Sepp Maier: "In Barcelona kann nichts mehr passieren."


Bayern-Legende Sepp Maier, der 15 Jahre lang als Torhüter beim FC Bayern München die Schuhe schnürte, sprach über die Titelchancen der Bayern in der Champions-League und bekundet sein Mitgefühl für Uli Hoeneß.

Sepp Maier kennt das Gefühl, den begehrtesten Titel des europäischen Vereinsfußballs in die Höhe zu strecken. Zwischen 1974 und 1976 gewann er gleich drei Mal den Europapokal der Landesmeister, den Vorgänger der heutigen Champions-League.

Die heutige Generation der Münchener hat nach 2010 und 2012 das dritte Mal innerhalb der vergangenen vier Jahre die Möglichkeit ins Finale der "Königsklasse" –dieses Jahr ins Londoner Wembley-Stadion - einzuziehen. Nach den Final-Niederlage gegen Inter Mailand (0:2) und dem FC Chelsea (3:4 nach Elfmeterschießen) soll es dieses Jahr endlich wieder mit einem internationalen Titel klappen.

"Und so stark ist Barcelona auch nicht, dass die fünf Tore schießen."

Nach dem 4:0-Heimerfolg des FC Bayern gegen die Star-Mannschaft um Lionel Messi, dem die Nachwirkungen seiner Verletzung noch anzumerken waren, glaubt der 69-Jährige nicht, dass der deutsche Rekordmeister im Camp Nou noch etwas anbrennen lasst: "Da kann nichts mehr passieren. So viele Wunder gibt es im Fußball nicht, dass man ein 4:0 hergibt. Und so stark ist Barcelona auch nicht, dass die fünf Tore schießen."
Doch spätestens nach dem 2:0-Erfolg von Real Madrid am Dienstagabend im Champions-League-Rückspiel, in dem die Iberer binnen fünf Minuten das Unmögliche beinahe noch geschafft hätten, sollte man vor voreileigen Schlüssen gewarnt sein.
Aktuell, so Maier, sehen die Leute die beste Bayern-Mannschaft, die es je gab. Doch auch das wird sich seiner Meinung nach zukünftig wieder ändern: "Wir waren damals die beste Bayern-Mannschaft aller Zeiten, jetzt ist es die aktuelle Mannschaft. In zehn, fünfzehn Jahren wird es bestimmt wieder eine Mannschaft geben, von der man sagt, dass sie die beste aller Zeiten ist." Dies sei ganz normal, versichert der gebürtige Niederbayer.

"Glück gehört dazu"

Die Frage, ob es parallelen zum Team von 1974 gäbe, verneint der Rekord-Torhüter der deutschen Nationalmannschaft. Der Grund ist simpel: "Heute wird ganz anders Fußball gespielt, alles hat sich geändert. Das kann man nicht mehr vergleichen." Schließlich habe sich der Fußball weiterentwickelt und Maier behauptet, dass "die Fußballer von damals", kämen sie heutzutage zum Einsatz, "sicherlich genauso gut wie die jetzigen" wären, "das ist ganz klar".
Mitte der 1970er Jahre gewann der FC Bayern drei Mal in Folge den Landespokal. Um dies zu schaffen gehört "auch ein bisschen Glück dazu", verrät Maier. Daher ist es schwer, nochmals eine ähnliche Dominanz aufzubauen. "Jetzt kommen die Bayern wieder ins Endspiel und dann waren sie ja schon zweimal in Folge dabei", lautet die positive Bilanz des Mannes, der für die Bayern 536 Spiele absolviert hat.
Dem aktuellen Kader vergibt er das Prädikat, "das beste Spielermaterial in ganz Europa" zu sein. Jeder der 22 Spieler sei auf seine Weise eine Leitfigur, ähnlich wie es Gerd Müller, Franz Beckenbauer und Müller selbst einmal waren.

Heynckes hinterlässt "Elefantentreter"

Vom spektakulären Star-Trainer Pep Guardiola, der in vier Jahren mit dem morgigen Champions-League Gegner 13 Titel holte – darunter zwei Mal den begehrten "Henkelpott", spricht Maier in den höchsten Tönen und glaubt fest daran, dass " der FC Bayern auch nächstes Jahr mit Pep Guardiola guten Fußball spielen wird" und der Verein mit dem 42.jährigen Spanier "einen sehr guten Mann als Nachfolger verpflichtet" hat. Der Abschied von Jupp Heynckes, der keine Fußstapfen sondern "Elefantentreter" hinterlässt, tut ihm persönlich leid.
Dass die Mannschaft von der aktuellen Steueraffären-Diskussion von Präsident Uli Hoeneß im Saison-Endspurt abgelenkt wird glaubt Maier indes nicht: "Das ist Ulis Privatsache. Ich glaube nicht, dass das der Leistung abtrünnig ist, wenn so etwas im Verein, in der Vorstandsschaft passiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Mannschaft da beeinflussen lässt."
Für seinen Freund Hoeneß findet er tröstende Worte: "Der Uli hat in seinem Leben schon viele Probleme gemeistert. Ich wünsche ihm alles Gute, dass er es auch diesmal schafft. Er wird schon damit fertig werden. Und dann ist das irgendwann auch wieder vergessen."

Quelle: sport1.de
Autor: Christoph Lesk
Schlagworte: Maier, Bayern, Champions-League, Barcelona, Heynckes, Guardiola, Finale, Hoeneß
Datum: 30.04.2013 23:43 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-sepp-maier---in-barcelona-kann-nichts-mehr-passieren---5288.html


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