Seltsame Schikane bei Daum-Aus in Bursaspor

Da muss Christoph Daum also tatsächlich 60 Jahre alt werden, um die kurioseste Entlassung seiner langjährigen Trainerlaufbahn zu erleben. So ist der ehemalige Bundesligatrainer vom türkischen Erstligisten Bursaspor entlassen worden. So hat der Meistertrainer mit dem VfB Stuttgart 1992 einer vorzeitigen Vertrags-Auflösung zugestimmt.

„Sie brauchen ein Bauernopfer“

Gegenüber der „Bild-Zeitung“ kann der ehemalige Leverkusener-Erfolgstrainer nun folgendes vermelden: „Sie brauchen ein Bauernopfer. Eine weitere Zusammenarbeit ist fast ausgeschlossen. Aber ich stimme einer Auflösung nur dann zu, wenn am Dienstagmorgen im Gespräch alle wichtigen Details in meinem Sinne gelöst werden.“ Zudem hat er noch seinen Anwalt Dr. Stefan Seitz eingeschaltet.

Vereinsboss legt Abfindung autonom fest

Bereits am Sonntag haben mehrere türkischen Medien von einer Entlassung berichtet. Danach hat die Vereinsführung von Bursaspor darüber umfassend berichtet, dass Daum das Abschluss-Training vor dem Pokal-Halbfinale bei Galatasaray Istanbul leitet. Die seltsame Schikane ging noch weiter, denn als Daum am Montagnachmittag mit seiner Mannschaft zum Auswärtsspiel losfahren wollte, durfte er nicht mitfahren. So hat Vereinsboss Erkan Körüstan die Vertrags-Auflösung und eine Abfindung angekündigt, die er für angemessen gehalten hat. Sehr ungewöhnliche Methoden. Daums-Vertrag ist beim türkischen Traditionsverein noch bis zum 30. Juni 2015 datiert gewesen.

Am Wochenende wusste Daum nichts vom nahenden Ende

Solch ein Erlebnis war auch für den umtriebigen Daum eine echte Premiere. So hat er neben Meisterschaften und Abstiege auch knapp verpasste Titel und andere Komödien und Tragödien im Profifußball erleben dürfen. Dies war jedoch zweifelsfrei das Aufregendste in seiner Karriere. Am Wochenende hat Daum noch gegenüber der „Bild-Zeitung“ folgendes mitteilen können: „Ich kann und will jetzt keinen Kommentar abgeben. Nur ist diese Schlagzeile gegen alle Absprachen von Bursaspor so lanciert worden. Ich bin immer noch Cheftrainer des Klubs. Alles andere ist mit mir nicht besprochen.“ Nun hat er definitiv Gewissheit. Diese Methoden haben die Lust von Daum auf ein baldiges Comeback im türkischen Fußball sicherlich nicht gerade gesteigert. Nun wird er diese Zeit erst einmal verarbeiten.

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