, was ich kann - im Training und bei meinen Kurzeinsätzen. Natürlich habe ich die Hoffnung, dabei zu sein. Aber dafür muss ich in den nächsten Wochen konstant fit bleiben und meine Leistung bringen. Ich muss für meinen Traum arbeiten. Dann kann es klappen.“ Die letzte Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika hat er ebenfalls noch bestens in Erinnerung. So weiß er etwa genau, wo er dieses Großereignis verfolgt hat: „Zu Hause im Schanzenviertel in Hamburg, als Fan der deutschen Nationalmannschaft. Wir waren beim Public Viewing vor einer großen Leinwand. Es war schon beeindruckend, was da ablief. Schon damals war es mein Traum, einmal für Deutschland zu spielen. Und jetzt habe ich es geschafft. Aber das reicht mir natürlich nicht.“

„Jeder Aufenthalt bei der Nationalmannschaft gibt noch mal einen zusätzlichen Schub“

Im Mai 2013 erst hat der technisch starke Offensivmann seine erste Partie für das DFB-Team absolvieren können. Über das Gefühl kann er noch exakte Angaben machen: „ Es war unbeschreiblich. Und es lief ja auch gar nicht so schlecht. Ich konnte zwei Treffer vorbereiten. Man denkt, man hat schon ein bisschen erreicht. Aber dann kommt das noch dazu, und das toppt nochmal alles. Das ist herausragend. Ich kann mich noch an sehr viele Details erinnern: Wie ich mir das DFB-Trikot übergezogen habe. Wie ich dann auf dem Platz stand und die Nationalhymne lief. Das war ein Gänsehaut-Moment. So etwas vergisst man nicht mehr. Ich bin dem Bundestrainer dankbar, dass ich direkt von Beginn an spielen durfte. Damit hatte ich niemals gerechnet. Grundsätzlich merke ich, dass mir jeder Aufenthalt bei der Nationalmannschaft noch mal einen zusätzlichen Schub gibt.“

„Ich bin stolz darauf, dass ich für mein Land spielen darf“

Zudem hat er eindeutig zum Ausdruck bringen, dass sein Premierentrikot einen ganz besonderen Platz erhalten wird: „Natürlich. Normalerweise bin ich ein großer Freund des Trikottauschs. Die sammle ich und bewahre sie auf. Aber das Premierentrikot habe ich nicht hergegeben. Das hat einen Ehrenplatz. Ich bin stolz darauf, dass ich für mein Land spielen darf.“ Daran lässt sich schnell erkennen, dass seine Entscheidung für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielen zu können, nie wirklich von ihm angezweifelt worden ist, auch wenn sein Vater aus Nigeria stammt und er auch für das afrikanische Land hätte spielen können. Dies bringt er auch eindeutig zum Ausdruck: „ Für mich schon. Das war schon als Kind mein Traum. Natürlich hat sich auch der nigerianische Verband Hoffnungen gemacht und sich sehr um mich bemüht. Aber für mich war das nie ein Thema. Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Deshalb wollte ich auch für Deutschland spielen.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Deutschland, Sidney Sam, Bayer Leverkusen, 1. FC Kaiserslautern, DFB-Pokal, Deutschland, Nigeria
Datum: 10.02.2014 18:15 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-sidney-sam-traeumt-von-dfb-pokal-zum-abschluss-10624.html


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